Am Mittelrhein steht der Plan

Von Christian Lehmann

(17.02.21) Auch nach nunmehr über dreieinhalb Monaten ohne Amateurfußball fehlt die Perspektive, wann und wie es weitergehen könnte mit dem Spielbetrieb. Im Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) hofft man weiterhin auf positive Signale aus der Politik und bleibt bei seinem Vorhaben, nach einem möglichen Re-Start in allen Ligen so viele Spiele wie möglich zu bestreiten, um eine Wertung der Saison vorzunehmen. Etwas konkreter ist nun der Fußballverband Mittelrhein (FVM) vorgegangen, der gemeinsam mit dem FLVW und dem Fußballverband Niederrhein (FVN) dem Westdeutschen Fußballverband (WDFV) angehört. Er hat den Spielmodus nämlich bereits für alle Spielklassen geändert.

In Videokonferenzen informierte der Verband seine über 350 KreisvertreterInnen über seine fünf Grundsätze zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs. FVM-Präsident Bernd Neuendorf stellte allerdings von vornherein klar, dass es einen fixen Re-Start-Termin nicht geben kann: "Wann wir den Spielbetrieb wieder aufnehmen können, hängt [...] weiterhin von den politischen Entscheidungen ab. Daher kann es jetzt auch noch keinen verbindlichen Plan geben, in dem alle Details geregelt sind", wird er auf der Homepage des Verbands zitiert.

"Unser Ziel ist es, die Spielzeit sportlich zu beenden", so der Vorsitzende des Verbandsspielausschusses, Markus Müller. "Eine Saison mit Hin- und Rückrunde ist aber nicht mehr zumutbar. Daher wollen wir die Spielzeit in einer einfachen Spielrunde abschließen und so Meister, Auf- und Absteiger ermitteln. Vor der Saison hatten wir genau für diesen Fall die Spielordnung angepasst, um bei pandemiebedingten Unterbrechungen den Spielmodus ändern zu können." Das wäre also Grundsatz eins.

Grundsatz zwei besagt, dass die Saison an dem Spieltag, an dem sie im Oktober unterbrochen wurde, fortgesetzt werden soll. Noch ausstehende Partien sollen an Wochenenden und Feiertagen angesetzt werden, Nachholspiele unter der Woche. Grundsatz drei: Die Spielzeit endet am 30. Juni 2021. Grundsatz vier: Es soll eine einheitliche Regelung zur Wertung unterschiedlicher Spielklassen her. "Unterschiedliche Wertungsentscheidungen haben größere organisatorische Auswirkungen auf die Staffelgrößen in der kommenden Saison. Das möchten wir unseren Vereinen gern ersparen", erklärt Müller. Grundsatz fünf: Die Pokalwettbewerbe sollen noch ausgespielt werden.

FVM-Präsident Neuendorf richtete zudem einen klaren Appell in Richtung der Politik: "Aus sozialen und gesundheitlichen Gründen ist es unserer Meinung nach unerlässlich, dass bei der nächsten Runde der Kanzlerin mit den MinisterpräsidentInnen der Sport auf die Tagesordnung kommt. Abhängig von der Infektionslage müssen hier zumindest Verabredungen für eine Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs im Freizeit- und Breitensport getroffen werden. Der Sport muss wieder in Bewegung kommen", fordert er.