Es kracht in der Oberliga 

(10.11.17) In der Oberliga Westfalen hat in dieser Woche die Abmeldung des SC Hassel vom Spielbetrieb hohe Wellen geschlagen. Die Spieler verließen wutentbrannt die Kabine, als ihnen eröffnet wurde, dass sie sich einen neuen Verein suchen können. "Für uns alle ist das ein Schlag ins Gesicht", sagte Torhüter Enes Kurt im Interview mit dem Internetportal "Reviersport". Nicht nur aufgrund der Tatsache, dass es in dieser Saison keine Absteiger geben wird, sofern keine Mannschaft aus der Regionalliga runterkommt, äußerte Rot-Weiß Ahlens Manager Joachim Krug gegenüber der "RS": "Diese Liga wird so langsam zur Farce!" Auch dem FCE kommt der Rückzug Hassels nicht entgegen. Am 15. Oktober hatte die Laurenz-Elf beim SCH mit 1:0 gewonnen, diese drei Punkte sind nun futsch. Sebastian Kockmann, Sportlicher Leiter der Eintracht, hatte eine ähnliche Entwicklung vor elf Monaten in einem "11Freunde"-Interview ("Das System ist krank!") bereits vorgezeichnet.


Oberliga Westfalen

FC Eintracht Rheine - SC Paderborn II (Sonntag, 14.30 Uhr)
In der Vorsaison noch war offen, ob der SC Paderborn seine zweite Mannschaft überhaupt in der Oberliga halten kann. Nur Dank des Rückzugs von 1860 München aus der 3. Liga schaffte das Profiteam der Paderborner den Klassenerhalt, und auch Dank dieses Umstands konnte der Klub seine Reserve in der Oberliga halten. Mittlerweile schielt das Drittliga-Team mit mehr als nur einem Auge in Richtung 2. Liga,  bei den Amateuren sieht es jedoch weiterhin sportlich nicht rosig aus. Nur sechs Pünktchen sammelte die Truppe von Coach Michael Kniat bisher. Den ersten Saisonsieg feierten die Paderborner am vergangenen Spieltag beim 3:2 gegen die Hammer SpVgg. Da allerdings griffen die Gastgeber auf acht Spieler aus dem Profikader zurück. Die Gastgeber bekamen zuletzt einfach keine Konstanz in ihre Leistungen. Auf zwei 1:0-Siege folgten zehn Gegentore in zwei Spielen - die Laurenz-Elf ist die launische Diva der Oberliga Westfalen. Für Beständigkeit steht derzeit eigentlich nur Goalgetter Timo Scherping, der nach seinen Saisontreffern zehn und elf nun sogar die Torjägerliste anführt.
Heimspiel-Tipp: Diesmal steht die null - 2:0.

Westfalenliga 1

1. FC Gievenbeck - Preußen Münster II (Sonntag, 14.30 Uhr)
Der nächste Kracher binnen sieben Tagen am Gievenbecker Weg. Nach dem 1:1 im Derby gegen den TuS Hiltrup folgt der nächste Kracher, das Spitzenspiel gegen die Preußen. Die Jungs von Coach Sören Weinfurtner verpassten es beim 0:1 in Schermbeck, ein noch geileres Zöckchen aus der Nummer zu machen. Weil die Adlerträger unter der Woche den nötigen Fokus vermissen ließen und beim Liga-Fünften zu zahm in den Zweikämpfen agierten, beträgt der Rückstand auf den FCG statt einem noch vier Zähler. Immerhin könnten die Preußen mit einem Sieg die 49ers ein wenig nervös machen. Aber ob das geht? "Ich bin mit dem Unentschieden absolut nicht unzufrieden, auch wenn ich's unbedingt gewinnen wollte", sagte FCG-Trainer Benni Heeke nach dem Hiltrup-Spiel. Einen Zähler würde er auch gegen den SCP sicher mitnehmen.
Heimspiel-Tipp: Erneute Punkteteilung - 1:1.

TuS Hiltrup - SC Roland Beckum (Sonntag, 14.30 Uhr)
Der Trend beim TuS geht wieder leicht nach oben, obgleich der Auftritt in Gievenbeck auch noch einige Schwächen bei Carsten Winklers Team offenbarte. Weiterhin fehlt im letzten Drittel der entscheidende Punch. "Es fehlte der Weg in die Box", meinte Winkler nach dem Gievenbeck-Spiel. Abschlüsse aus der Distanz waren da, aber meist eher aus der Kategorie "Mäuseroller". Der Fight, den die Osttor-Kicker im Derby lieferten, war jedoch vorbildlich. Mit einer ähnlich couragierten Leistung sollte der Tabellen-Siebte SC Roland zu packen sein. Die Beckumer haben ähnliche Probleme wie Hiltrup, sie haben sogar noch zehnmal weniger getroffen als der TuS (Tordifferenz 17:15). Die Tendenz geht aber klar nach oben: Seit dem 24. September (0:1 gegen die Preußen-Reserve) hat die Truppe von Sascha Cosentino kein Spiel mehr verloren.
Heimspiel-Tipp: Hiltrup beendet die Beckumer Serie und den eigenen Heimfluch - 3:1.

SV Spexard - BSV Roxel (Sonntag, 14.30 Uhr)
Mit Begriffen wie "Endspiel" kann Roxels Trainer Sebastian Hänsel nicht viel anfangen. Sein Team sammelte zuletzt gegen den Delbrücker SC zwar nur einen Punkt. Der hilft in der Tabelle nicht sonderlich. Das Gefühl, in der Liga mithalten zu können, war allerdings noch wertvoller. Wie schon vor einigen Wochen, damals ging's gegen den SC Herford, spielen die Letztplatzierten Kleeblätter gegen den Vorletzten. "Wir fahren da hin, um zu gewinnen", sagt Hänsel. Fehlen wird Lasse Saerbeck, der gegen Delbrück seine fünfte Gelbe Karte sah.
Heimspiel-Tipp: Ein Fünkchen Hoffnung - Roxel gewinnt mit 1:0. Diesmal trifft Benni Leifeld, der zuletzt so viel Pech vor der Bude hatte.

Fichte Bielefeld - SuS Neuenkirchen (Sonntag 14.30 Uhr)
Die Hüpker sind seit fünf Partien ungeschlagen, hätten mit etwas mehr Fortune aber schon weiter weg sein können von den Abstiegsrängen. Gerade am vergangenen Sonntag stellte Mario Ermischs Team unter Beweis, dass es auch die ganz dicken Fische der Liga ärgern kann (2:2 in Vreden). Daher sollte Neuenkirchen gewarnt sein. Die Jungs vom Haarweg sitzen weiter fest angeschnallt in der Achterbahn, schlecht ist ihnen zumindest noch nicht. Die guten Leistungen der Vorwochen wurden gegen Beckum endlich wieder mit drei Punkten garniert. Um dem nächsten Looping zu umgehen, sollte SuS in Bielefeld nachlegen.
Heimspiel-Tipp: Etwas schlitterig auf den Kufen - 2:2.