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Regionalliga West

Filip Lisnic (r.) und Dino Bajric (2.v.l.) schreien alles raus. Torschütze Luca Menke ballt die Faust. Lottes Jubel nach dem 1:0. Fotos: Renger

Lotte, wie es siegt und jubelt


Von Fabian Renger

(24.04.21) "Wir wollen die Mannschaft sehen, wir wollen die Mannschaft sehen!" Es kam beinahe so etwas wie Stadionfeeling auf rund um das Stadion am Lotter Kreuz, wo die heimischen Sportfreunde den Wuppertaler SV zu Gast hatten. Eine kleine Abordnung von Lotter Fans trommelte draußen vor den Stadiontoren unentwegt, schrie sich die Kehle aus dem Hals. Nach dem Spiel kam die Mannschaft zum Tor und ließ sich bejubeln. Zurecht. Die SFL rangen den Gast mit 1:0 (1:0) nieder. Auch weil sie ihrem Chefcoach unter der Woche wohl ganz genau zugehört hatten.

Andy Steinmann heißt der gute Mann. "Wir haben viel an Standards gearbeitet. Dass das belohnt wird - perfekt", berichtete dieser nach dem Abpfiff. Emre Aydinels Eckstoß von der linken Seite flog tatsächlich perfekt an den zweiten Pfosten, Lottes Abwehrtürme Jesse Tugbenyo und Luca Menke stiegen dort hoch, Menke köpfte ein - das Tor des Tages (13.). Hochverdient zu dem Zeitpunkt. Lotte griff vom Spielbeginn an direkt früh an und hatte merklich Bock. Möglicherweise hatte Steinmann seinen Männern ein paar freie Tage versprochen oder sie mit irgendwelchen heftigen Motivationstricks so richtig heiß gemacht. Keine Ahnung. Aber das machte richtig Spaß.

Mehnert: "Kräfte nachgelassen"

Leon Demaj (1.) und Justin Plautz (2.) näherten sich umgehend dem Gäste-Tor an. Die wussten gar nicht, wie ihnen geschah. Björn Mehnert, Übungsleiter des WSV und seit Freitag mit einer Vertragsverlängerung in der Tasche, benutzte später das Wort Abnutzungskampf für dieses Spiel und ging auf Erklärungssuche. "Nach den letzten Wochen, wo wir am Anschlag waren, haben die Kräfte nachgelassen", resümierte er. Vier der vorherigen fünf Partien hatte der WSV für sich entschieden, dreimal ohne Gegentreffer. 32 Punkten aus 15 Spielen nach dem Winter spülten den einstigen Abstiegskandidaten in sichere Tabellengefilde auf den elften Platz. Man könnte diese Pleite auf einen gezogenen Stecker beim WSV schieben. Aber das wäre zu kurz gedacht.

Beyhan Ametov sorgte für den ersten (harmlosen) Abschluss des Gastes (9.), der sonst merklich blass blieb. Weil es die Hausherren einfach wollten. Kurz vor der Führung zielte Bennet van den Berg, der von Beginn an stürmte, rechts vorbei (10.), später klärte die WSV-Defensive vor Leon Demaj (24.) und dann verpasste van den Berg den zweiten Treffer (28.). Top, Lotte! Hinten dicht, nach vorne ging's blitzschnell. Zittern war für die Heim-Hintermannschaft auch bei Maro Königs' Schussversuch, der links vorbei zischte, nicht angesagt (33.).

Lottes Nino Lacagnina (r.) versucht, seinen Wuppertaler Kontrahenten Beyhan Ametov am Schussversuch zu stoppen.

Nach der wirklich unterhaltsamen ersten Halbzeit wurde es zumindest chancentechnisch im zweiten Abschnitt etwas ruhiger. Das Spiel entwickelte sich zu einem regelrechten Fingernägelkauer. Die Gäste holten nämlich jetzt die Fesseln raus. Heilige Maria im Himmel, war das ein heftiges Anrennen! Befreiungsversuche der Gastgeber gingen gegen Null, allerdings hatten die SFL Glück, dass der WSV irgendwie nicht in die Box kam. Oder nicht reingelassen wurde? Wie man's nimmt.

"Uns fehlte der letzte Punch", kommentierte Mehnert. "Wir haben überragend gegen den Ball gearbeitet", fand Steinmann. Zweimal stand Heim-Schnapper Jhonny Peitzmeier im Fokus. Beim Distanzgeschoss von Lars Holtkamp hatte er keine Probleme (56.), später bewies er ein gutes Auge, als Lars Benders Hereingabe am Lattenkreuz endete (74.). Alternativ könnte man es auch Verschätzen nennen, aber wie ruhig Peitzmeier dabei blieb - also wir sagen jetzt: Er hatte es gerochen, dass das nix wird. Wuppertal warf jedenfalls alles nach vorne, es ergaben sich Räume. Lottes Justin Plautz versiebte jedoch zwei Konterchancen in der Schlussphase.

Steinmann: Entwicklung ist wichtiger als auf den letzten Platz zu schauen

Die Hausherren kletterten durch den Dreier auf den 15. Rang und haben nun zehn Punkte Vorsprung auf den letzten Platz - inzwischen der einzige Rang, der den Abstieg bedeuten würde. Fünf Spiele stehen noch aus. Das sollte doch reichen, oder nicht? "Es war wichtiger Schritt für uns und ein wichtiger Sieg", beantwortete Steinmann diese Frage betont zurückhaltend. "Wir gehen jedes Spiel neu an und wollen uns weiter entwickeln. Die Mannschaft ist gewillt, das zutun - danach müssen wir gucken und nicht, wie weit wir vom letzten Platz entfernt sind." Na gut. Aber man wird sich ja wohl noch feiern lassen dürfen - auch in Corona-Zeiten. Zumindest ein kleines bisschen...

SF Lotte - Wuppertaler SV 1:0 (1:0)
1:0 Menke (13.)

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