Wer zu spät kommt...

Von Julian Schimmöller

(13.09.20) ... den bestraft das Leben. Oder der Fußballgott, wie auch immer. Sehr ärgerlich auf jeden Fall, falls man als Zuschauer beim 3:1 (3:1)-Sieg des TuS Altenberge über den SV Herbern verspätet zum Platz kam, denn alle vier Treffer fielen bereits in der Anfangsphase. Danach war nur noch wenig los, was bei den Hausherren aber kaum jemanden stören dürfte: Mit vier Punkten aus zwei Spielen ist das Team von Trainer Andre Rodine formidabel in die neue Saison gestartet.

Dabei begann das Spiel mit einem frühen Nackenschlag für den TuS: Ein Eckball von Herbern verlängerte Felix Kemper unglücklich ins eigene Tor (2.). "Die Reaktion danach war dann jedoch überragend", frohlockte Rodine. Kann man so sagen: Nachdem diesmal Altenberge einen Eckstoß vor das Tor brachte, konnte Herbern per Kopf nur unzureichend klären. Der Ball landete am Sechzehner direkt vor den Füßen von Jannick Hagedorn, der die Kugel per Volley-Direktabnahme in die Maschen nagelte (4.). "Den Ball müssen wir einfach anders klären", kritisierte Herberns Co-Trainer Jens Kalpein das Abwehrverhalten seines Teams.

Ungücksrabe Kemper trifft

Es sollte nicht der einzige Lapsus in der SVH-Defensive bleiben: Nach nicht einmal zehn Minuten führte Altenberge plötzlich, weil Unglücksrabe Kemper bei einer Ecke von Luca Jungfermann völlig allein gelassen wurde und sein Eigentor wieder wettmachte (10.). "Wir haben noch explizit vor ihm bei Ecken gewarnt", ärgerte sich Kalpein. Als sich dann Herbern im Spielaufbau leichtfertig den Ball abluchsen ließ und Jungfermann nach Steilpass von Asdren Haliti den aufgerückten Herbern-Schnapper Leonhard Fenker aus über 25 Metern zum 3:1 überchippte (20.), war der Fehlstart bei den Altenbergern längst vergessen.

Anschließend hatte Herbern zwar mehr vom Spiel, Rodine vermisste bei seinen Altenbergern nun etwas den Zugriff. Doch weder vor der Pause noch nach Wiederbeginn schafften es die Gäste, die TuS-Defensive in ernsthafte Schwierigkeiten zu bringen. "Unsere letzte Reihe stand sehr sicher", lobte Rodine. Sinerseits verpassten es die Gastgeber in Hälfte zwei, bei Chancen von Jungfermann und dem eingewechselten Christian Hölker frühzeitig den Deckel draufzumachen. Machte nichts, am Ende blieb es beim relativ ungefährdeten Heimsieg.

"Mit solchen Fehlern hat man es nicht verdient, ein Spiel zu gewinnen. Wir haben als Kollektiv eine Klasse schlechter gespielt, als wir es können", bilanzierte der konsternierte Kalpein. Rodine hingegen freute sich über einen verdienten Sieg und eine starke Defensivleistung: "Herbern hatte in Hälfte zwei keine klare Torchance mehr, obwohl sie es bis zum Ende versucht haben. Deshalb - glaube ich - geht der Sieg insgesamt in Ordnung."

TuS Altenberge - SV Herbern 3:1 (3:1)
0:1 Kemper (ET, 2.), 1:1 Hagedorn (4.)
2:1 Kemper (9.), 3:1 Jungfermann (20.)