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Regionalliga West

Als Trainer erfolgreich: Stephan Sloot hat die Sportfreunde Gellendorf in die Kreisliga A geführt. Hier soll auf lange Sicht nicht Endstation sein.

Sloot genießt das "Leben danach"


Von Christian Lehmann

(19.02.21) Die acht Jahre beim SC Preußen Münster zählten für Stephan Sloot zu den schönsten seiner Fußballer-Laufbahn. Hier schaffte der heute 39-Jährige den Sprung von der A-Jugend in den Profifußball, entwickelte sich dank Förderern wie Uwe Leifeld, Stefan Grädler, Neale Marmon oder Peter Vollmann zu einem gestandenen Profi. Heute ist er Trainer der Sportfreunde Gellendorf in der Kreisliga A. Den Adler trägt er noch immer in seinem Herzen. 

"Mit Preußen verbinde ich sehr viel. Das war eine richtig schöne Zeit, in der ich viele tolle Menschen kennengelernt habe." Der Kontakt zu ehemaligen Mitspielern wie Christian Pander, Stephan Schmidt, Dirk Böcker, Julian Lüttmann, Sven Hozjak oder Malte Metzelder sei zwar nicht mehr so intensiv, aber immer noch freundschaftlich geprägt. "Am meisten gelernt habe ich damals von Marek Lesniak, Stephan Küsters oder Marco Antwerpen. Für uns junge Spieler war es damals nicht leicht, reinzukommen in die Mannschaft. Obwohl wir im Abstiegskampf steckten, habe ich aber immer meine Spielanteile gehabt." 

Leidenszeit beginnt in Lotte

Bis 2003 blieb Sloot den Preußen treu, anschließend ging es über Stationen bei Eintracht Rheine und dem 1. FC Gievenbeck zu den Sportfreunden Lotte. Klaus Bienemann hatte ihn zum Regionalliga-Aufsteiger gelotst, wo er sich zunächst als Rechter Außenverteidiger einen Stammplatz erkämpfte. Es folgte eine schwere Leidenszeit, aufgrund einer Sprunggelenks-Arthrose und einer schweren Erkrankung musste er schließlich den Traum vom Profifußball aufgeben. Andreas Höppner holte ihn 2008 zwar noch zu Emsdetten 05, 2010 versuchte er es erneut bei Eintracht Rheine. "Irgendwann habe ich aber nur noch unter so starken Schmerzen gespielt, dass das einfach nicht mehr gesund war. Es wurde dann einfach Zeit für ein Leben nach dem Fußball."

Heute ist der Rheinenser, der als Verkaufsleiter bei einem Unternehmen für digitale Verbindungs-Lösungen tätig ist, als Coach in der Kreisliga A glücklich. Die Ergebnisse der Preußen verfolgt er regelmäßig, auch über das, was in Lotte passiert, ist er im Bilde. "Im letzten Jahr durfte ich noch ein Interview für die Stadionzeitschrift geben", erinnert er sich. Die Preußen wollte er sich in dieser Saison eigentlich beim Auswärtsspiel gegen Fortuna Köln mit ein paar Kumpels anschauen - doch dann grätschte Corona dazwischen. Die aktuelle Entwicklung an der Hammer Straße verfolgt er wohlwollend. Dass der Verein nun wieder vermehrt auf "Local Player" zurückgreift, findet er klasse: "Ich glaube, das hätte schon etwas eher passieren müssen. Aus meiner Sicht ist das aktuell genau er richtige Weg." 

 

Nach dem großen Schnee sind die Termin-Probleme in der Regionalliga nicht weggeschmolzen. Auch für das bevorstehende Wochenende mussten einige Spiele abgesagt werden. Die Partie des Wuppertaler SV gegen Borussia Mönchengladbachs U23 wurde am Freitagmorgen nach einer Platzbegehung wegen Unbespielbarkeit des Rasens abgesagt, auch beim Bonner SC ist der Naturrasenplatz zu matschig, um eine Austragung der Partie gegen Spitzenreiter Borussia Dortmund (U23) zu gewährtleisten. Verfolger Rot-Weiß Essen legt aufgrund eines positiven Corona-Befunds beim Gegner SV Lippstadt ebenfalls eine Zwangspause ein. Dass die Preußen aufgrund des DFB-Frauen-Länderspiels am Aachener Tivoli an diesem Wochenende nicht ran müssen, stand schon länger fest.

 

Das sind die Partien des 27. Spieltags:

1. FC Köln U23 - Fortuna Köln (Samstag, 14 Uhr)
Derby in Müngersdorf! Im Duell zwischen dem Tabellensechsten und dem Ligadritten geht es nicht nur um das Prestige und die Regionalliga-Vorherrschaft in der Domstadt, sondern auch um eine gute Platzierung in der Spitzengruppe. Der Effzeh könnte im Falle einer Niederlage in der Tabelle auf Platz acht abrutschen, die Fortuna wird ihren dritten Rang aufgrund der Spielverlegung der Preußen definitiv behalten - es sei denn, sie kassiert eine 0:8-Klatsche. In den direkten Duellen der vergangenen Jahre machte die Fortuna meist eine bessere Figur, gewann sechs der letzten 15 Begegnungen bei sechs Remis und drei Niederlagen. In den vergangenen Tagen wurden im Kölner Süden mit den Vertragsverlängerungen von Jan-Luca Rumpf und Suheyel Najar wichtige Weichen gestellt.
Heimspiel-Tipp: 1:1
Sloot: Fortuna Köln war für uns immer ein schweres Pflaster damals. 1:1.

Sportfreunde Lotte - Fortuna Düsseldorf U23 (Samstag, 14 Uhr)
Wo stehen sie denn nun, die Sportfreunde? Die Bilanz unter Andy Steinmann, Trainer-Nachfolger der im Winter entlassenen Imke Wübbenhorst, ist ordentlich. Einem 1:0-Erfolg beim Bonner SC folgte eine einkalkulierte 0:4-Pleite bei Borussia Dortmund, lediglich das 1:1-Remis zuletzt gegen Schlusslicht  RW Ahlen war zu wenig, um sich in der Abstiegsregion etwas freizuschwimmen. Nun müssen also Bonuspunkte her. Gegner Fortuna zeigte im neuen Jahr bisher schwankende Ergebnisse und Leistungen, hält sich aber auf einem exzellenten 5. Tabellenplatz. In den vergangenen vier Spielen gab's zwei Siege und zwei Niederlagen. Die Hausherren hoffen derweil auf ihre Heimstärke - 14 der  18 Punkte sammelte das Team im heimischen Frimo-Stadion.
Heimspiel-Tipp: 1:0
Sloot: So schwer es mir fällt - ich glaube, dass Düsseldorf mit 3:1 gewinnt.

SV Bergisch Gladbach - SV Rödinghausen (Samstag, 14 Uhr)
Der Tabellenachte aus Rödinghausen hat nach der 0:2-Niederlage bei Preußen Münster Auftrieb bekommen und drei Siegen in Folge gegen durchaus starke Gegner (Mönchengladbach, Oberhausen, Schalke) eingefahren. Auswärts hat die Mannschaft von Trainer Nils Drube aber so ihre Problemchen. Nur elf Pünktchen sammelten die Grün-Weiß-Schwarzen in der Fremde in 13 Spielen. Dabei erzielten sie magere zwölf Tore. In Bergisch Gladbach könnte trotzdem was gehen, denn die Nullneuner haben daheim erst zweimal gewonnen und kleben als 18. in der Abstiegszone fest. Rückstand zum rettenden Ufer: vier Punkte. In der Liga verloren die Hausherren zuletzt fünfmal in Serie, gegen Rödinghausen gab's in bisher drei Begegnungen ausnahmslos Niederlagen (Tordifferenz: 1:7).
Heimspiel-Tipp: 1:2
Sloot: 0:2

SV Straelen - FC Schalke 04 U23 (Samstag, 14 Uhr)
Kurz vor dem großen Derby der Bundesliga-Truppe gegen den BVB will die U23 des FC Schalke einen Schritt aus ihrer Mini-Krise machen. Die schwache Chancenverwertung der königsblauen Gäste war in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder mal Thema. Vier Spiele in Serie konnte die Mannschaft von Trainer Torsten Fröhlich zuletzt nicht gewinnen, erzielte dabei in keinem Spiel mehr als ein Tor. Straelen hat derweil zuletzt zwei Heimspiele in Serie verloren, steht aber als Zwölfter mit sieben Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone noch recht komfortabel da. Das bisher einzige Duell beider Teams entschied die Mannschaft von Trainer Benedict Weeks im September mit 2:1 für sich. Die Hausherren schrieben in der vergangenen Woche unschöne Schlagzeilen. Laut Öffnet externen Link in neuem FensterRecherchen des "Spiegel" werden Präsident und Mäzen Hermann Tecklenburg dubiose Geschäftspraktiken und gewerbsmäßiger Betrug vorgeworfen.
Heimspiel-Tipp: 1:2
Sloot: Als Schwarz-Gelber darf ich eigentlich nicht auf Schalke tippen - 1:1.

VfB Homberg - RW Oberhausen (Samstag, 14 Uhr)
Obwohl die tabellarische Lage beim Liga-17. aus Homberg bedrohlich ist, haben zwei Leistungsträger nun ihren ligenunabhängigen Verbleib im PCC-Stadion angekündigt. Torhüter Philipp Gutkowski und Thorsten Kogel haben ihre Verträge verlängert. Gegen RWO zog der VfB in den direkten Begegnungen meist den Kürzeren, erst einen Sieg spuckt die Historie bei fussball.de aus - beim 1:0-Auswärtserfolg im Hinspiel. RWO stellt sich nach zuletzt drei Siegen in vier Spielen auf eine entspannte Restsaison ein, für den Tabellenneunten dürfte weder nach oben noch nach unten besonders viel gehen. RWO-Präsident Hajo Sommers überraschte in dieser Woche mit der Aussage, dass er dem Erzrivalen Rot-Weiß Essen den Drittliga-Aufstieg wünscht: "Wenn RWE nicht aufsteigt, haben wir alle in dieser Liga ein Problem am Arsch. Liebe Essener: Steigt auf, wir gönnen es euch. Macht es aber auch und versaut es bitte nicht", äußerte er in einem Fantalk.
Heimspiel-Tipp: 0:2
Sloot: 0:3

SC Wiedenbrück - Rot-Weiß Ahlen (Samstag, 14 Uhr)
Die Freude über den 2:2-Coup am vergangenen Wochenende beim Spitzenreiter BVB blieb den Spielern und Verantwortlichen des Tabellen-13. im Halse stecken nach der Meldung, dass Abwehrspieler Tobin Twyrdy einen Herzinfarkt erlitten hat. "Robin wurde aus dem künstlichen Koma geholt und befindet sich auf dem Weg der Besserung", erklärte Trainer Daniel Brinkmann. Zuvor hatte das Team auch den plötzlichen Tod von Betreuer und Stadionsprecher Hans-Dieter Paschköwitz verkraften müssen. Die Abstiegsangst beider Teams ist demgegenüber eher trivial. Der Tabellenletzte aus Ahlen hat unter Trainer Andreas Zimmermann seine Leistungen stabilisiert, holt aber immer noch viel zu wenig Punkte, um für den Klassenerhalt in Frage zu kommen. Nach aktuellem Stand würde es einem Wunder an der Werse gleichkommen, wenn das Team die sieben Punkte Rückstand auf Platz 16 noch tilgen könnte, zumal fast die gesamte Konkurrenz weniger Spiele bestritten hat als RWA.
Heimspiel-Tipp: Das Wunder von der Werse nimmt Form an - 1:2
Sloot: 1:0

Alemannia Aachen - SC Preußen Münster (3. März, 18 Uhr)
Es ist noch ein bisschen hin bis zum Preußen-Gastspiel am Tivoli, aber ein kleiner Blick voraus schadet ja nicht. Die Adlerträger befinden sich nun schon seit zwei Wochen in der Wettkampfpause, die auch noch bis zum nächsten Samstag (Heimspiel gegen den 1. FC Köln) andauern wird. Die Elf von Trainer Sascha Hildmann versuchte dem Schnee-Chaos mithilfe von Home Office und Soccerhalle zu trotzen. Am Wochenende steht ein Härtetest gegen den Drittligisten MSV Duisburg mit Ex-SCP-Trainer Pavel Dotchev an.. Die Alemannia ist (gleichauf mit dem Wuppertaler SV) noch immer die Mannschaft mit den wenigsten bestrittenen Spielen in der Regionalliga, in 21 Partien hat der Tabellenelfte eine Bilanz, die ausgeglichener nicht sein könnte (sieben Siege, sieben Remis, sieben Niederlagen). Die geringe Torausbeute des ehemaligen Bundesligisten (Tordifferenz: 16:16) ist frappierend: Kein Team hat so wenige Tore erzielt wie die Alemannia, nur Rot Weiß-Essen hat weniger Gegentreffer schlucken müssen. In den vergangenen sechs Liga-Partien gab's keinen Sieg für die Aachener. Personell ging's dafür zuletzt rund am Tivoli: Trainer Stefan Vollmerhausen wurde beurlaubt, das Interims-Trainergespann bilden Dietmar Bozek und Kristoffer Andersen. Zudem wurde der Bundesliga-erfahrene Martin Bader als neuer Geschäftsführer verpflichtet.
Heimspiel-Tipp: 1:3
Sloot: Preußen trifft früh und macht dann durch zwei Konter den Sack zu - 0:3.

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Kreisliga A Münsterland

Pl. MannschaftSp. TorePkt.
1    SV Mauritz 06 24    104:19 65  
2    Germ. Hauenhorst 24    78:25 63  
3    SG Sendenhorst 24    72:20 62  
4    VfB Alstätte 24    64:19 62  
5    FC Nordwalde 23    72:22 58  

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