SV Mesum schnappt sich den Eintracht-Pokal

Von Christian Lehmann

(24.07.22) Die Strapazen haben sich absolut gelohnt. Der SV Mesum hat eine mega-intensive Vorbereitungswoche mit dem Sieg beim Eintracht-Pokal in Ahaus gekrönt. Nach dem 7:6-Endspielsieg gegen den HSC 21 Haaksbergen hat sich der Westfalenligist die von Chefcoach Marcel Langenstroer ausgelobte trainingsfreie Woche wohl verdient. In einem hochklassigen Finale gegen den spielstarken niederländischen Viertligisten zeigten die Hassenbrockler eine tolle Moral.

"Das war ein bärenstarker Auftritt gegen einen bärenstarken Gegner auf Oberliga-Niveau", meinte Co-Trainer Markus Heckmann, der das Team während des gesamten Turniers betreut hatte. Gegen einen offensivstarken, spielfreudigen und technisch beschlagenen Gegner hatten seine Jungs allerdings zunächst ihre Probleme, ins Spiel zu finden und lagen nach 13 Minuten bereits mit zwei Toren im Hintertreffen. In Durchgang zwei gelang Chris Strotmann nach Zuspiel von Yannick Willers schnell der Anschlusstreffer, ehe Mathis Vater nach einem Angriff über die rechte Seite den Ball wuchtig aus kurzer Distanz zum Ausgleich unter die Latte feuerte. Nach gutem Pressing und Zuspiel von Omar Guetat gelang erneut Chris Strotmann sogar der 3:2-Führungstreffer. Weil jedoch anschließend Kevin Ostendorf die Chance zur Entscheidung vergab und Haaksbergen kurz vor dem Ende verdientermaßen ausglich, musste der Turniersieger am Elfmeterpunkt ermittelt werden. Hier parierte Max Jasper zweimal klasse und sicherte seinem Team somit den Silberpokal und 1.000 Euro Siegprämie. "Wir waren in den letzten 20 Minuten sowas von platt nach den intensiven Tagen zuvor. Ich fand es aber cool, dass beide Mannschaften über die gesamte Spielzeit nach vorn gespielt haben", schwärmte Heckmann. "Das war ein Mega-Härtetest für uns."

SV Heek überzeugt erneut

Auch im Halbfinale am Freitag konnte sich der spätere Triumphator nicht über mangelnde Gegenwehr beschweren, Bezirksligist SV Heek machte dort weiter, wo er vergangene Woche aufgehört hatte. "Die schlägst Du nicht im Vorbeigehen. In der ersten halben Stunde haben sie echt gut Paroli geboten", zeigte sich Heckmann beeindruckt. Auch HSV-Coach Rainer Hackenfort war mit dem Auftritt absolut einverstanden, nach einem Doppelpack von Christian Biermann und Luca Bültel binnen zwei Minuten in Durchgang zwei war aber die Sensation vom Tisch. "Ich kann damit trotzdem komplett zufrieden sein, wir haben richtig stark dagegen gehalten und uns gut präsentiert", lobte der Spielertrainer.

Ebenfalls absolut einverstanden war der Coach der Gastgeber. Frank Wegener hatte mit Eintracht Ahaus das Semifinale gegen Haaksbergen zwar dem Ergebnis nach klar mit 1:4 verloren, der Spielverlauf war allerdings ein anderer. "Das war geil. Die waren technisch tierisch gut. Das hat echt Spaß gemacht, gegen die zu spielen", meinte Wegener. Schon nach fünf Minuten hätte Chrissi Behrendt sein Team in Führung schießen können, doch er jagte den Ball aus fünf Metern freistehend über den Kasten. Anschließend profitierten die Holländer von einem Abstimmungsproblem in der Ahauser Defensive sowie einem Fehler im Spielaufbau. Mit einem Super-Solo und Zuspiel auf Torschütze Cihan Bolat ermöglichte Behrendt kurz vor der Pause das Anschlusstor, doch noch vor dem Gang in die Kabinen fingen sich die Hausherren erneut einen unnötigen Knicker. "Wenn wir mit einem 2:2 in die Pause gehen, kann sich auch keiner beschweren", meinte Wegener und dachte dabei an Großchancen durch Lennart Varwick oder Bolat. Zur Pause wechselte Haaksbergen ohne Qualitätsverlust einmal komplett durch und legte noch einen weiteren Treffer nach. Allerdings hätte sich auch die Eintracht bei guten Szenen durch Pascal Krieger, Varwick oder Bolat (Pfosten) noch mindestens einen Treffer verdient gehabt.

Im Spiel um Platz drei waren den Ahausern dann ebenfalls die Strapazen der vorausgegangenen Tage anzumerken. Weil der SV Heek noch am selben Tag beim Dinkel-Cup in Ahle ran musste, wurde bereits um 14 Uhr angestoßen und die Spielzeit auf zweimal 40 Minuten reduziert. Nachdem Jonas Bomkamp Sekunden vor dem Ende auf 2:2 gestellt hatte, ging es auch hier ins Elfmeterschießen. Michael Clemens, eigentlich Schnapper der Ahauser Zweiten, parierte hier zwei Heeker Versuche. Für den HSV ging es dann ohne Duschen weiter zum nächsten Turnier, das sie mit zwei 2:0-Siegen gegen RW Nienborg und Gastgeber SC Ahle gewannen. "Gestern Abend waren die Jungs gut bedient, aber auch da haben wir unser Soll absolut erfüllt", freute sich Coach Hackenfort.   

Eintracht-Pokal in Ahaus

Halbfinale
SV Mesum - SV Heek 4:0 (1:0)
Tore: 1:0 Egbers (33.), 2:0 Biermann (56.), 3:0 Bültel (58.), 4:0 E. Strotmann (78.)

Eintracht Ahaus - HSC 21 Haaksbergen 1:4 (1:3)
Tore: 0:1 (13.), 0:2  (20.), 1:2 Bolat (35.), 1:3 (45.), 1:4 (65.)

Spiel um Platz 3
SV Heek - Eintracht Ahaus 5:6 n.E. (2:2/1:1)
Tore: 0:1 Krieger (11.), 1:1 Kösters (23.), 1:2 Behrendt (60.), 2:2 Bomkamp (79.)
Tore im Elfmeterschießen: Bomkamp, Sundermann, Schücker - Bolat, Behrendt, Krieger, Dresemann

Finale (Sa., 23.7.)
SV Mesum - HSC 21 Haaksbergen 7:6 n.E. (0:2/3:3)
Tore: 0:1 (5.), 0:2 (13.), 1:2 C. Strotmann (55.), 2:2 Vater (62.), 3:2 C. Strotmann (69.), 3:3 (84.)
Elfmeterschießen: alle Mesumer Schützen treffen, Max Jasper pariert zwei Elfmeter