Anstoß
Westline-Rückzug schwächt die Sportszene
Von Andreas Teipel
(11.06.19) Schlechte Nachrichten für die Sportszene im Münsterland - am Ende des Monats stellt das Sportportal westline den Betrieb ein. Aus wirtschaftlichen Gründen. Westline hatte sich ausschließlich über Werbung finanziert. Und das reichte leider nicht aus. Es ist also eine schlechte Nachricht für alle Leser, für Vereine und den Sport als solchen. Sportarten und Vereine sind wie Marken: Sie leben von ihrer Bekanntheit und ihrem Image. Je mehr über sie berichtet wird, desto mehr Bedeutung erlangen sie.
Spieler und Trainer finden es ohnehin klasse, wenn ihr Name oder ein Bild von ihnen erscheint. Das motiviert unheimlich. Es hilft aber auch den Klubs, ihre Anliegen vorzutragen. In der Politik zum Beispiel, um sich für einen neuen Kunstrasen einzusetzen. Oder bei Sponsoren für einen neuen Satz Trikots. Es hilft, Helfer zu rekrutieren oder mit der Öffentlichkeit zu kommunizieren: Läuft's gut, steigert die Berichterstattung auch die Euphorie im Umfeld; läuft's nicht so pralle, kann man über die Medien wenigstens die Gründe erklären. Je mehr Kanäle zur Verfügung stehen, desto bester.
Den Fans und Vereinen von westline geht nun eine geliebte und nützliche Plattform verloren. Amateurfußball und -handball hingegen haben noch immer Heimspiel-online. Doch zeigt der Fall westline, dass auch unser Angebot nicht vom Himmel fällt. Ein Heimspiel-Abo ist mehr als die reine persönliche Luststeigerung. Es stärkt einen Teil des gesellschaftlichen Lebens - eures Lebens im Sportverein. Unsere Abos kosten nicht die Welt, aber sie bewirken eine Menge.