Ein 0:0 der besseren Sorte mit bitterem Beigeschmack 

Von Jakob Schulze Pals

(08.05.2022) Senden hat ein handfestes Torproblem. Denn auch im sechsten Ligaspiel nacheinander ist dem VfL kein eigener Treffer gelungen. Dabei boten sich dem Team von Trainer Rabah Abed während des 0:0-Unentschiedens beim SV Dorsten-Hardt abermals mehrere gute Möglichkeiten. Allein, es fehlte mal wieder die nötige Kaltschnäuzigkeit. Ein schlechtes Spiel machten die Gäste jedoch keinesfalls, weshalb Abed nach Spielschluss lobende Worte für seine Mannschaft fand. Die Schiedsrichterleistung bewertete er indes kritischer. 

Auf anspruchsvollem Geläuf wurde den 120 Zuschauern ein gefälliges Landesliga-Spiel geboten. Die Hausherren kamen etwas besser in die Partie und nahmen in der Anfangsviertelstunde das Heft des Handelns in die Hand. Die Gäste verstanden es aber, Dorsten-Hardts Zielspieler Lukas Diericks weitestgehend kaltzustellen. Dem Offensivspiel der Gastgeber fehlte es somit zumeist an Substanz. Der VfL kam seinerseits ab Mitte des ersten Durchgangs besser ins Spiel und verbuchte auch gleich die beste Chance der Halbzeit. Hendrik Heubrock setzte SV-Keeper Louis Krietemeyer unter Druck und blockte dessen Klärungsversuch. Der anschließende Abschluss misslang jedoch und auch den Nachschuss von Sefai Colak konnte Krietemeyer parieren. 

Sanyang verletzt sich womöglich schwer

In Halbzeit zwei erspielte sich Senden schließlich deutlich Vorteile – und Torchancen. Doch Prince Sanyang scheiterte an Krietemeyer, der eingewechselte Tim Castelle sogar gleich zweimal. Seinen negativen Höhepunkt erreichte die Partie dann in der 80. Spielminute. Sanyang war seinem Gegenspieler Jan Luka Husmann enteilt, der sich als letzter Mann nur noch mit einem Foul zu helfen wusste. Die mögliche Rote Karte ließ Schiedsrichter Holger Danielsiek allerdings stecken. Nicht mal Gelb gab’s dafür. Noch viel schlimmer aber: Sanyang verletzte sich womöglich schwer und musste mit einem Verdacht auf Kreuzbandriss ins Krankenhaus gefahren werden. Gute Besserung an dieser Stelle. 

Zurück zum Sportlichen. Senden gingen gegen Ende des Spiels spürbar die Körner aus. Die Hausherren kamen so noch zu einigen Chancen. VfL-Keeper Johannes Brückner parierte einmal stark, Marvin Tjaden kratzte das Leder von der Linie. So blieb es beim torlosen Remis. „Wir haben kämpferisch eine überragende Leistung gezeigt und waren dem Sieg meiner Meinung nach einen Tick näher. Mit unserer Leistung bin ich absolut einverstanden. Gerade weil Dorsten-Hardt in den Zweikämpfen oft zu spät kam und der Schiedsrichter das leider kaum geahndet hat. Die Verletzung von Prince Sanyang überschattet natürlich alles. Wir hoffen jetzt einfach nur, dass es nicht so schlimm ist,“ gab VfL-Coach Abed nach Schlusspfiff einen Einblick in sein Seelenleben.            

SV Dorsten-Hardt – VfL Senden      0:0
Tore: Fehlanzeigen
Bes. Vorkommnis: Rot für Husmann wegen groben Foulspiels (68.).