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Bei einer Veranstaltung in Porto traf Carlos Andrade (l.) vor einem Jahr seinen Ex-Trainer Fernando Santos, der nun Portugal zum EM-Titel führte.

EM-Held Fernando Sanchez coachte Andrade


Von Christian Lehmann

(12.07.16) Als Portugals Éder in der 109. Minute des Europameisterschafts-Finales den Ball mit ganz viel Schmackes an Hugo Lloris vorbei ins Tor hämmerte, rastete auch die portugiesische Gemeinde in Deutschland komplett aus. Für Carlos Andrade, den neuen Trainer des Bezirksligisten SC Preußen Borghorst, war der Triumph seines Heimatlandes - auch aus persönlicher Sicht - eine besondere Genugtuung.  

"Darauf haben alle Portugiesen lange gewartet", sagt der Ex-Profi, der im Jahr 2005 mit seiner Familie nach Deutschland kam und beim Oberligisten FC Eintracht Rheine einstieg. "Die goldene Generation mit Figo, Ronaldo, Déco oder Rui Costa ist im Jahr 2004 ganz knapp gescheitert. Diesmal haben viele nicht damit gerechnet." Dass der neue Champ auf Europas Fußballthron Portugal heißt, obwohl die Truppe neben Cristiano Ronaldo nicht viele Superstars in den eigenen Reihen hatte, ist für B-Lizenzinhaber Andrade vor allem ein Verdienst von Nationalcoach Fernando Santos. "Ein taktisch so starkes Portugal hat man so noch nie gesehen", sagt er.

"Er ist noch derselbe"

Andrade weiß ganz genau, wie der nach außen oft mürrisch wirkende Fernando Santos tickt. Bevor es ihn aus familiären Gründen nach Deutschland zog, kickte der ehemalige Innenverteidiger zehn Jahre beim ehemaligen Erstligisten CF Estrela Amadora (mittlerweile aufgrund finanzieller Probleme von der Bildfläche verschwunden). Eineinhalb Jahre lang war der mittlerweilige 61-jährige Fernando Santos dort sein Trainer. Sein erster Coach im Seniorenbereich. Das haben die Kollegen von vois.news herausgefunden.

"Er ist immer noch derselbe. Man erkennt das sofort, wenn man sieht, wie er mit den Spielern kommuniziert. Ein ganz ruhiger Typ. Wenn man ihn anschaut, glaubt man, er ist schlecht gelaunt. Aber das stimmt nicht. Gerade morgens braucht er aber immer etwas länger als andere, um wach zu werden", berichtet der aus Lissabon stammende 40-Jährige über seinen Fußball-Ziehvater. Vor knapp einem Jahr habe er seinen Ex-Trainer bei einem Event in Porto wieder getroffen und mit ihm über alte Zeiten geplaudert.

Prominenter Bruder

Mit dabei war auch Andrades jüngerer Bruder Jorge, ehemaliger portugiesischer Nationalspieler (51 Länderspiele / 3 Tore). Gemeinsam spielten die beiden beim Lissabonner Vorortklub Estrela Amadora in der Abwehr, ehe Jorge zum FC Porto wechselte und auf weiteren Stationen bei Deportivo La Coruña und Juventus Turin international Karriere machte. Zuletzt war er als Coach für den Zweitligisten Clube Oriental Lissabon tätig.

Dass Andrade seinem Bruder nicht nachgeeifert hat, bereut er nicht. "Die Familie meiner Frau war in Deutschland, als Profi ist man immer weg von zuhause. Damals ist die ältere meiner zwei Töchter geboren, meine Frau hatte ein bisschen Heimweh. Deshalb habe ich so entschieden. Ich denke, es war die richtige Entscheidung." In Deutschland fühlt er sich wohl, beim FCE, in Neuenkirchen, bei Borussia Emsdetten und zuletzt in Nordwalde hat er sich einen guten Ruf als Spieler und Trainer erarbeitet.

Lob für Cristiano Ronaldo

Mit seinem neuen Klub ist er bereits in die Vorbereitung eingestiegen, heute geht's für ihn und die Jungs von Preußen Borghorst erstmals wieder auf den Platz. Besonders freut sich Andrade auf das Duell der Adlerträger mit dem TuS Recke am 1. Spieltag, mit dem gegnerischen Coach Marc Wiethölter legte er die Trainer-C-Lizenz ab, beide verstehen sich prima.

Eines wollten wir aber doch noch wissen vom lizensierten Fußballertrainer: Nämlich, wie er das Drama um Portugals Superstar Ronaldo und dessen Coachingversuche in der Verlängerung bewertet. "Das war lustig, das zu sehen", sagt Andrade und lobt den Weltfußballer in höchsten Tönen: "Ein Kapitän ist der verlängerte Arm des Trainers. Ronaldo hat sich da nicht nur auf sich konzentriert oder in der Kabine geweint, er wollte, dass Portugal gewinnt und hat von draußen alles dafür getan. Das haben die Spieler auf dem Platz gemerkt. Er ist ein Super-Leader!" 

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