Hinten stand mal die Null - nur vorne halt auch...

von Fabian Renger

(18.09.22) Geht doch! Da stand endlich mal die Null bei den SF Lotte. Allerdings stand sie im Heimspiel gegen Victoria Clarholz halt auch auf der anderen Seite. Ergo: Die 442 Zuschauer am Lotter Kreuz wurden Augenzeugen eines torlosen Remis. Hätte aus Lottes Sicht aber nicht sein müssen. Schließlich waren insbesondere vor der Pause genügend Möglichkeiten da. "Wenn wir die Chancen, die wir speziell in der ersten Halbzeit hatten, nutzen, gehen wir als Sieger vom Platz", meinte SFL-Coach Fabian Lübbers. Nutzen seine Jungs halt nicht. Doof.

Die Victoria lauerte auf ihre Umschaltmomente und setzte ansonsten auf ein relativ stabiles Defensiv-Konstrukt. Lotte fand dennoch einige Lücken. Hochkaräter waren dabei. Beispielsweise Nao Oriyamas Abpraller, der ein todsicheres Ding war - eigentlich. Uneigentlich ging der Abschluss neben den Kasten. Ein kleines Kunststück. Dario Ehret traf die Latte. Simon Schubert versemmelte einen indirekten Freistoß aus 13 Metern. Drei von vielen guten Chancen der Gastgeber.

Auch die zweite Hälfte begann aus Lottes Sicht formidabel. Berkan Ersoy schoss links vorbei und Nils Costa da Pereira köpfte an die Latte. "Und dann fängt es im Kopf an, zu rattern", wusste Lübbers aus eigener Erfahrung. Kommt, hauen wir mal eine Phrase unters Volk: Nutzt du deine Dinger vorne nicht...ihr kennt das ja.

Und tatsächlich: So ab Minute 60 machte sich bei den Gastgebern allmählich die Ungeduld breit. Sie wurden kaum noch zwingend, Clarholz hingegen muckte immer mehr auf. Und plötzlich durften sich die Sportfreunde bei ihrem Schnapper Michael Luyambula bedanken, dass der sie bei gleich mehrfach im Spiel hielt. Das hätte gerade noch gefehlt. Aber Lübbers nahm das Resultat letztlich sportlich: "Wer weiß, wozu dieser Punkt nachher noch gut ist."

SF Lotte - Victoria Clarholz 0:0