Wasserdicht ist es eben noch nicht

(11.05.18) Eintracht Coesfeld ist bekanntlich bereits abgestiegen, taugt aber immer noch als Stolperstein. Am Mittwoch crashte das Schlusslicht die fest eingeplante Klassenerhalts-Party Preußen Lengerichs. Die Tecklenburger müssen nach der 3:4-Niederlage immer noch auf die Konkurrenz gucken und am Pfingstmontag, zwei Tage nach dem Pokalfinale gegen Kreisligist Laggenbeck, gegen Gemen punkten. Bereits an diesem Spieltag gucken die Preußen auf den Lieblingsverein von Ex-Trainer Christian Hebbeler. Westfalia Gemen bestreitet den Abstiegskracher gegen den Werner SC.

Im angenehmen Teil der Tabelle sind die Entscheidungen (so gut wie) gefallen. Borussia Emsdetten ist seit Sonntag Meister und der SV Mesum kaum noch von Rang zwei zu verdrängen. Rechnerisch können Senden, Herbern und Altenberge noch punktgleich werden. Vielleicht machen die Hassenbrock-Kicker die Vizemeisterschaft jedoch schon im Heimspiel gegen den SC Münster 08 perfekt. Rang zwei reicht zum Aufstieg in die Westfalenliga, oder doch nicht?

Spohn: "Ist alles schon passiert!"

"Stand heute werden alle Zweitplatzierten der vier Landesligen direkt aufsteigen", sagt Reinhold Spohn aus dem Verbandsfußballausschuss. Ihm sei nichts bekannt, was sich daran noch ändern könnte. Aber, so Spohn: "Im Fußball ist schon alles passiert!" Könnte also sein, dass der SC Hassel 500.000 Euro findet und nicht in der Bezirksliga, sondern doch in der Westfalenliga starten will. Hat es alles schon gegeben. Zumal im letzten Jahr der FC Gütersloh kurz vor Toreschluss noch einen Geldgeber für die Oberliga gefunden hat. Bevor nicht alles in trockenen Tüchern ist, werden wir hier keinen Aufstieg der Vizemeister vermelden.

Wasserdichter, liebe Mesumer, geht es leider nicht. Wir harren der Dinge und blicken auf den gesamten Spieltag.

Bereits am Mittwoch hat Preußen Lengerich überraschend gegen Coesfeld verloren. "Wir müssen in der ersten Halbzeit 3:0 oder 4:0 führen", kritisiert SCP-Coach Sebastian Ullrich. Weil aber nur Dennis Greiff zum 1:0 traf (33.) und Stefan Sackarndt zu Beginn der zweiten Halbzeit die "tausendprozentige Kopfballchance" zum 2:0 liegen ließ, durfte Koray Arslan mit dem ersten vernünftigen Angriff der Gäste zum 1:1 ausgleichen (47.). Danach entwickelte die Partie eine kuriose Eigendynamik, weil bei den Lengerichern das Kopfkino losging und Marius Borgert die Verunsicherung zu zwei Treffern nutzte. Zwischendurch lief Nils Wiethölter frei auf den Coesfelder Kasten zu und verpasste das mögliche 2:2. Alles nicht so geil, zumal der baldige Mesumer seinen 25. Geburtstag am Wochenende am liebsten mit dem Klassenerhalt gefeiert hätte. Nützt ja nichts, das gilt auch für Ullrich, der sich nun am Sonntag auf den Weg nach Werne macht, um Gemen zu beobachten.

SV Dorsten-Hardt - Eintracht Ahaus     (Freitag, 18.30 Uhr)
Was Lengerich nicht gelungen ist, will Dorsten-Hardt am Freitag schaffen: Im vorgezogenen Heimspiel den Liga-Erhalt feiern. Dazu braucht Marc Wischerhoffs Team einen Sieg gegen Niemandsland-Ahauser.
Heimspiel-Tipp: Die Party kann steigen - 2:0.

SV Burgsteinfurt - VfL Senden     (Sonntag, 15 Uhr)
Theoretisch hat auch der VfL Senden noch Chancen auf Rang zwei. Dann müsste Mesum aber ab sofort alles verlieren und Rainer Leifkens Team zehn Tore pro Spiel schießen. Eher unwahrscheinlich. Zumal es ausgeschlossen scheint, dass sich der SV Burgsteinfurt in seiner jetzigen Verfassung abschießen lässt. Die Stemmerter haben um zehn vor zwölf offensichtlich die Kurve bekommen und können mit einem Heimsieg einen weiteren Schritt Richtung Planungssicherheit machen.
Heimspiel-Tipp: Stemmert wird die Landesliga halten - 2:1.

SV Mesum - SC Münster 08     (Sonntag, 15 Uhr)
Trainiert wird am Freitag bei Nullacht wohl kaum, schließlich muss der Pokalsieg gegen Altenberge gefeiert werden. Mesum dagegen flog am Mittwoch gegen Neuenkirchen aus dem Steinfurter Wettbewerb, dafür ist der Aufstieg in die Westfalenliga so gut wie perfekt.
Heimspiel-Tipp: Ein Spiel ohne große taktische Zwänge - 4:3 für Mesum. Gefeiert wird aber erst am Saisonende, wenn alle Fristen abgelaufen sind.

GW Nottuln - Borussia Emsdetten      (Sonntag, 15 Uhr)
Es ist schon eine verdammt große Saison für den Meister, die noch besser werden kann. Am Mittwoch zog Borussia Emsdetten ins Pokalfinale ein, wo mit Neuenkirchen ein künftiger Liga-Gegner wartet. Am Sonntag darf sich Trainer Roland Westers die Glückwünsche von Oliver Glaser abholen. Nottulns Trainer hatte die Borussen schon in der Rückrunde der vergangenen Saison als künftigen Aufstiegsaspiranten auf dem Zettel.
Heimspiel-Tipp: Emsdetten kann doch noch verlieren - 3:1 für Nottuln.

SG Borken - Viktoria Heiden     (Sonntag, 15 Uhr)
Wenn es richtg mies für Heiden laufen sollte, dann ist die Viktoria schon am Sonntag gegen 16.50 Uhr abgestiegen. Noch hat es der Westfalenliga-Absteiger jedoch in der eigenen Hand, mit sechs bis neun Punkten den Klassenerhalt zu packen. Genau diesen hat die SG Borken vor Augen. Mit einem Sieg bleibt der Aufsteiger ein weiteres Jahr Landesligist.
Heimspiel-Tipp: 3:0 - Basti Bone schießt Heiden in die Bezirksliga.

Werner SC - Westfalia Gemen     (Sonntag, 15 Uhr)
Der WSC hat viele Punkte gegen Teams von oben geholt wie beim 3:1 gegen Mesum, 1:1 gegen Altenberge oder 3:0 gegen Senden. In Duellen mit der direkten Konkurrenz sah Lars Müllers Team oft nicht so gut aus. Dabei braucht der Aufsteiger nun alle Nerven beisammen, um nicht durchs Loch zu gehen. Die nächsten Gegner: Gemen und Heiden...
Heimspiel-Tipp: Mit dem 2:2 können die Gäste besser leben.

TuS Altenberge - SV Herbern     (Sonntag, 15 Uhr)
Wie oben erwähnt, ist mit einer Siegesserie einhergehend mit einer Mesumer Pechsträhne für beide Teams noch die Westfalenliga drin. So viel zur Theorie. Gerade die Altenberger müssen nach der 2:3-Niederlage im Pokalfinale gegen Nullacht die Wunden lecken. Florian Reckels kennt da nix. Am Freitag wird trainiert.
Heimspiel-Tipp: Bei Altenberge ist die Luft raus. Herbern gewinnt mit 3:1.