Nur eine Mini-Vorbereitung?

Von Christian Lehmann

(07.01.21/Update) Dieser Tage klammern wir uns ja an jede noch so kleine neue Info, die wir bekommen können. Im Gespräch mit Heimspiel-Redakteur Fabian Renger hat Verbands-Fußballausschuss-Funktionär Hans-Dieter Schnippe gestern ja bereits aufs Neue mit uns durchgespielt, wie es wann weitergehen könnte mit dem Amateurfußball - alles natürlich unter der Prämisse, dass sich die Infektionslage wieder zum Positiven verändert. Nun hat sich auch FLVW-Vizepräsident Manfred Schnieders gegenüber den Kollegen der Ruhr Nachrichten zur Lage in Westfalen geäußert. Mit einem wichtigen neuen Detail, das Trainer und Spieler interessieren dürfte.

Dass der Verband den Vereinen mindestens zwei Wochen Vorbereitungszeit gewähren will, bevor es mit dem Spielbetrieb weitergeht, ist schon seit Monaten bekannt. Dass es aber vermutlich nicht viel mehr werden dürften, ist neu und könnte für Diskussionen sorgen. "Ich gehe davon aus, dass im Februar nicht mehr gespielt wird", wird Schnieders im RN-Artikel zitiert. Weil eine Wertung der Saison nur bei 50 Prozent absolvierter Spiele gewährleistet ist (wir berichteten), wird dann aber so langsam die Zeit knapp. Eine Vorbereitungszeit von vier Wochen oder länger schließt der Funktionär deshalb aus. "Das wäre zu lang. Wenn wir Pech haben, können wir erst im April wieder auf die Plätze und dann im Mai spielen. Das klappt nicht." Auch wenn weiterhin viel Konjunktiv mitspielt, scheint klar: Wenn die Saison 2020/21 fortgesetzt werden sollte, dann nur nach einer sehr knappen Vorbereitung.

Angst um die Gesundheit

Das dürfte zwar die Trainingsfaulen und diejenigen, die für Testkicks, Cooper-Tests und Shuttle-Runs nicht viel übrig haben, erfreuen. Ein derartiger Kaltstart nach mehr als vier Monaten Pause wird von vielen Spielern, Trainern und Verantwortlichen im Hinblick auf die Gesundheit von Spielerinnen und Spielern allerdings kritisch gesehen. "14 Tage Vorlauf wären viel zu wenig, mit der dann folgenden hohen Belastung gäbe es viel zu viele Verletzungen. Ich finde die Fokussierung auf den Spielbetrieb vollkommen falsch", kommentierte etwa Kolja Steinrötter, Trainer der Bezirksliga-Frauen von Blau-Weiß Aasee, via Facebook. Wenn es nach ihm ginge, sollte man schon jetzt die Saison annullieren.

Das aber sehen die FLVW-Pläne derzeit nicht vor. Am nächsten Mittwoch (13. Januar), steht die nächste Video-Konferenz des Verbands-Fußballausschusses an. Ob es zu konkreten Beschlüsse kommt, bleibt abzuwarten, denn natürlich sind auch die Entscheider an die Vorgaben der Politik gebunden. Verständlicherweise spielt in Berlin und Düsseldorf, so sehr es uns schmerzt, der Amateursport derzeit nicht die erste Geige. Schnieders kündigte an, dass der Verband auch diesmal wieder den Dialog mit den Vereinen suchen werde, um eine Lösung zu finden, mit der eine breite Mehrheit leben kann. Klar dürfte inzwischen wohl jedoch sein, dass die aktuelle Spielzeit nicht mehr komplett über die Bühne gehen wird. Wir bleiben dran...

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UPDATE: Am Donnerstag hat sich Manfred Schnieders auch über die Medien des FLVW noch einmal zu den wichtigsten aktuellen Fragen geäußert und die Pläne einer zweiwöchigen Vorbereitungszeit noch einmal verteidigt. Weiterhin bekräftigte er in dem Interview aber auch das Bestreben, die Vereine anzuhören, sobald eine Rückkehr zum Spielbetrieb wieder möglich ist.