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Querpass

Nicht nur Norbert Krevert und der Fußballkreis Münster verfolgen weiterhin den Plan, die Saison 2021/22 sportlich zu beenden.

"Wachsam, aber optimistisch"


Von Malte Greshake

(23.11.21) Nachdem in der vergangenen Woche schon bekannt wurde, dass der Amateurspielbetrieb in Sachsen und Thüringen wegen der Pandemielage vorerst ruhen soll, hat der nächste Fußballverband die Notbremse gezogen. Der Fußballverband Sachsen-Anhalt (FSA) unterbricht ebenfalls vorerst die laufende Saison. Zumindest bis zum kommenden Wochenende (26. bis 28. November) werden alle Spiele im Junioren- und Seniorenbereich ausgesetzt, teil der Verband in Öffnet externen Link in neuem Fenstereiner Mitteilung auf seiner Homepage mit.

"Der Beschluss ist dem Vorstand nicht leichtgefallen. Für Sachsen-Anhalt wurde jedoch für den 19.11.2021 ein 7-Tage-Inzidenzwert von 442,8 und eine Hospitalisierungsrate von 12,1 mit steigender Tendenz gemeldet. Man schätzt derzeit, dass die aktuellen Werte noch viel höher sind, da die Hospitalisierung ggf. erst im Verlauf mehrere Tage nach dem Meldedatum auftritt", heißt es. Alle weiteren politischen Entscheidungen sollen zudem mitberücksichtigt werden. 

In Nordrhein-Westfalen eine andere Situation

"Mit dieser Entscheidung geht der FSA weiter, als es der politische Entscheidungsträger in Sachsen-Anhalt bis heute vorgibt. Da der Bund gestern Kriterien für das Erreichen bestimmter Schwellenwerte bei der Hospitalisierungsrate festgelegt hat und Sachsen-Anhalt mit den 12,1 schon weit über der letzten Stufe von 9 liegt, wäre es unverantwortlich, den Spielbetrieb am Wochenende fortzusetzen", erklärt der Verband seine Entscheidung. "Im Mittelpunkt steht für uns dabei der Schutz der Gesundheit der Menschen, die im Fußball ihr Hobby gefunden haben."

Die Öffnet externen Link in neuem FensterInzidenz- und Öffnet externen Link in neuem FensterHospitalisierungswerte in Nordrhein-Westfalen sind zwar nicht mit denen von Sachsen, Thüringen oder Sachsen-Anhalt vergleichbar, von einer Besserung der Lage kann aber derzeit nicht gesprochen werden. Wir haben aus diesen Grund bei den Entscheidungsträgern der Fußballkreise des Heimspiel-Landes nachgefragt, wie sie die aktuelle Lage bewerten und den Verlauf der kommenden Wochen einschätzen.


Norbert Krevert (Fußballkreis Münster)

"Wir haben in der letzten Woche noch debattiert und festgehalten, das aktuell keine Unterbrechung ansteht. Der Sport ist nämlich nicht das Problem. Zudem sieht der Kreis Münster es gerade ganz gelassen, weil wenn wir am kommenden Sonntag den Spieltag über die Bühne bekommen, haben wir die 50-Prozent-Schwelle erreicht. Dann sind wir im sicheren Bereich. Wir die Rückrundenspieltage extra schon vorgezogen, weil wir uns gedacht haben, dass wir die Hinrunde schnell beenden müssen."

"Trotzdem haben wir ein wachsames Auge auf die Lage und ich habe mir schon abgewöhnt zu sagen, dass es so oder so kommen wird. Denn ich weiß, wie schnell sich das Blatt innerhalb von ein paar Tagen wenden kann. Wir sehen die Situation also gerade wachsam, aber optimistisch und denken nicht, dass der Spielbetrieb aktuell in Mitleidenschaft gezogen wird. Wenn wir den Dezember noch durchbekommen, haben wir ja auch eine sehr lange Winterpause. Aber ich muss auch noch einmal besonders betonen: Die Vereine haben in der letzten Zeit vor allem bei den Spielverlegungen fantastisch mitgezogen."

Helmut Hettwer (Fußballkreis Tecklenburg)
"Man muss ja auch einfach erstmal festhalten, dass der Fußball nicht die Quelle des Übels ist. Ich bin also absolut positiv gestimmt, dass wir die Saison auch weiterspielen. Es sei denn die Politik sagt dann etwas Anderes. Im letzten Jahr dachten wir ja auch, wir wären auf der sicheren Seite. Und dann kam es ganz anders. Da haben wir allerdings keinen Einfluss drauf. Es wäre nur wünschenswert, dass vor allem die Junioren und Juniorinnen zu Ende spielen können."

"Deswegen haben ja im Vorfeld der Saison auch schon komplett Rücksicht auf die Situation genommen und gesagt, wir spielen keine Hallenturniere, die wir selber als Kreis ansetzen würden. Da haben wir auch alles richtig gemacht. Und für die Saison glaube ich, dass nicht groß etwas passieren wird, so lange wir die Schulen offen haben. Und damit schließe ich mich wohl auch dem an, was die anderen Kreise zur momentanen Lage sagen. Grundsätzlich glaube ich aber schon, dass wir sauber durchkommen."

Willy Westphal (Fußballkreis Ahaus/Coesfeld)
"Zuerst schicke ich voraus, dass wir in Sachsen-Anhalt natürlich eine ganz andere Situation noch haben. Wenn ich mir mir Coesfeld einen meiner politischen Kreise angucke, dann haben wir da eine Inzidenz, die zwar nicht erträglich ist, gemessen an anderen Bereichen, sich aber immer noch anders darstellt. Die Idee, dass man jetzt unterbrechen sollte, ist auf jeden Fall noch nicht aufgekommen. Wenn die Lage so bleibt, sollten wir versuchen, die drei Spiele vor der Pause noch durchzukriegen."

"Am Ende wird sich die Lage nur durch eine politische Entscheidung, die ja aussteht, ändern. Aber ich sehe noch keine Anzeichen, jetzt ad hoc zu reagieren. Man muss abwarten und wenn es notwendig und dramatisch wird, wird man auf der Verbandsebene mit allen 29 Kreisen den Gleichschritt gehen, glaube ich. Schade ist es allerdings, dass wir es in der Politik ein bisschen versäumt haben, vorher zu reagieren und so getan wurde, als wäre nach der dritten Welle alles vorbei."

"Bei uns im Kreis haben wir ja sowieso vor der Saison auf dem Staffeltag gesagt, dass, immer noch auf freiwilliger Basis, bei den Zuschauern 3G gelten sollte. Durch die vernünftige Vorgabe, bald 2G einzuführen, können wir für noch mehr Sicherheit sorgen. Das Einzige, was noch nicht entschieden ist, ich aber hoffe, dass es noch in dieser Woche so kommen wird: Gilt das auch für die Fußballer, die da unten Fußball spielen? Ich argumentieren nämlich, dass wenn für Sportveranstaltungen 2G gilt, gehört auf derjenige dazu, der angesehen wird. Wenn er dazugehört, muss er auch 2G nachweisen. Und das gäbe noch mehr Sicherheit und wäre auch der richtige Schritt."

Gerhard Rühlow (Fußballobmann Kreis Steinfurt)
"Das Thema ist bis jetzt noch nicht da. Ich denke zwar schon daran, wie es werden könnte, aber offiziell ist noch nichts im Gespräch. Aus Westfalen habe ich also noch nichts zum Thema Unterbrechung gehört. Wir waren in den letzten zwei Jahren ja auch immer angewiesen auf die Vorgaben und Anordnungen von höheren Stellen. Da haben wir an der Basis nie eine Entscheidung treffen können, hatten kein Mitspracherecht und wurden nicht gefragt."

"Ich finde, man sollte die vierte Welle aber auch auf keinen Fall unterschätzen. Wenn es aber doch dazu kommen sollte, werden wir alle dazu beitragen, dass sie nicht zu hoch schwappt. Dazu muss man noch sagen, dass wir mit den Varianten, wie die vergangenen beiden Spielzeiten gewertet wurden, nicht zufrieden waren. In der Praxis ist es für die Vereine ja auch keine leichte Aufgabe, weil es so lange keine Auf- und Absteiger mehr gab und die Staffeln deswegen so voll sind. Aus diesem Grund wäre es schade, wenn es wieder so weit käme. Aber wir wollen den Teufeln jetzt auch nicht an die Wand malen."

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Pl. MannschaftSp. TorePkt.
1    SV Mauritz 06 24    104:19 65  
2    Germ. Hauenhorst 24    78:25 63  
3    SG Sendenhorst 24    72:20 62  
4    VfB Alstätte 24    64:19 62  
5    FC Nordwalde 23    72:22 58  

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