Spieler fragen, Heimspiel antwortet: Rückzug nach Aufstieg

Von Lutz Hackmann

(29.05.12)

Sebastian fragt:
Was passiert eigentlich, wenn sich eine Mannschaft entscheidet, nach dem Aufstieg ihren Platz in der neuen Spielklasse nicht anzutreten? Steigt dann der Vizemeister auf?

Heimspiel antwortet:
Zunächst einmal kommt es darauf an, wann der Verzicht amtlich gemacht wird. Leider – oder für diesen Fall Gott sei Dank – gibt es ein ganz aktuelle Beispiel:  In der Bezirksliga 9 hat der SV Welver vor dem letzten Spieltag seinen Verzicht auf seinen Bezirksliga-Startplatz für 2012/13 bekannt gegeben. Der war jetzt zwar „nur“ Tabellenvierter, aber das Prozedere wäre für einen Liga-Primus das gleiche: Der Verein wird nach dem letzten Saisonspiel auf den letzten Platz gesetzt und ist damit erster Absteiger in die Kreisliga A. Damit rutschen alle anderen Teams automatisch einen Tabellenrang hoch. Wäre Welver also Tabellenführer gewesen, hätte der Zweitplatzierte Platz eins übernommen und wäre in die Landesliga aufgestiegen.

Anders ist es, wenn eine Mannschaft nach dem letzten Spieltag die Rückzugs- oder Verzichtserklärung beim Kreis oder Verband meldet. Entschließt sich der Verein aus welchen Gründen auch immer dazu, nach dem sportlich erreichten Aufstieg nicht in der höheren Klasse antreten zu wollen, wird er in der neuen Saison sofort auf den letzten Tabellenplatz gesetzt und steht als erster Absteiger aus eben jener höheren Klasse fest. Das ist natürlich sehr ärgerlich für die Konkurrenz: In der höheren Liga wird das Feld ungerade, womit eine Mannschaft immer spielfrei hat. Und aus der Liga, aus der der Rückzieher-Klub aufgestiegen ist, kann der Vizemeister nun nicht mehr zur neuen Saison aufsteigen. Also blockiert der Rückzieher-Klub einen Platz, den ein anderer Verein gerne genutzt hätte.