Suchbegriff:

Querpass: Einmal um die Welt

Frederike Jansen kam ohne Geld auch beim Fußball spielen nicht weit.

Ohne Geld kein Spiel


Von Helena Wilmer

(11.06.20) In unserer Serie „Einmal um die Welt“ sprechen wir mit Spielerinnen aus dem Münsterland, die schonmal im Ausland gespielt haben. Sie erzählen uns von ihren Erfahrungen und vergleichen ihre Eindrücke auch mit dem deutschen Fußball.

Auch bei unserem zweiten Stopp bleiben wir in den USA. Dort hat Frederike Jansen, die aktuell für die Reserve des SC Gremmendorf in der Bezirksliga kickt, für fast zwei Jahre gelebt. Ihr Hobby konnte sie nach einigem Suchen übers Internet weiterführen – wenn auch ganz anders als Zuhause.

Wo hast du im Ausland gespielt und warum warst du dort?

Ich bin im Oktober 2017 für ein Jahr und neun Monate in die USA geflogen. Dort war ich als Au Pair erst für ein Jahr in Chicago und den Rest der Zeit in Seattle, der Fußballhauptstadt Amerikas. Dort hat man auch gleich gemerkt, dass man nicht mehr in Chicago ist, denn das Angebot war viel größer und ich konnte im Internet ein Formular ausfüllen, mit meinen Angaben und Wünschen und habe dann Kontaktdaten erhalten.

Warum wolltest du auch im Ausland spielen?

Mir war klar, dass ich in Deutschland auf jeden Fall wieder Fußball spielen wollte und um nichts zu verlernen oder in Rückstand zu geraten, habe ich mir ein Team gesucht. Aber auch die Regelmäßigkeit im Alltag und der Kontakt mit neuen Leuten und vor allem Amerikanern fand ich gut.

Wurdest du gut aufgenommen?

Ich wurde sehr gut aufgenommen. Ich habe ja in einer Spaß Mannschaft gespielt und die älteste war schon über 60. Das war immer sehr lustig und nie auf Leistung aus. In Chicago haben wir Indoor auf einem alten Eishockeyring auf zwei Handballtore gekickt. Wir hatten immer wieder gegen fünf bis sechs andere Teams Spiele, haben aber nie trainiert. In Seattle habe ich draußen mit Männern und Frauen zusammen gespielt. Hier hat man schon gemerkt, dass das Team anspruchsvoller war.   

Waren noch andere ausländische Spielerinnen dabei?

Tatsächlich waren kaum andere ausländische Spieler dabei, die wie ich ein Auslandsjahr gemacht haben. Viele Leute kamen zwar aus anderen Nationen, lebten aber schon seit Jahren in den USA oder sind fürs College hergezogen.

Ist der Frauenfußball dort gut vertreten?

Tatsächlich habe ich erwartet, dass der Frauenfußball größer, beziehungsweise präsenter ist. Vor allem nachdem die amerikanische Frauen Nationalmannschaft 2019 noch den WM-Titel geholt hat. Man bekommt so aber nicht viel mit von Spielen oder Sonstigem. Aufgefallen ist mir aber, dass es viel professioneller ist. Meine Gastkinder waren zwischen acht und zehn Jahre alt und haben beide Fußball gespielt. Schon in dem Alter ging es hauptsächlich um die Leistung.

Wie ist das Fußballsystem dort aufgebaut?

Es gibt nicht wie in Deutschland das Ligasystem, sondern die meisten spielen über das College oder die Schulen. Dort gibt es einen großen Konkurrenzkampf, da viele Spieler auf ein Stipendium hoffen, um so das College zu finanzieren.

Was sind die größten Unterschiede?

In den USA ist es sicherlich teurer zu spielen. Allein für ein Probetraining muss man auch mal 100 Dollar zahlen, für eine Mitgliedschaft im Verein auch mal 3000 Dollar im Jahr. Selbst ich, obwohl es eigentlich nur um den Spaß ging, musste 10 Dollar für jede Partie hinblättern. Ansonsten natürlich, dass es nicht die typischen Ligen gibt.

Wie hast du die Anerkennung des Frauenfußballs dort wahrgenommen?

Die Anerkennung ist ähnlich wie in Deutschland, obwohl die Frauennationalmannschaft bekanntere Gesichter hat. Stars wie Alex Morgan kennt dort jeder. 

Woran könnte man in Deutschland noch arbeiten?

In der Jugendarbeit ist die USA Deutschland vielleicht sogar schon ein Stück voraus. Es muss dafür gesorgt werden, dass auch schon die jungen Spieler und Spielerinnen zum Beispiel von Trainern und Trainerinnen trainiert werden, die bereits früh professionell ausgebildet wurden. 

Weitere Themen



Top-Klicker der Kreise
1Krombacher-Pokal MS 2023/24: SV Mauritz - SC Münster 08 16:15 n.E.
(1134 Klicks)
2Kreisliga A ST: Germania Hauenhorst holt sich Alex Bügener vom FCE
(1044 Klicks)
3Kreisliga B1 TE: Dreierwaldes Familie wächst weiter
(556 Klicks)
4Handball-Münsterlandklasse: Quickies, der 22. Spieltag
(256 Klicks)
5Kreisliga A2 AC: Turo Darfeld trennt sich von Christoph Klaas
(205 Klicks)
Top-Klicker der letzten 7 Tage
1 Bezirksliga 12: Die Kobbos regeln ein paar Personalien
» [mehr...] (1.014 Klicks)
2 Bezirksliga 12: SC Greven 09 - Germania Horstmar 2:3
» [mehr...] (629 Klicks)
3 Landesliga 4: Michel Schrick wechselt zu Borussia Münster
» [mehr...] (553 Klicks)
4 Landesliga 4: Matteo Schultewolter zieht's zum FC Epe
» [mehr...] (464 Klicks)
5 Bezirksliga 12: Anschwitzen, der 25. Spieltag
» [mehr...] (457 Klicks)

» Mehr Top-Klicker

Kreisliga A Münsterland

Pl. MannschaftSp. TorePkt.
1    SV Mauritz 06 24    104:19 65  
2    Germ. Hauenhorst 24    78:25 63  
3    SG Sendenhorst 24    72:20 62  
4    VfB Alstätte 24    64:19 62  
5    FC Nordwalde 23    72:22 58  

» Zur kompletten Tabelle