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Ein Bild, das es häufig gab in der Schöneflieth: Jubelnde Vredener. Fotos: Renger

Westfalenpokal

Manchmal muss man halt schreien: Felix Mensing jubelt nach dem 2:0.

Was nehmen die bloß?!


Von Fabian Renger

(14.10.21) Es muss ziemlich guter Stoff sein, den SpVgg Vredens Coach Engin Yavuzaslan seinen Jungs verabreicht. Die sind scheinbar aktuell einfach nicht satt zu kriegen. Nach zwölf Treffern im Kreispokal und einem 3:2-Sieg nach 0:2-Rückstand in der Liga schenkte Vreden auch dem Bezirksligisten SC Greven 09 acht Tore ein. Die Grevener empfingen den Oberligisten zum Westfalenpokal-Achtelfinale. Am Ende stand ein klarer 8:1 (4:1)-Auswärtssieg für den Favoriten. Es war das Produkt einer hochkonzentrierten Vredener Leistung, die vor allem in puncto Ernsthaftigkeit beeindruckte. Allerdings hätte der Abend in der Schöneflieth auch einen komplett anderen Verlauf nehmen können...

Denn der erste Angriff war den Gastgebern vorbehalten. Mo Seye gewann den Ball im Mittelfeld und legte das Leder rechts rüber zu Nicolas Kriwet. Links war Patrick Fechtel in der Box völlig blank. Kriwet sah das und bediente ihn, doch Fechtel setzte die das Spielgerät zwei Meter über das Vredener Gehäuse. Vielleicht 30 Sekunden waren da gespielt. Was wohl gewesen wäre, wenn der drin gewesen wäre...

Greven zunächst geschockt

Das Problem der Nullneuner: Damit waren die Gäste geweckt.  Nichtmal zwei Minuten waren um. Marvin Hakvoort steckte auf Linksaußen wunderbar durch zu Maximilian Hinkelmann. Er legte die Kugel wiederum zurück in den Rückraum zu Leon Kondring, der sauber vollstreckte (2.). Es dauerte nicht lange, ehe Felix Mensing das 2:0 für die Gäste nachlegte (5.). Greven war nun kurzzeitig völlig von der Rolle, wirkte phasenweise viel zu nervös, geschockt, ja, Nullneun taumelte gehörig. Da ging zunächst gar nichts. 

Wo ist die Kugel? Bernd Verwohlt (l.) und Grevens Peter Lakenbrink im Duell.

Doch die Schockstarre hatte bald ein Ende. Nachdem der emsige Kondring, der gefühlt an jeder Vredener Bude und Offensivaktion beteiligt war, an SCG-Keeper Luca Dömer scheiterte (29.), kam die beste Grevener Phase. Mehrfach zogen sie sich Freistöße im Mittelfeld. Ein Versuch saß. Linksaußen, irgendwo im Niemandsland zwischen Mittellinie und Strafraum. Emre Kücükosman dübelte die Kugel mit Vollspeed und ordentlich Würze in die Box.  Jonas Averbeck hielt die Rübe (oder irgendein anderes Körperteil, es war dunkel und sehr wuselig...) rein - drin war das Ding. Nur noch 1:2 (34.). "Wir sind dran", rief jetzt 09-Übungleiter Marcel Pielage am Seitenrand. Waren sie wirklich. Jedoch nur für wenige Minuten.

Vreden antwortete abermals rasch. Die Gäste hatten keinen Bock auf einen Nagelkauer. Hakvoort chippte den Ball wunderbar zu Hinkelmann, der tunnelte Dömer - 1:3 (38.). Wenig später war wieder Hinkelmann zur Stelle - 1:4 (41.) Spätestens jetzt war die Sache gelaufen. Nach dem Seitenwechsel schraubte Vreden das Resultat durch Nicolas Ostenkötter (51.), Kilian Heisterkamp (62.), Koray Arslan (87.) und ein Eigentor von Dömer nach einem saftigen Freistoß (88.) deutlich in die Höhe. Hier und da hätte es sogar noch häufiger klingeln können. Greven wirkte stets bemüht, wehrte sich auch nach Kräften, aber nun ja.

"Wir waren geil auf das Spiel"

"Das war ein super unglücklicher Spielverlauf", beschrieb es Pielage nach dem Spiel. "Die Tore kamen zu einfach." Zu leicht hebelten die Gäste die 09-Hintermannschaft mit langen Bällen hinter die Kette aus. "Die Staffelung war gar nicht da, wir standen immer auf einer Höhe mit fünf Leuten", ärgerte sich Pielage. Und wenn seine Kette überspielt war, kam niemand hinterher. Vredens Rennmäuse auf den Außenbahnen waren einfach zu flink auf den Beinen und zu abgewichst vor der Hütte. Das gefiel Yavuzaslan freilich. "Ich hatte nicht ansatzweise das Gefühl, dass meine Mannschaft respektlos agiert und das Ding auf die leichte Schulter nimmt", lobte der SpVgg-Übungsleiter. "Wir waren geil auf das Spiel, wir wollten Geschichte schreiben." Das hat funktioniert. Erstmals in der Vereinsgeschichte steht die SpVgg im Westfalenpokal-Viertelfinale. 

SC Greven 09 - SpVgg Vreden 1:8 (1:4)
0:1 Kondring (2.), 0:2 Mensing (5.)
1:2 Averbeck (34.), 1:3 Hinkelmann (38.)
1:4 Hinkelmann (41.), 1:5 Ostenkötter (51.)
1:6 Heisterkamp (62.), 1:7 Arslan (87.)
1:8 Dömer (88./ET)

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