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Landesliga 4

Alexander Noack ist eigentlich nur als Back-Up in diese Saison gestartet. Plötzlich stand er zuletzt häufiger selbst im Kasten.

"Ein spezieller Haufen"


von Fabian Renger

(28.03.20) Torhütern eilt ja der Ruf voraus, manchmal etwas wahnsinnig zu sein. "Wir sind definitiv ein spezieller Haufen", gibt André Wiesch, Keeper des SC Altenrheine, lachend zu. "Nicht jeder schmeißt sich freiwillig in Bälle rein." Beim SCA sind es verhältnismäßig viele. Der Landesligist verfügt gleich über ein Torhüter-Dreigestirn. Neben Wiesch gehören Luis Bültel und Alexander Noack dazu. Alle drei haben ihre Qualitäten, alle drei kommen auf ihre Einsatzzeiten. Aber ausgekratzte Augen im Kampf um den Posten zwischen den Pfosten? Die gibt's vielleicht anderswo - aber ganz sicher nicht am Schürweg.

"Ich könnte mir vorstellen, dass es unter anderen Konstellationen problematisch werden könnte - bei uns sehe ich das aber nicht so", erklärt Bültel, mit 22 Jahren mehr oder minder das Torwart-Küken. "Wir drei ergänzen uns echt gut, da ist wenig Konkurrenzkampf", teilt Noack diese Einschätzung. Bültel gehört mit Wiesch zum Stammpersonal und ist mittendrin, Noack genießt die Rolle im Hintergrund und ist maximal voll dabei, wenn alle Stricke reißen.

Das war allerdings vor der Corona-Pause der Fall: Erst verletzte sich Wiesch an der Schulter, dann verabschiedete sich Bültel zu einem Praktikum nach Köln - und auf einmal rückte Noack für zwei Pflichtspiele anno 2020 in den Kasten. Insgesamt drei sind's für ihn in der gesamten Spielzeit. Das war aber eigentlich überhaupt nicht sein Plan.

22 Jahre jung und doch schon recht erfahren: Luis Bültel.

Auf die ganzen Verpflichtungen hat der 28-Jährige nämlich gar keine Lust mehr. Den Urlaub mit dem Fußballkalender abstimmen?  Nein, Danke."Mir geht's hauptsächlich darum, dass ich fit bleibe, den Bezug zur Mannschaft nicht verliere, nach dem Training vielleicht eine Cola zusammen mit den Jungs trinke und bisschen Quatsch reden kann", erläutert der Goalie, im wahren Leben Lehrer an einer Gesamtschule. So scharf auf Einsätze zwischen den Pfosten ist er überhaupt nicht mehr.

Seine Bilanz: Zwei Remis, ein Sieg. Gar nicht so verkehrt. Das macht augenscheinlich Lust auf mehr. "Ich möchte eher weniger als mehr machen", betont Noack jedoch. Das ist nicht so leicht. "Meistens bin ich dann doch dreimal die Woche beim Training..." Die Vorteile für die Gruppe liegen auf der Hand. "Im Training hatten die Jungs eigentlich immer zwei Torhüter fürs Abschlussspiel", erzählt Bültel. Er kam 2016 von der A-Jugend hoch in in die Senioren, im selben Jahr wechselte Noack vom FCE zum SCA. "Da hat er sich so ein bisschen auf die Stirn geschrieben, mich auch weiter zu bringen", erinnert sich Bültel, aktuell im Homeoffice in Rheine gefangen. Er ging in Noacks Lehre, lernte viel, schaute sich einiges ab, um in der darauf folgenden Saison mit seinem Lehrmeister gleich mal den Kampf um das Gehäuse zu beginnen. Stets auf freundschaftlich-harmonischer Basis.

Vor allem der Herr der Schnapper, Patrick Wipperfürth, kann sich über mangelnde Arbeit nicht beschweren. Dem Torwarttrainer des SCA ist das aber recht:"Altenrheine hat einen Luxus, aber kein  Luxusproblem." Es passe sportlich wie menschlich. Spaß haben die Tormänner sowieso en Masse. "Aber: Wenn es ernst wird, ziehen alle drei wieder überragend mit. Wie man sieht, bekommt ja auch jeder seine Einsätze bei uns", sagt "Pete". Elf waren es in dieser Saison für Wiesch, fünfmal kam Bültel zum Einsatz. Vorteil für Wipperfürth: Er muss erstmal nicht selbst ran. Glück gehabt.

André Wiesch wurde vergangene Woche an der Schulter operiert. Bis September muss er pausieren, schätzt er. "Die Nächte sind noch ein bisschen anstrengend, weil man noch relativ aufrecht schlafen muss."

Worüber reden denn die Schnapper eigentlich, wenn sie unter sich sind? "Komischerweise geht's oft um Tennis", bemerkt Wiesch, ebenfalls 28 Jahre jung und seit 2018 (zurück) beim SCA, auch er kam von der Eintracht. Bültel und Noack haben den Sport mit dem kleinen gelben Ball schon drauf. "Ich höre zu und gebe fachkundige Kommentare von mir", feixt er. "Selbst spiele ich noch kein Tennis. Vielleicht können die beiden mich nochmal überreden." Wir vermitteln an dieser Stelle gerne. Da Wipperfürth beim SCA sich auch mit dem Tennisschläger versucht, könnte man es ja mal mit einem Doppel versuchen. Nur so eine Idee...

Doch zurück zum Wahnsinn. Wie viel davon steckt denn nun im SCA-Torwart-Trio? Ganz schön viel, wenn wir uns Noacks Worte mal auf der Zunge zergehen lassen. "Als Torhüter gibt's kein schlechtes Wetter. Das ist ja das Schönste", sagt er. Sommer, Sonne und 25 Grad? Nö. Das ist nicht unbedingt seines. "Dann lieber, wenn's regnet, der Platz schön weich ist und man im Matsch spielen kann." Wiesch gibt uns indes Hoffnung auf etwas Normalität:"Das gehört zum Typ des Torhüters, dass man sich auch mal dreckig macht. Aber ich freu mich auch, bei 20 Grad draußen zu sein." 

Butter bei die Fische...

Wir haben die drei Kollegen plus ihren Vorgesetzten gefragt, was ihre Schwächen und Stärken sind und sie voneinander unterscheidet.

Bültel: Ein Alex Noack könnte als dritter Torwart auch Kapitän sein. Er hat eine richtige Ausstrahlung und Auswirkung auf die Mannschaft. André ist am stärksten im Luftkampf. Seiner und Alex' schwacher Fuß ist deutlich besser als meiner. Mit dem linken geht's ganz gut, da kommen die Dinger punktgenau und ich bekomme auch Komplimente von meinem Bruder. Aber das Gefälle zwischen dem Starken und dem Schwachen ist deutlich...Insgesamt sind es nur Kleinigkeiten, die unterscheiden.

Noack: André ist der beste Fußballer. Ich hab manchmal vielleicht das Glück, dass der Ball dahin kommt - wo er hinsoll. Bei André ist das schon so geplant. Ich stehe ganz gut mit der Mannschaft im Kontakt: Das Delegieren mit der Mannschaft und das Stellungsspiel sind okay.

Wiesch: Wer da jetzt wo am besten ist, möchte ich nicht beurteilen. Das müssen die Trainer machen. Aber das macht richtig Spaß mit den beiden. Es passt auch gut zu Altenrheine. Das zeichnet uns als Truppe auch irgendwo aus. (Andere Frage: Warum bist du Torwart geworden?) Das kann ich nicht so genau sagen. Das war mal eine Entscheidung in der Jugend. Ich bin auch nicht das große Laufwunder, da bin ich im Tor ganz gut aufgehoben.

Wipperfürth: André verfügt über eine gute Lufthoheit und Sprungkraft, er ist beidfüßig und taucht schnell in die Ecken ab. Luis hat einen guten Linken, an dem Rechten arbeiten wir noch. Außerdem ist er stark auf der Linie und hat eine gute Reaktion. Alex ist Sprachrohr, Elferkiller, im Eins-gegen-Eins stark und auch beidfüssig.

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