Der Wahnsinn regiert in Epe

von Julian Schimmöller

(09.04.19) Die Warendorfer SU ist in der U19-Bezirksliga in eine kleine Krise geschlittert und blieb bei der 5:7 (1:4)-Niederlage in Epe zum dritten Mal in Folge ohne Sieg. Nach zuletzt sechs Gegentreffer gegen Senden gab es diesmal gar sieben Gegentore, was Trainer Dominik Frasch zu deutlichen Worten veranlasste: „Gerade im ersten Durchgang haben wir teilweise abenteuerlich verteidigt, dass war einfach fahrig und unkonzentriert.“ Zumindest die Moral stimmte dann im zweiten Durchgang, letztlich war die Hypothek aus der ersten Halbzeit aber zu groß, damit die WSU noch etwas hätte mitnehmen können.

Von Beginn an zeigte sich bei Warendorf die Verunsicherung nach der Klatsche gegen Senden in der Vorwoche, und so gelangen Epe in der ersten halben Stunde drei Treffer nach dem ähnlichen, einfachen Muster: Nach Fehlern im Aufbau ging es schnell, die flinken Eper Stürmer überliefen die WSU-Defensive und einmal Nick van Wezel (11.) sowie zweimal Nicolas Werink (19., 27.) schlossen erfolgreich ab. Erst mit dem 1:3-Anschlusstreffer, den Luca Mattews per Handelfmeter erzielte (34.), schien Warendorf in der Partie angekommen zu sein. Defensiv stand das Team nun etwas stabiler, kurz vor dem Pausentee pennten die Pferdestädter dann aber doch noch einmal: Nach einem verlängerten Einwurf traf Werink zum 4:1 (45.). „Da waren wir gedanklich schon in der Kabine, das war der Genickbruch. Mit einem 1:3 wäre noch alles möglich gewesen“, ärgerte Frasch sich maßlos über das unnötige Gegentor.

Aufholjagd wird nicht belohnt

Doch selbst mit diesem Spielstand war das Spiel noch nicht entschieden, da Epe zwar zunächst noch durch Werinks vierten Treffer auf 5:1 erhöhte (53.), anschließend aber etwas einbrach und die WSU eine im Vergleich zur Vorwoche verbesserte Moral zeigte. Mit einer Dreierkette ging Frasch ins Risiko, Johannes Niehoff auf Vorlage von Linus Austermann (63.) und Dominik Blagojevic nach einer Ecke (65.) verkürzten binnen drei Minuten auf 3:5. Defensiv boten sich aber natürlich gegen die nun extrem offensiv ausgerichteten Gäste Lücken, sodass Leon Leuders wieder auf drei Tore Vorsprung für Epe stellte (72.).

Unbeirrt davon rannten die Gäste weiter an und kamen kurz vor Schluss tatsächlich noch einmal heran: Zunächst traf Joker Leander Schüler auf Zuspiel von Noel Gryczka (80.), dann sorgte der ebenfalls eingewechselte Kevin Miller mit 5:6 kurz vor Schluss für einen spannende Endphase (90.). Das glücklichere Ende hatte dann aber wieder Epe für sich, als der personifizierte Warendorf-Alptraum Werink seinen Fünferpack vollendete und mit dem 7:5 für die Entscheidung sorgte (90.+3). „Epe war heute enorm effizient und hat die Konter sehr gut gespielt. In der zweiten Mannschaft hat die Mannschaft aber gezeigt, dass sie noch lebt“, fand Frasch im Anschluss an das Spiel auch positive Aspekte.

Die Pause kommt nun dennoch gelegen, außerdem freut Frasch, dass „das Gerede von der Meisterschaft“ nun endgültig vorbei sei: „Das war vielleicht wie eine Bleiweste für meine Jungs, anders kann ich mir die letzten Wochen kaum erklären.“ Nach der Pause erwartet Warendorf zuhause Westfalia Gemen und will dann wieder sein wahres Gesicht zeigen.

Vorwärts Epe – Warendorfer SU 7:5 (4:1)
1:0 van Wezel (11.), 2:0 Werink (19.),
3:0 Werink (27.), 3:1 Mattews (HE, 34.),
4:1 Werink (45.), 5:1 Werink (53.),
5:2 Niehoff (63.), 5:3 Blagojevic (65.),
6:3 Leuders (72.), 6:4 Schöler (80.),
6:5 Miller (90.), 7:5 Werink (90.+3)