Play-Offs in der Oberliga vom Tisch

Von Christian Lehmann und Fabian Renger

(27.07.20) Jetzt kommt die Saison 2020/21 so richtig ins Rollen. Am Montagmittag gab es Kunde aus Kaiserau: Der Verbands-Fußball-Ausschuss (VFA) des Fußball- und Leichtathletikverbandes Westfalen hat nicht nur den Rahmenterminkalender für die neuen Saison auf seiner Homepage veröffentlicht und zum Download bereitgestellt, sondern auch mitgeteilt, dass die Oberliga Westfalen im regulären Spielmodus mit Hin- und Rückspiel starten wird. Bei einer Video-Konferenz mit den Vereinsvertretern waren in der vergangenen Woche auch alternative Modelle diskutiert worden. Nun steht fest: Eine Saison mit Play-Off und Play-Down-Spielen soll es nicht geben.

Bei der Abstimmung der 21 Vereine stimmten 13 für den regulären Spielmodus, acht sprachen sich für die Variante einer einfachen Hinrunde mit anschließenden Playoff-Spielen aus. "Es ist ein ambitionierter Wunsch einer Mehrheit der Oberliga-Vereine, dem wir nun mit der Termingestaltung nachkommen möchten", werden FLVW-Vizepräsident Manfred Schnieders und Staffelleiter Reinhold Spohn in der Verbandsmitteilung zitiert.

"Wahnsinn. Da müssen wir jetzt wohl durch..." lautete die spontane Reaktion von FC Eintracht Rheines Sportleiter Sebastian Kockmann. Anders hingegen war die Laune bei Vredens Trainer Engin Yavuzaslan:"Wir wollten auf jeden Fall die 40 Spiele. Wenn du schon aufsteigst, willst du schon alle Stadien miterleben." Er freut sich auf eine interessante Angelegenheit und fügt an: "Andere Mannschaften und Vereine werden sehen, wie schön Vreden ist. Ich freue mich auf die Spiele in der Lohrheide, auf das Leimbachstadion in Siegen. Solche Spiele machen Spaß. Wenn ich da beispielsweise an Gütersloh und das schöne Stadion denke. Herrlich!"

80 Saisonspiele für die Erste und Zweite des SCP zusammen

Herrlich? Na ja, da kann Sören Weinfurtner, Coach der U23 des SC Preußen Münster, nicht so ganz mitgehen. Er sieht's ähnlich wie Kockmann und hält diese Lösung für Wahnsinn sowie für ziemlich wenig vorausschauend. Gerade im Hinblick auf die Corona-Situation. "Das wäre sehr unbefriedigend, wenn du eine Saison wieder nicht durchkriegst", sagt der Coach. "Das Programm ist für eine Amateurliga nicht adäquat. Aber man wird sehen, vielleicht funtkioniert's ja auch." Dieser abgefahrenen Nummer gewinnt er aber durchaus auch Vorteile ab. Weinfurtner:"In der Konsequenz könnten uns ohne Pokalbelastung 40 Spiele vielleicht entgegen kommen." Wohl wahr: Manch ein Ligakonkurrent dürfte mit Kreis- oder Westfalenpokalspielen auf bis zu 50 Partien kommen. Ein Mammutprogramm. Zehn Spiele weniger machen sich durchaus bemerkbar. Heftig ist die Lage für den SCP sowieso ganz im Allgemeinen. Auf die Erste (Regionalliga) und die Zweite kommen damit insgesamt knackige 80 Saisonspiele zu.

Auf die Teams in der Oberliga kommt nun ein straffes Programm zu. Wie vom Verband angekündigt wird die Saison am 6. September in allen überkreislichen Ligen mit dem 1. Spieltag starten, der letzte Spieltag vor der Winterpause findet am 20. Dezember statt. In den Spielklassen mit 21 bzw 22 Teams geht es schon am 31. Januar weiter, die Saison endet am 20. Juni. Je nach Staffelstärke starten die überkreislich spielenden Frauenmannschaften (Bezirks- bis Westfalenliga) ebenfalls am 6. September (17/18er Staffeln) und am 20. September 2020 (15/16er, 13/14er, 11/12er Staffeln). Der letzte reguläre Spieltag ist hier ebenfalls der 20. Juni 2021.