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FLVW-Vizepräsident Amateurfußball Manfred Schnieders ist zuversichtlich, dass die Saison 2021/22 auch unter dem Einfluss der Corona-Pandemie über die Bühne gehen kann. Foto: FLVW (Archiv)

Schnieders mahnt und macht Mut


Von Christian Lehmann

(27.07.21) Noch knapp fünf Wochen sind es bis zum Anpfiff der Amateurfußball-Saison 2021/22 im Fußball- und Leichtahletikverband Westfalen. Die Vorfreude bei den Aktiven ist riesig, und doch mischt sich in die diese freudige Erwartung auch Skepsis. Kann die kommende Spielzeit unter dem Einfluss steigender Infektionszahlen und der Verbreitung der Delta-Variante überhaupt einigermaßen regulär über die Bühne gehen? Dies und mehr wollten wir von Manfred Schnieders, FLVW-Vizepräsident Amateurfußball und "Krisenmanager" des Verbands in Pandemiezeiten, wissen.


Herr Schnieders, haben Sie die Befürchtung, dass schon der Saisonstart aufgrund der sich verschärfenden Corona-Lage in Gefahr geraten könnte?

Schnieders: Es wäre vor allem schön, wenn sich alle Sportlerinnen und Sportler an die Regeln halten und dafür sorgen, dass sich die Situation nicht weiter verschärft. Die Personengruppe der 20- bis 30-Jährigen ist derzeit ganz vorne, wenn es um die Weitergabe der Infektionen geht. Wenn ich nach dem Spiel noch stundenlang zusammenhocke, gröle, feiere und singe und das dann an die Ordnungsbehörden gelangt, dann muss ich mich nicht wundern, dass die auch rigoros vorgehen. Wenn dann beispielsweise keine Zuschauer zugelassen werden, dürfen wir nicht jammern. Ich kann nur sagen, liebe Leute, wenn ihr dem Sport helfen wollt, tut alles, was ihr könnt. Lasst euch impfen, macht was, damit die Zahlen nicht noch weiter steigen. Da die Impfquote aktuell bereits relativ hoch ist, bin ich positiv eingestellt, dass wir den Saisonstart erleben werden. 


Gibt es vonseiten der Staatskanzlei in Düsseldorf Anzeichen, dass der Sport unter gewissen Voraussetzungen von Einschränkungen verschont bleibt - etwa mit Ausnahmen für Geimpfte, Genese oder Getestete? Der FLVW hat jüngst über seine Social Media-Kanäle zur Impfung aufgerufen... 

Schnieders: Wir werden am 5. August eine neue Corona-Schutzverordnung bekommen, ich bin gespannt, wie die aussehen wird. Es wurde ja immer betont, dass etwa bei Einschränkungen Genesene oder Geimpfte nicht gewertet werden für den Bereich Sport. Eine andere Frage, die sich stellt, ist die nach den Zuschauern. Was ist erlaubt, was wird zugelassen? Das kann ich zum aktuellen Zeitpunkt überhaupt noch nicht sagen. Nach der aktuellen Corona-Schutzverordnung ist eigentlich alles klar, aber wer weiß, wie die aussieht, wenn die Zahlen noch weiter steigen? Ich denke, in der kommenden Woche wird es etwas konkreter, dann sind wir ja auch kurz vorm Saisonstart.


Was passiert, wenn wir etwa Inzidenzwerte jenseits der 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in NRW erreichen?

Schnieders: Es ist aktuell schwierig, so weit vorauszuschauen. Es ist in den Gesprächen mit der Staatskanzlei auch betont worden, dass eben nicht allein der Inzidenzwert zugrunde gelegt wird, wenn die Anzahl der Geimpften entsprechend hoch ist. Wir müssen schauen, wie sich das jetzt auswirken wird.


Über den nach hinten verschobenen Saisonstart wurde in den vergangenen Wochen intensiv diskutiert. Wäre es mit dem Wissen von heute vielleicht sinnvoller gewesen, doch vor dem 28./29. August zu starten?

Schnieders: Man hat uns damals signalisiert, es könnte sinnvoller sein, wenn ihr später anfangt, damit sich die Situation noch etwas stabilisiert und wir gegebenenfalls auch Zuschauer zulassen können. Im Nachhinein kann man immer sagen, man hätte zwei Wochen früher starten können. Wenn man im Vorfeld genau gewusst hätte, wie sich die Dinge entwickeln, hätte man so entscheiden können. Hätten wir andersherum entschieden, früher zu starten und keine Zuschauer auf den Plätzen zuzulassen, hätte man uns auch zerrissen und behauptet 'Das hätte man doch wissen müssen'. Ich stehe zu der Entscheidung, die wir mit Bedacht getroffen haben. Wir haben den Kreisen und dem Verband die Möglichkeit gegeben, vorher die ersten Kreis- und Verbandspokalrunden zu spielen. Ich denke, das ist okay so.


Es wird auch in der bevorstehenden Saison eine Wertung nach der Quotientenregel geben, sofern nicht alle Spiele bestritten werden können. Die Spielzeit endet am 30. Juni 2022. War es aus Ihrer Sicht keine Überlegung wert, mehr Spielraum zu schaffen und womöglich künftig von Frühjahr bis Herbst zu spielen?

Schnieders: So einfach ist das leider nicht. Wir haben ja auch immer die Schnittstellen nach oben und zu anderen Landesverbänden, die wir bedienen müssen. Die Regionalliga spielt wie bisher ganz normal weiter, da hätten wir schon das erste Problem, wenn wir keinen Aufsteiger aus der Oberliga melden können. Ich habe vor knapp zehn Jahren mal den Vorstoß gemacht, die Saison auf die Zeit von Frühjahr bis zum Winter zu verlegen. Wir haben das auch mal durchgerechnet - das bringt uns nichts. Am Ende haben wir nicht mehr Spieltage als sonst auch, weil etwa die Kommunen sagen, sie brauchen im Sommer vier Wochen, um die Plätze auf Vordermann zu bringen. Genau diese Zeit fehlt uns. Dann kommen die Vereine, die sagen, wir haben seit Jahren im Sommer unser Turnier ausgetragen, von dem wir das ganze Jahr leben. Das kann nicht unter dem Spielbetrieb leiden. Da kommen so viele Dinge zusammen. Das hilft uns nicht wirklich.

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