Alles oder Nichts

Von Theresa van den Berg 

(14.04.19) Sieg oder Niederlage - das war wohl das Motto des SC Gremmendorf bei der 2:3-Niederlage (1:1) gegen den VfL Billerbeck. Daniela Karmann hatte den Siegtreffer auf dem Fuß (90.), doch nachdem sie frei vor Billerbecks Torhüterin Betty Anane vergab, schlug der VfL in Form von Isabel Ueding kurz vor Schluss zu. 

"Da fehlen uns vorne einfach die Nerven", sagte eine niedergeschlagene Filipa da Silva. Ob sie sich über den späten Gegentreffer ärgert? "Das Unentschieden wäre verdient gewesen. Aber das hätte uns auch nichts gebracht. Drei Punkte hätten es heute sein müssen." Gremmendorf stand jedoch mit leeren Händen da, weil Ueding den Ball nach einer Hereingabe von Anna Haberecht an SC-Torhüterin Vera Heinker vorbeispitzelte (90.). "Unter dem Strich war es ein glücklicher Sieg. Allerdings hätten wir den Sack schon vorher zu machen müssen", sagte VfL-Trainer Walter Okon.

Ausgeglichene erste Halbzeit

Das Spiel begann, wie es endete. Mit einem für die Gremmendorferinnen bitteren Gegentor. Ein eigentlich ungefährlicher Ball aus dem Mittelfeld von Lea Haverkamp tickte vor SC-Torhüterin Vera Heinker auf und flog über ihren Kopf hinweg ins Tor (11.). Doch davon ließ sich der SC nicht unterkriegen und versuchte weiterhin nach vorne zu spielen. In der 16. Minute belohnten sich die Münsteranerinnen dann. Nach einem Freistoß von Linda Mensing auf den zweiten Pfosten stand Karmann goldrichtig und traf per Kopf zum verdienten Ausgleich (17.). 

Spielerisch fiel beiden Teams in der ersten Halbzeit nicht viel ein. "Wir haben nicht zu unserem Spiel gefunden. Ich habe vor der Partie dazu aufgefordert, mutig zu sein und den Ball in die Tiefe zu spielen", sagte Okon. Stattdessen wählte seine Mannschaft immer wieder den sicheren Pass nach hinten. Auch Gremmendorf konnte sich keine klaren Torchancen erspielen. Die auffälligste Akteurin war da noch Karmann. Doch weder ihr Kopfball (19.) noch ihr Versuch aus der Distanz (27.) fanden den Weg ins Tor. Die beste Gelegenheit auf der anderen Seite hatte Haverkamp kurz vor der Pause. Nach einem Doppelpass mit Anna Haberecht tauchte sie frei vor dem Tor auf, scheiterte jedoch an Heinker und dem Pfosten. 

Heidfeld zum Ausgleich

In der zweiten Halbzeit hätte Billerbeck dann nach dem 2:1 (59.) durch Haberecht den Sack zu machen können. Da jedoch mit Haberecht und Ueding gleich zwei Spielerinnen die Hereingabe von Jana Krystek verpassten (70.), wurde es durch das 2:2 in der 84. noch einmal spannend. Nachdem die Gremmendorferinnen auf Dreierkette umstellten, landete ein flacher Ball von Mareike Ficht im Sechzehner bei Daniela Karmann, die sofort zur mitgelaufenen Stefanie Heidfeld weiterleitete. Heidfeld blieb cool und schob zum Unmut von Okon zum 2:2 ein. (84.).

"Das Tor hätte nie fallen dürfen. Unsere Spielerin wurde kurz vorher ganz klar gefoult", sagte Okon. Im direkten Gegenzug folgte dann die nächste strittige Szene. "Für mich war auch das ein klares Foul an Jana und somit ein Elfmeter", ärgerte sich Okon nachdem Krystek im Sechzehner zu Fall gebracht wurde. 

Gremmendorf scheitert - Billerbeck trifft

Der Pfiff blieb zwar aus, da aber sowohl Kim Gudde (87.) als auch Karmann (90.) vor dem Tor scheiterten und Ueding in der 91. Minute traf, konnten sich Okon und sein Team doch noch über drei Punkte freuen. "Kämpferisch kann ich niemandem einen Vorwurf machen. Wir wollten den Sieg unbedingt und das hat man gesehen." Da Silva hingegen war enttäuscht. "Billerbeck war schlagbar. Der Tag heute hat die Situation noch schlimmer gemacht."

VfL Billerbeck - SC Gremmendorf 3:2
1:0 Haverkamp (11.), 1:1 Karmann (17.),
2:1 Haberecht (59.), 2:2 Heidfeld (84.),
3:2 Ueding (90.)