Edeljoker Özmen

von Fabian Renger

(18.10.20) Wer in die Augen von Kürsat Özmen blickte, der erkannte einen Hauch Wahnsinn und eine gehörige Portion Freude! Kurz nach dem Pausenpfiff war der Kicker von Preußen Münsters Zweitvertretung auf und davon, schaltete SV Schermbecks Schnapper Florian Kraft aus rund elf Metern Torentfernung aus und rannte los. Unaufhaltsam von Kollege Jonas Ströker ging's ab in die Jubeltraube. Es war das 3:1 für die Münsteraner (46.), der große Brustlöser - am Ende stand gar ein knackiger 5:1-Heimerfolg. Mann des Tages: Eben jener Özmen.

Gleich drei Tore steuerte er zum Erfolg bei. Allerdings hatte es danach und auch zum Sieg zunächst nicht so wirklich ausgesehen. Denn Özmen weilte zu Spielbeginn nur auf der Bank und die Hausherren liefen bereits nach vier Minuten einem Rückstand hinterher. Mike Jordan belohnte die Gäste, die das Münsteraner Pressing in der Anfangsphase klug überspielten. "Die erste Viertelstunde war etwas schwierig", gestand Preußens Coach Sören Weinfurtner, der sich bei seinem Keeper Marko Dedovic bedanken konnte, dass seine Mannschaft nicht sogar zwei oder drei Buden hinterher laufen musste.

Preußen robben sich rein

Während Dedovic hielt, was zu halten war, berappelten sich die Münsteraner alsbald. Aus dem Gewühl heraus glich Ousman Touray aus (17.), jetzt lief's. Die Adlerträger fanden nach und nach ihre Räume im Angriffsdrittel und bekamen immer mehr Zugriff aufs Match und auch auf den Gegner, was vielleicht auch am leicht geänderten Anlaufverhalten gelegen haben könnte. Özmens Arbeitstag begann derweil nach 25 Minuten, Francesco Di Pierro musste aufgrund einer Muskelverletzung raus. Özmen nutzte die Gunst der Stunde.

Ihm gelang der inzwischen hochverdiente erste Streich zum 2:1 (37.). Hier hatten ihn Jonas Ströker und Marius Mause fein freigespielt. Nach der Pause kam es schließlich zu Özmens zweiter Bude (s. oben). In seinen Augen funkelte es, die Vorentscheidung? Joar. "In der zweiten Halbzeit waren wir richtig gut", lobte Weinfurtner seine Bande für einen extrem gierigen und dominanten Vortrag. Touray, zweiter Man of the match,  erhöhte auf 4:1 (66.), später vollendete Özmen seinen Dreierpack (74.).

Doch auch der Edeljoker dieses Tages war nicht frei von Sünde. Nach rund 70 Minuten scheiterte er per Foulelfmeter an Kraft. Aber es kann ja auch nicht alles klappen.

Preußen Münster Münster II U23 - SV Schermbeck 5:1 (2:1)
0:1 Jordan (4.), 1:1 Touray (17.)
2:1 Özmen (37.), 3:1 Özmen (46.)
4:1 Touray (66.), 5:1 Özmen (74.)
Bes. Vorkommnis: Preußens Kürsat Özmen scheitert per Foulelfmeter an Gäste-Schnapper Florian Kraft (70.)