Dindic: "Lotte steigt nicht ab!"

Von Christian Lehmann

(20.11.20) Ein paar Jährchen liegt seine Zeit bei den Sportfreunden bereits zurück, doch Vladan Dindic hat noch immer einen ziemlich guten Draht zum Lotter Kreuz. Als Spieler feierte er 1989 als 19-Jähriger sein Debüt in der Landesliga, auch als Trainer diverser Teams war er in Lotte aktiv. Außerdem war er als Architekt maßgeblich am Bau des Frimo-Stadions beteiligt. Mit Sportfreunde-Macher Manfred Wilke ist er gut befreundet. Wie sich die Sportfreunde aktuell in der Regionalliga schlagen, verfolgt er - auch wenn es dieser Tage nicht immer erfreulich ist. In der Liga, das zeigt sich im Gespräch schnell, kennt sich Dindic jedenfalls ziemlich gut aus. Er erwartet ein Titelrennen zwischen Rot-Weiß Essen und der U23 von Borussia Dortmund. "Einer von diesen beiden wird es machen."

Ein paarmal war der heutige Coach von Cheruskia Laggenbeck auch in dieser Saison im Stadion - ehe aufgrund der Corona-Auflagen die Schotten dich gemacht wurden. Dabei sah er - zum Beispiel gegen Fortuna Köln (1:0), Borussia Mönchengladbach (3:2) oder den SV Lippstadt (2:2) richtig ansprechende Leistungen. Daheim läuft es ganz gut, dass die Truppe nur 19. ist, hat sie allerdings auch ihrer hundsmiserablen Auswärtsbilanz zu "verdanken" - noch nicht einen Punkt gab's in der Fremde. 

Dindic glaubt trotzdem, dass noch einiges drin ist in dieser Mammut-Saison: "Der Kader ist relativ jung, hat aber Potenzial. Ich finde, Imke Wübbenhorst macht das sehr gut. Es wir eine schwere Aufgabe, aber ich bin fest davon überzeugt, dass die Mannschaft nicht absteigt." Damit das klappt, sollten die Sportfreunde allerdings vor allem gegen die direkten Konkurrenten besser punkten. Zuletzt klappte das gegen den SV Straelen, den SV Bergisch Gladbach und den VfB Homberg nicht. "Gegen Gegner aus dem unteren Bereich haben sie Probleme", hat auch Dindic festgestellt. "Gegen spielstarke Teams von oben spielen sie deutlich besser und aggressiver. In diesen Sphären zählt aber nur das nackte Ergebnis." Ein positives sollte das Kellerkind nun beim Wuppertaler SV holen - einem weiteren direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt. 

Regionalliga West, der 16. Spieltag:

FC Schalke 04 U23 - Borussia Dortmund U23 (Samstag, 13 Uhr)
Der Spieltag beginnt mit einem absoluten Bonbon. Nach der 0:3-Schmach im Revierderby der "Großen" in der Bundesliga brennt der S04-Nachwuchs auf einen Sieg. Allerdings hat auch der BVB-Unterbau, der elf der letzten 15 direkten Duelle für sich entschieden hat, etwas gut zu machen. Vor etwas mehr als einem Jahr gelang den Schalkern mit Unterstützung der Bundesliga-Profis Nassim Boujellab und Steven Skrzybski ein 5:1-Erfolg im Stadion Rote Erde. S04 gab am Freitagabend bekannt, dass die Partie live auf dem offiziellen Youtube-Kanal gezeigt wird.
Heimspiel-Tipp: 0:4
Dindic: Borussia hat eine richtig gute Truppe. Dass Steffen Tigges vom VfL Osnabrück aus der 2. Liga runter gegangen ist, hat mich schon überrascht. Das scheint aber vielleicht der richtige Schritt gewesen zu sein - 1:3

Borussia Mönchengladbach U23 - SV Lippstadt (Samstag, 14 Uhr)
Die Borussia hat sich durch den 2:1-Sieg in Ahlen auf Platz neun vorgeschoben, aber noch eine ganze Menge Holz in Form von Nachholspielen in der Hinterhand. Lippstadt ist nach der 0:4-Pleite gegen Preußen Münster auf Platz 18 abgerutscht und hatte auch gegen die BVB-Bubis unter der Woche keine Schnitte. Am Dienstag gab's ebenfalls ein 0:4 für die Mannschaft von Trainer Felix Bechtold.
Heimspiel-Tipp: 3:0
Dindic: 2:1

Preußen Münster - Fortuna Düsseldorf U23 (Samstag, 14 Uhr)
Jetzt können die Preußen zeigen, aus welchem Holz sie geschnitzt sind. Gegen die Mannschaften aus dem Tabellenkeller verrichtete die Mannschaft von Trainer Sascha Hildmann ihre Aufgaben stets erfolgreich und gewissenhaft, die drei bisherigen Niederlagen gab's allerdings allesamt gegen Teams aus dem oberen Tabellensegment - namentlich Primus Rot-Weiß Essen, den Zweiten Borussia Dortmund und den Fünften, die U23 des 1. FC Köln. Gegen den Tabellennachbarn und Liga-Vierten aus Düsseldorf soll die schwarze Serie nun reißen. Der Gegner aus der Landeshauptstadt ist allerdings schon seit sechs Spielen ungeschlagen, die letzte Pleite gab's beim 0:2 in Essen am 2. Oktober. Ein dickes Brett, das Julian Schauerte und Co. da zu bohren haben. 
Heimspiel-Tipp: 2:1
Dindic: 2:0

Fortuna Köln - FC Wegberg-Beeck (Samstag, 14 Uhr) 
Sechster gegen Zwölfter, Fortuna hat mit elf Punkten aus sechs Spielen daheim zwar eine ordentliche Bilanz, empfängt aber einen Gegner, der in der Fremde erst einmal verloren hat. Die Gäste haben sich zuletzt mit sechs Spielen ohne Niederlage aus dem Keller befreit, die Fortuna wartet seit drei Spielen auf einen Sieg.
Heimspiel-Tipp: 2:0
Dindic: 3:1

Alemannia Aachen - 1. FC Köln 
In der vergangenen Woche brannte auf dem Tivoli der Baum. Nach einer angeblichen Spielerrevolte gegen Trainer Stefan Vollmerhausen gab es vor dem Nachholspiel gegen Fortuna Köln Spekulationen um eine mögliche Entlassung des Coaches. Der saß jedoch am Mittwoch auf der Bank, von etwaigen Turbulenzen in der Mannschaft sei zumindest auf dem Platz nichts zu spüren gewesen, sagte er gegenüber Reviersport. Viel Zeit zum Durchschnaufen bleibt eh nicht, gegen den Tabellenfünften ist aber was drin. Der Effzeh stellt zwar mit fünf Siegen und zwei Remis im eigenen Stadion das beste Heimteam der Liga, hat aber in der Fremde bisher erst eine Partie für sich entschieden. Eine Chance für die Alemannia?
Heimspiel-Tipp: 1:3
Dindic: 1:2

Wuppertaler SV - Sportfreunde Lotte (Samstag, 14 Uhr)
Das nächste Sechs-Punkte-Spiel für die Sportfreunde. Der WSV steht zwei Punkte vor Lotte auf Nichtabstiegs-Rang 16, wartet aber bereits seit vier Spielen auf einen Sieg und hat die letzten drei Spiele verloren. Lotte allerdings fuhr in den vergangenen sechs Spielen keinen Dreier ein und wartet in der Fremde noch immer auf den ersten Punktgewinn. 
Heimspiel-Tipp: 1:2
Dindic: Das wird ein ganz schweres Spiel. Trotzdem gewinnt Lotte mit 2:1.

VfB Homberg - Rot-Weiß Essen (Samstag, 14 Uhr)
Knapp 24 Stunden lang war RWE unter der Woche die Tabellenführung los, dann holte sich die Mannschaft von Trainer Christian Neidhart den Platz an der Sonne durch einen 2:0-Sieg bei Borussia Mönchengladbach zurück. Die Aufgabe in Homberg, das zuletzt aus vier Spielen neun Punkte holte, dürfte nicht leichter werden. Im Dezember 2019 kassierte der Ligaprimus beim 0:2 an der Hafenstraße die bisher einzige Niederlage gegen den VfB. Kurios: Schiedsrichter damals war Julian Engelmann, der diesmal Felix Weller assistiert.
Heimspiel-Tipp: 0:3
Dindic: 0:3, dreimal Simon Engelmann. Essens Torjäger kenne ich noch aus Lotter Zeiten, da hat er schon sehr gute Ansätze als Torjäger gezeigt. In Rödinghausen war er dann einfach überragend. Da hat sich RWE einen richtig guten geangelt. 

SV Straelen - SC Wiedenbrück (Samstag, 14 Uhr)
Die Gäste aus Wiedenbrück konnten den 4:1-Sieg gegen Bergisch Gladbach vom vergangenen Wochenende nicht vergolden, sie verloren unter der Woche mit 0:2 in Rödinghausen. Straelen hatte nach dem Corona-bedingten Ausfall der Partie in Essen jetzt fast zwei Wochen Pause, auch die für Mittwoch angesetzte Partie beim Wuppertaler SV musste aufgrund eines weiteren Infektionsfalls im Team abgesetzt werden. Erst seit Dienstag ist das Team von Trainer Benedict Weeks wieder im Training, nach weiteren Tests am Donnerstag sieht es nun danach aus, als könne die Partie stattfinden.
Heimspiel-Tipp: 0:1
Dindic: 0:2

SV Bergisch-Gladbach - Bonner SC (Samstag, 14 Uhr)
Ein Torfestival ist eher nicht zu erwarten: Die beiden offensiv harmlosesten Teams der Liga treffen aufeinander. Bergisch Gladbach (20./12 Saisontore) ist zuhause noch sieglos, Bonn (17./13 Treffer) hat in der Fremde immerhin schon einmal gewonnen. Mit dem 1:0-Erfolg über den SV Rödinghausen hat die Elf von Trainer Thorsten Nehrbauer am vergangenen Samstag Big Points gelandet. Auch in der Belkaw Arena sind diesmal solche zu holen.
Heimspiel-Tipp: 2:2
Dindic: 1:1

RW Oberhausen - RW Ahlen (Samstag, 14 Uhr)
Nach der Entlassung von Björn Mehnert unter der Woche geht Schlusslicht RW Ahlen mit einem neuen Trainer in die Partie beim Tabellen-13. RWO. Für Neu-Coach Andreas Zimmermann ist das Match im Stadion Niederrhein eine Rückkehr an alte Wirkungsstätte. Von 2014 bis 2016 war er hier als Trainer tätig. Auf eigenem Platz hat Oberhausen bisher noch keine Bäume ausgerissen und erst einmal gewonnen, beim 6:1-Auswärtssieg über den Bonner SC gab's zuletzt einen kleinen Brustlöser. Seither hat die Truppe von Trainer Mike Terranova kein Spiel mehr bestritten.
Heimspiel-Tipp: 2:0
Dindic: 3:0

spielfrei: SV Rödinghausen