Luxusprobleme im Abstiegskampf?

Von Theresa van den Berg

(10.04.19) Sieben Auswechselspielerinnen saßen bei Arminia Ibbenbüren II am vergangenen Spieltag auf der Bank. Das ist das "Glück" der zweiten Mannschaften im Abstiegskampf. Der Kader der Reserve wurde durch Spielerinnen der Ersten und der U17 verstärkt - und das nicht zu knapp. Sieben an der Zahl waren es gegen SG Coesfeld. "Wir haben im Verein zusammen beschlossen, alles gegen den Abstieg zu tun. Wir gehen das Risiko ein, dass die erste Mannschaft nicht mehr so erfolgreich ist wie noch in der Hinrunde", sagte Arminia-Trainer Johannes Müller. Da es aber für den Westfalenligisten um nichts mehr geht, sei das zu verkraften. "Es ist wichtig, dass wir die Liga halten, auch damit die U17-Spielerinnen in Zukunft bei uns bleiben." Die Ibbenbürenerinnen sollte also wohl besser in den kommenden Wochen von niemandem mehr unterschätzt werden. Nach der Niederlage gegen Emsdetten punkteten sie gegen Coesfeld wieder dreifach. 

Den Grund für die 1:3-Niederlage sah Coesfelds Trainer Mario Popp aber nicht in der Kadererweiterung. "Wir haben auf einem Acker gespielt, der tiefe Löcher hatte. Ich war froh, dass sich meine Spielerinnen nicht verletzt haben", war Popp sauer. Auf dem Platz sei es nicht möglich gewesen, den Ball laufen zu lassen. "Das soll aber nicht als Ausrede dienen. Wir haben den Kampf einfach nicht angenommen." Das hingegen taten die Ibbenbürenerinnen und versuchten nach dem frühen 0:1 (2.) - ein Rückpass von Pia Schneuing hoppelte Torhüterin Tanja Guzberg unter dem Fuß drunter her - das beste daraus zu machen. Mit einem Schuss aus der Distanz von Katharina Schmalz glichen die Ibbenbürenerinnen noch vor der Pause aus (28.). Schmalz war es auch, die die Treffer von Alicia Harder zum 3:1 (70.) und 4:1 (82.) einleitete. Als Vorteil im Abstiegskampf sah Müller die Platzverhältnisse nicht. "Auch uns hätte es mit der Unterstützung aus der Ersten gut getan, Fußball zu spielen".

Ibbenbüren klettert

Dank der drei Punkte kletterte die Arminia von den Abstiegsplätzen. Dort stehen nach diesem Spieltag GW Nottuln und Teuto Riesenbeck. Die Riesenbeckerinnen kamen nicht über ein 0:0 gegen die ebenfalls stark abstiegsgefährdeten Gronauerinnen hinaus. Nottuln verlor mit 0:2 in Brochterbeck und auch Telgte konnte gegen den SuS Scheidingen nicht punkten (1:2). 

Während es im Keller immer enger wird, vergrößert der SSV Rhade durch Patzer der Verfolger den Vorsprung Woche für Woche ein wenig mehr. Knapp aber verdient siegte der SSV durch ein Tor von Demi Ehler in der 23. Minute mit 1:0 gegen den SV Herbern. Durch das 3:3 gegen Concordia Flaesheim musste Borussia Emsdetten den Tabellenführer aus Rhade um zwei weitere Punkte ziehen lassen. 

Mit dem Unentschieden konnte Borussias Trainer Stephan Claßen leben, mit der Entstehung aber so gar nicht. "Flaesheim hat eine gute Mannschaft. Es war ein ausgeglichenes Spiel." Jedoch habe der Schiedsrichter vor jedem Gegentor zum Nachteil der Emsdettenerinnen Einfluss auf das Spiel genommen. Auf das 1:0 durch Loreen Claßen in der dritten Minute - sie setzte den Ball vom Mittelkreis unter die Latte - folgte ein für Claßen unverständlicher Elfmeterpfiff. "Dorothee Wigger stand mit dem Rücken zum Ball und bekam ihn an den angelegten Arm." Das war Flaesheim egal und verwandelte durch Laura Giezenaar zum 1:1 (11.). Laura Feld brachte ihr Team durch einen Doppelpack wieder in Führung (32.; 49.).

Emsdetten vergibt Vorentscheidung

Nachdem Emsdetten die Vorentscheidung in der 52. Minute durch Franziska Knappheide und Meike Gehring gleich zwei mal verpasste, kam es wie es kommen musste: Flaesheim glich durch Tore von Nina Vandrey (69.) und Nicole Fimpler (84.) aus. "Die Ecke die zum 2:3 führte, hätte es nie geben dürfen. Nach einem Einwurf waren erst zwei Bälle auf dem Feld, dann stand die Flaesheimer Spielerin, die die Ecke rausholte auch noch im Abseits." So stand am Ende des Tages eine angefressene Emsdettener Mannschaft.