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Kreisliga C4 Münster

Jan-Hendrik Möller ist der beste Torjäger im Heimspielland. Hier bejubelt er den Aufstieg 2016 mit BW Aasee. Heute trifft er für GW Amelsbüren II wie am Fließband.

52 Hütten, na und?!


Von Alex Piccin

(05.06.19) Sein Trainer Lars Hoffmann bezeichnet ihn als "einwandfreien Typen" und "komplette Maschine", er selbst wirkt eher bescheiden wenn er über das in dieser Saison Erreichte sprechen soll. Die Rede ist von Jan-Hendrik Möller von GW Amelsbüren II, seines Zeichens mit 52 Treffern bester Torjäger im Heimspielland. 

Der 26-Jährige hat die Saison seines Lebens gespielt, zumindest was das Einnetzen angeht. "Es ist immer noch Kreisliga C und ich habe ausreichend Torchancen vergeben", winkt Möller ab. Etwa die Hälfte sollen im Nirwana gelandet sein. Obwohl er recht groß gewachsen ist, bezeichnet Möller sich selbst nicht als kopfballstark. Den einen oder anderen hohen Ball macht er aber schon fest. Der gebürtige Meppener profitiert ungemein von seiner Schnelligkeit: "Ein guter Steckpass und ich laufe dann allein aufs Tor zu. So habe ich die meisten meiner Tore erzielt." Die Vorlagengeber trugen viele Namen, bis zu seinem Kreuzbandriss stach Maximilian Deiters hervor.

Ein Tor pro Halbzeit

Möller kommt als ein typischer Konterspieler daher, ist durchtrainiert, "ohne einen Gramm Fett am Körper", wie Coach Hoffmann anmerkt. Kein Wunder, denn sein Angreifer ist Geschäftsführer eines Fitnessstudios in Hiltrup und eröffnet bald ein zweites in Coesfeld. Die Zeit für das Training ist daher knapp. Gut, dass Hoffmann den Beginn auf 20 Uhr gelegt hat. So kann er Möller tatsächlich eine Beteiligungsquote von 85 Prozent attestieren. "Mag sein", erwidert der Rechtsfuß, "aber oft schaffe ich es nur zum Abschlussspiel." Er gilt auch als Dauerbrenner, denn die meisten Spielminuten und Einsätze gehen ebenfalls auf sein Konto. Heruntergerechnet trifft Möller einmal pro Halbzeit.

Seinen Spielstil im gegnerischen Sechzehner bezeichnet er so: "Von mir ist kein Tiki-Taka zu erwarten. Ich spiele eher unorthodox, aber zielorientiert." Die Meter nach hinten macht er jedoch ebenso mit, wenn die Mannschaft in der Klemme steckt: "Es gehört auch mal eine Grätsche dazu." Dabei erinnert sich Möller an das 2:0 gegen Centro, als sein Treffer aus dem Nichts zum 1:0 gegen starke Spanier die Kehrtwende des Matches bedeutete. Eines seiner besten Saisonspiele neben seinem persönlichen Rekord von fünf Treffern in einer Partie, Zuhause gegen Albersloh II (8:1). Den zweiten Mannschaften von Capelle, Rinkerode sowie Selm schenkte er jeweils vier Stück in 90 Minuten ein. Seine mieseste Leistung folgte nach dem Centro-Spiel gegen Birati: "Da ging gar nichts. Ich hatte sogar einen Elfmeter herausgeholt, den aber verschossen."

"Ibra" mit Abstrichen

Von seinen 52 Treffern pickt Möller sich zwei als schönste der Saison heraus. Er erinnert sich: "Einem ging ein Freistoß von der Mittellinie voraus. Unser Trainer sagte noch, wir sollen den nicht lang schlagen, machte mein Mitspieler aber trotzdem. Mit dem Rücken zum Tor brachte ich den langen Ball per Hacke aufs Tor. Der prallte an die Latte und ich staubte ab." Das zweite Ding entsprang auch einem weiten Schlag in den Lauf. Möller nahm den Flugball für ihn untypisch mit links volley und deponierte das Spielgerät passgenau ins lange Eck: "Das war, glaube ich, mein einziges Tor von außerhalb des Strafraums. Das Ding hätte auch Gott weiß wo landen können."

Von Union Meppen aus wechselte er zu BW Aasee und stieg 2016 in die Bezirksliga auf. Als der Arbeitsaufwand größer wurde, schloss er sich im Winter Amelsbüren an, zunächst als Athletiktrainer, spielte dann aber auch selbst. Im vergangenen Sommer schraubte er den Aufwand weiter zurück und wurde Teil der Reserve, zum Glück seines aktuellen Trainers Hoffmann. "Ich war früher selbst Stürmer und hätte mich nach so einer Saison nur feiern lassen", sagt der. Nicht so sein Schützling: "'Jenne' ist alles andere als überheblich und stellt sich in den Dienst der Mannschaft, macht seinen Job. Ein unfassbar korrekter Typ." Möller hört das sicherlich gerne, hängt das Lob aber nicht groß ans Revers. Durchaus könnte er wieder einige Klassen höher spielen, der berufliche Aufwand lässt es allerdings nicht zu: "Ohne Fußball geht es aber nicht."

Aufstieg vor Torjägerkanone

Also peilen Möller und Amels den in dieser Spielzeit knapp verpasste Aufstiegsplatz erneut an: "Das haben wir dieses Jahr selbst verbockt. Ich rechne uns für nächste Saison aber gute Chancen aus." Ob er dann wieder so zielsicher im fremden Strafraum sein wird, hält er zumindest für fraglich: "Wahrscheinlich werde ich die 50-Tore-Marke nicht wieder knacken können. Wenn wir in einem Jahr noch einmal telefonieren und ich dann elf Tore geschossen haben sollte, wäre das aber unter meinen Erwartungen." Wenn diese aber zum Aufstieg reichen würden, wäre das dem bescheidenen Torjäger sicherlich recht.



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