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Querpass

Vielerorts verwaiste Plätze


Von Fabian Renger und Jan Steinigeweg

(29.04.21) In der Stadt Münster dürfen weiter bis zu 20 14-Jährige auf dem Fußballplatz nach Herzenslust auch mit vollem Körperkontakt kicken. Im benachbarten Kreis Coesfeld sind 20er-Gruppen ebenfalls erlaubt, hier könnte zeitnah dank geplanter Modellprojekte mancherorts sogar die Altersgrenze angehoben werden. In den Kreisen Warendorf und Steinfurt - wir reden wohlgemerkt von den politischen Kreisen - schauen die Kinder - und auch alle Älteren selbstverständlich - seit einer knappen Woche (wieder) in die Röhre. Nichts geht mehr. Also doch, ein wenig was. Aber gefühlt dann doch irgendwie nichts.

Die Bundes-Notbremse erlaubt aufgrund dauerhafter 7-Tages-Inzizdenzen über 100 kontaktlosen Sport unter freiem Himmel in Fünfergruppen von Kindern bis zu 14 Jahren. Die bis zu zwei erlaubten Aufsichtspersonen, darauf weist u.a. Öffnet externen Link in neuem Fensterauch der Landessportbund NRW auf seiner Webseite nochmal hin, brauchen zudem einen negativen, maximal 24 Stunden alten Coronatest. (hier gab es mancherorts Unklarheiten) Vorher waren Zehnergruppen in diesen Gebieten erlaubt, von Tests oder Kontaktlosigkeit war ebenfalls keine Rede.

Nach fünf Werktagen unter 100 kommt's zu Lockerungen

Im Kreis Warendorf lag die 7-Tages-Inzidenz am heutigen Donnerstag (29.4.) bei 151,5, im Kreis Steinfurt bei 159,5. Bis zur 100 ist es also noch ein weiter Weg. Erst wenn die Inzidenz an fünf Werktagen in Folge unter 100 liegt, werden die Sport-Regeln am übernächsten Tag drauf wieder lockerer. Dann würden wieder 20er-Gruppen raus dürfen. Doch was heißt das für die Vereine?

Wie uns bereits bereits prognostiziert: Vor allem verwaiste Sportplätze. Beim FC Eintracht Rheine sind sämtliche Sportanlagen gesperrt, auch bei Falke Saerbeck und beim SC Greven 09 wurde der Trainingsbetrieb beispielsweise eingestellt. Bei der Ibbenbürener Spvg war das vorübergehend der Fall, seit Mittwoch (28.4.) dürfe aber wieder trainiert werden, sofern sich die Trainer in der Lage sehen, die Regeln einzuhalten, wie auf Öffnet externen Link in neuem Fensterder ISV-Homepage zu lesen ist.

Wir sind in weiteren Vereinen in den beiden betroffenen Kreisen mal auf Stimmenfang gegangen und haben gefragt: 5er-Gruppen ohne Kontakt und Trainer mit negativem Test - macht das alles überhaupt Sinn?

Umfrage

Kreis Steinfurt

Borussia Emsdetten hat den Trainingsbetrieb zumindest nicht in der Breite eingestellt. "Das dürfen die Trainer für sich entscheiden", erklärt Matthias Surma, Chef der Jugendabteilung. Nehmen alle Teams das Angebot in Anspruch? "Zum Teil ja, zum Teil nein." Die Testpflicht alleine für die Trainer mache für ihn übrigens keinen Sinn - wenn, dann müssten sich doch alle Beteiligten testen lassen, findet er.

Beim SC Altenrheine herrscht derweil tote Hose. "Wir haben alles eingestampft", berichtet SCA-Jugendobmann Thomas Kray. "Es ist zu gefährlich, wir machen kein Training, das ergibt auch keinen Sinn - leider!" Seit Montag kann man am Schürweg also den Grashalmen beim Wachsen zuhören.

Beim TuS Altenberge ist dasselbe angesagt. "Der Aufwand ist uns einfach zu groß", sagt Jugendfußball-Obmann Stefan Klapproth. In Altenberge herrschte bereits vor der Notbremse eine strikte Vereinbarung mit der Gemeinde: Der Platz durfte nur zur Trainingszeit am Abend geöffnet werden, außerdem musste der Verein haargenau kontrollieren, wer auf dem Platz herum rennt. "Da stand dann jemand am Eingang", so Klapproth. Ab und zu auch ein engagierter Elternteil. Als die Regeln neulich verschärft wurden,  signalisierte der Großteil der Trainer direkt: Das macht keine Sinn. Klapproth sieht's aber positiv: "Wir sind bis jetzt ohne einen Corona-Fall ausgekommen, wenn wir uns jetzt nochmal vier Wochen zusammenreißen, dann wird es besser werden. Die Kinder hatten ja wenigstens jetzt ein paar Wochen ihren Spaß, auch wenn diese Delle jetzt schade für sie ist."

Kreis Warendorf

Beim SV Drensteinfurt ist das Training erstmal eingestellt worden. Man warte ab, sagt SVD-Jugendobmann Manfred Drepper. "Kontaktlos in 5er-Gruppen macht es aus unserer Sicht nicht so viel Sinn. Sich aus der Ferne den Ball zuschießen, macht auch nicht wirklich Spaß", hofft er nun auf sinkende Zahlen.

Das ist auch der Wunsch bei der SG Telgte. Jugendleiter dort ist Simon Lammerding. In Telgte sperrte die Kommune den Platz sowieso bis Ende der Woche. "Aber kontaktfrei macht das ja auch gerade beim Fußball keinen Sinn. Und auch schon bei der Leichtathletik ist es schwer, die Kinder auseinanderzuhalten", findet Lammerding. "Die Mannschaften lechzen natürlich nach dem Training, aber aktuell ist das nicht möglich."

Bei der Warendorfer SU ist es derweil den Trainern freigestellt, etwas zu machen. "Wer sich nicht in der Lage fühlt, die Vorgaben umzusetzen und sich zu testen, muss auch nichts machen. Es ist ein großer Aufwand mehrere Stationen zu bauen und auch zu betreuen", so Jugendobmann Andreas Dütting. "Das Training findet unregelmäßig draußen statt und je kleiner die Mannschaften sind, desto unwahrscheinlicher ist es, dass das Training zustande kommt." Man versuche natürlich, die Kids so gut es geht in Bewegung zu halten und den Kontakt zwischen den Spielern und Trainern aufrecht zu erhalten.



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Kreisliga A Münsterland

Pl. MannschaftSp. TorePkt.
1    SV Mauritz 06 25    108:22 68  
2    Germ. Hauenhorst 25    79:25 66  
3    SG Sendenhorst 25    74:21 65  
4    VfL Billerbeck 25    70:23 62  
5    VfB Alstätte 25    65:21 62  

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