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Preußens Adrian Knüwer (r.) machte gemeinsam mit Ismail Budak das Zentrum gegen Collin van den Berg und die Eintracht dicht. Foto: Teipel

Flexible Preußen gewinnen den Libapokal


Von Andreas Teipel

(30.07.18) Die Aufgabe von Sören Weinfurtner besteht beim SC Preußen Münster darin, immer wieder aufs Neue junge, talentierte und ehrgeizige Fußballer in ihren ersten Senioren-Jahren auszubilden und an höhere Aufgaben heranzuführen. Für manch einen mag das ein frustrierender Job sein. Der Trainer der Verbandsliga-Zweiten des Profivereins versteht es aber, sich und die seinen immer wieder für diesen schwierigen Weg zu belohnen. Im Dezember gewann er mit seiner Mannschaft die Hallenstadtmeisterschaften, nun legte er beim "Libapokal" nach. Mit einem 2:0 (1:0)-Sieg verwies Preußen seinen Gegner, Oberligisten FC Eintracht Rheine, auf Platz zwei. Weinfurtner: "Mir hat sehr imponiert, wie meine Jungs sich bei diesen Temperaturen immer wieder aufgerafft und das Ganze bis zum Schluss durchgezogen haben."

Die Grundlagen zu diesem Sieg wurden aber womöglich gar nicht in Gievenbeck selbst gelegt. Denn die Teilnahme an diesem Turnier kostete enorm viel Kraft. Viele Spiele in kurzer Zeit bei einer Bullenhitze. Das reißt man nicht mal eben so ab. Es bewies, dass Weinfurtners Grundlagenarbeit in den ersten Wochen der Vorbereitung fruchtete. Denn vor allem läuferisch und in der Abwehr präsentierte sich sein Team gegen Rheine sattelfest. Zudem fand das Team auch in der Offensive einen wertvollen Schlüssel zum Erfolg: Wann immer der ehemalige U19-Spieler Julian Conze sich in die Angriffe einschaltete, wurde es gefährlich. Brandgefährlich. Er bereitete schließlich die 2:0-Entscheidung im Finale zwei Minuten vor dem Ende durch einen Konter vor. Vollendet wurde der Lauf von Leon Gensicke, der bereits im Halbfinale gegen Kinderhaus getroffen hatte.

Im Semifinale war es den Preußen zuvor gelungen, einen 0:1-Rückstand zu drehen, den Moritz Knemeyer durch seine Wachsamkeit hergestellt hatte. Doch mit der schwindenden Kraft der Kinderhauser wuchs auch der Siegeswille der Preußen. Einen Strafstoß - verursacht und heftig moniert von Westfalias Innenverteidiger Nick Rensing - verwandelte Ismail Budak zum Ausgleich. Gensicke schloss schließlich einen Konter zum 2:1 ab. Das war der Finaleinzug. 

Dass mit diesem Sieg die Vorbereitung noch nicht abgeschlossen ist, zeigte sich aber auch im Offensiv-Spiel der Preußen. Ständig wechselte Weinfurtner durch. Ali Ibrahim, Sören Wald oder Eduard Weg - sie alle fanden nie so recht ins Spiel. Zwar traf Wald und auch Ibrahim tat sich als Vorbereiter hervor, doch wirklich klasse zeigten vor allem Conze und der Doppeltorschütze Gensicke - beides eher aus dem Mittelfeld kommend. "Zurückzuführen ist das sicher auch auf den Kräfteverschleiß", erklärte Weinfurtner das Beobachtete, "aber entscheidend war, dass wir im Spiel reagieren können. Dem 19-jährigen Conze war's nach dem Spiel eh wurscht: "Es ist total cool, so ein Turnier zu gewinnen, gegen die Freude hierüber kann man sich nicht wehren."

Zwei Schlüsselfiguren im Halbfinale: Westfalia-Innenverteidiger Nick Rensing verursachte den Elfmeter zum 1:1-Ausgleich; Julian Conze befeuerte das Angriffsspiel der Preußen maßgeblich. Foto: Teipel
Gievenbecks Verteidiger Thomas Teupen hatte kein leichtes Spiel mit Rheines Flügelstürmer Omar Guetat. Foto: Teipel

Eintracht Rheines Baustelle bleibt die Abwehr

Der unterlegene Oberligist aus Rheine trat die Heimreise mit wackeligen Beinen und einigen Erkenntnissen an. Vor allem die Abwehr erweckt noch wenig Vertrauen. Nicht nur im Spiel gegen die Preußen stimmten die Abstände der Innenverteidiger Marvin Holtmann und Phlipp Brüggemeyer noch überhaupt nicht. Erschreckend häufig standen gegnerische Stürmer plötzlich blank vor dem Kasten von Joel Kiranyaz. "Das können wir sicher besser", meinte auch Trainer Uwe Laurenz, ohne dabei jedoch allzu besorgt zu wirken. Doch auch im Halbfinale gegen Gievenbeck - einem echten Prüfstein - war die Abwehr bisweilen völlig entblößt.

Selbstbewusstsein aber zeigte sich Rheine in seiner Spielentwicklung - zeitlich betrachtet. Die Mannschaft steigerte sich stets im Laufe des Spiels, zeigte gegen Gievenbeck auch, dass es mit viel Routine ein Spiel diktieren kann und nach hinten raus immer noch was geht. Herausragend war vor allem Flügelstürmer Omar Guetat, der sich als Vorbereiter und Torschütze hervortat. Er steuerte den Siegtreffer gegen den FCG bei. Der Rückstand im Finale musste also noch nichts bedeuten. Doch auch einem Oberligisten schwinden mal die Kräfte. Die benötigte Steigerung Rheines im Finale nach dem 0:1 blieb aus. Die beste Chance zum Ausgleich hatte Steffen Menke acht Minuten nach dem Seitenwechsel. Er stand nach einer hohen Flanke frei am hinteren Pfosten. Sein Schuss wurde aber ein Fressen für SCP-Keeper Kiranyaz, der glänzend parierte. 

Spiel um Platz 3

Abgerundet wurde der Finaltag übrigens noch im Spiel um Platz 3. In diese Tortur wurde vor allem Westfalia Kinderhaus geschickt, wenige Minuten, nachdem der Landesligist das Halbfinale gegen den späteren Turniersieger verloren hatte. Es wurde ein böses Gemetzel, in dem Gievenbeck Kinderhaus mit 7:0 (3:0) zerlegte. Doch dieses Ergebnis hatte keinerlei Aussagekraft und wurde der sehr guten Leistung des Landesligisten bei diesem Turnier nicht gerecht, eine Leistung, die Kinderhaus in den Kreis der Favoriten seiner Klasse hievt. Darauf angesprochen reagierte SCW-Trainer Marcel Pielage auf seine gewohnt charmant-schroffe Art: "Ob wir zu den Favoriten zählen, interessiert mich nicht! Mich interessiert nur das erste Spiel gegen Altenberge am 12. August." Und damit sprach er zwei Wochen vor Saisonstart wohl vielen seiner Kollegen aus der Seele.

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Pl. MannschaftSp. TorePkt.
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2    Germ. Hauenhorst 24    78:25 63  
3    SG Sendenhorst 24    72:20 62  
4    VfB Alstätte 24    64:19 62  
5    FC Nordwalde 23    72:22 58  

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