Warme Worte nach einer kalten Woche

(02.03.18) Die vier hartnäckigsten Verfolger des 1. FC Gievenbeck haben am letzten Spieltag maximal einen Punkt geholt. Das Glück des Tabellenführers, der selbst mit etwas Massel zu einem 2:1 in Bielefeld kam, ist auch das Glück des Tabellenletzten. Der BSV Roxel zwang bekanntlich den SuS Stadtlohn in die Knie und feierte den erst dritten Saisonsieg. Nun gibt es das direkte Duell der beiden Klubs, zwischen denen das Personal in der jüngeren Vergangenheit gerne wechselte. Roxels Lukas Kintrup, Benjamin Ronaldo Leifeld, Yusuf Güllü und Steffen Hunnewinkel treffen auf ihren Ex-Verein, während Stephan Zurfähr als Sportlicher Leiter des 1. FC Gievenbeck die Mannschaft sieht, mit der er im Sommer 2017 den Klassenerhalt erreichte.

Wenn wir schon bei direkten Duellen unserer Heimspiel-Teams sind: Es gibt noch ein zweites in der Westfalenliga. Außerdem fährt der FCE in den Pott zum Nachwuchs des FC Schalke 04.

TuS Hiltrup - SuS Neuenkirchen     (Sonntag, 15 Uhr)
"Wir haben jetzt eine absolut überragende Hallentruppe", sagt Carsten Winkler etwas süffisant. Der Hiltruper Trainer wollte unter der Woche keine Verletzungen riskieren auf dem knüppelharten Kunstrasenplatz und schickte seine Männer ins Warme. Personell sieht es richtig mau aus beim TuS. Das liegt nicht nur daran, dass sich Damian Hallas die Kapsel gerissen hat und längerfristig ausfällt. Vermutlich werden gegen Neuenkirchen elf gesunde Kräfte auf dem Platz stehen, während Diogo Castro, Eric Rottstegge und Philip Grabowski maximal für einen Teilzeiteinsatz infrage kommen.

Nicht wirklich nachvollziehen kann Winkler, dass sich Robin Wellermann nun für drei Wochen nach Thailand verabschiedet. "Ich habe als Spieler nie während der Saison Urlaub gemacht. Aber die Einstellung zum Fußball hat sich in der neuen Generation geändert", so Winkler. Er kann sich damit trösten, dass auch Tobias Wehmschulte in Neuenkirchen nicht die besten Trainingsbedingungen vorfindet.

Heimspiel-Tipp: Wundertüte gegen Wundertüte. 2:2.

1. FC Gievenbeck - BSV Roxel     (Sonntag, 15 Uhr)
"Für Roxel", sagt FCG-Coach Benjamin Heeke, "ist das ein guter Zeitpunkt, um gegen uns zu spielen". Im Februar und März gehe es nicht um Taktik oder Technik, "erst recht nicht um die individuelle Qualität", sondern darum, "wer sich nicht mit dem Wetter beschäftigt und wer bis zum Ende marschieren kann". Roxels Coach Sebastian Hänsel dagegen hebt jene Qualität des Tabellenführers hervor. Für ihn "steht David Lauretta über allem", sagt Hänsel voller Bewunderung über Gievenbecks Mittelfeldmotor.

Heeke hat auch ein paar nette Worte für den Gegner übrig: "Ich finde es beeindruckend, wie sie in Roxel arbeiten." Lukas Kintrup, den er selbst in der U19 gecoacht hat, sei "ein Bombentyp", Dickens Toka habe ihn im Hinspiel "positiv überrascht" und den "größten Respekt" habe er vor Daniel Neuhaus. Während die meisten Westfalenliga-Keeper eine ganz andere Ausbildung genossen hätten, sei der immer in Roxel geblieben und müsste sich vor keinem Konkurrenten auf diesem Niveau verstecken.

"Nicht das übliche Programm" hat Hänsel aufgrund der Witterung durchgezogen, um Muskelverletzungen vorzubeugen. Apropos Eiseskälte: Die Kroaten Ante Cilic und David Zovko haben einen Job in einer Eisfabrik gefunden - die Akklimatisierung auf und neben dem Platz geht weiter. 

Heimspiel-Tipp: Der BSV kann die Gievenbecker nicht so attackieren wie jüngst Stadtlohn, weil die entsprechenden Spielertypen fehlen. Am Ende macht es dann doch die Qualität. Nils Heubrock und Tristan Niemann treffen zum 2:0-Heimsieg.

Oberliga

FC Schalke 04 II - FC Eintracht Rheine     (Sonntag, 15 Uhr)
Zweite Mannschaften stellen gegnerische Trainer oft vor große Herausforderungen: Wie stellt mann sich auf den Gegner ein? Auf welches Personal muss sich vorbereitet werden? Genau vor dieser Situation steht Eintracht Rheines Coach Uwe Laurenz. Wir helfen ihm und stellen den FC Schalke II einmal vor:

Schalkes Reserve steht zurzeit auf dem zehnten Platz, Trainer der "Knappenschmiede" ist seit März 2017 Onur Cinel. In der Vorsaison stieg die Mannschaft aus der Regionalliga West ab, verlor zuletzt zweimal 0:1. Erst gegen den SV Lippstadt 08, dann gegen die Hammer Spielvereinigung. Vor eigenem Publikum ist der FC Schalke in dieser Saison nur Durchschnitt: Drei von acht Spielen wurden gewonnen. Eines davon war das 4:0 (3:0) gegen die Sportfreunde Siegen. In diesem Match traf Bundesliga-Profi Alessandro Schöpf, gegen Lippstadt feierte der Schweizer Breel Embolo nach langer Verletzungspause sein Comeback.

Große Namen, aber magere Kost lieferte das Team von Manager Gerald Asamoah zuletzt gegen die Hammer SpVg. Torchancen waren in einem Spiel auf mittleren Niveau Mangelware. Gefährlich wurde es nur, wenn Shkemb Miftari an den Ball kam: Zwei Torchancen verballerte der Stürmer. Auf ihn müssen die Rheiner aufpassen. 

Zur Statistik: In sechs Begegnungen zwischen beiden Mannschaften gingen die Schalker dreimal als Sieger vom Platz, der letzte Rheine-Sieg liegt aber schon ein bisschen zurück: Es war im Jahr 2005. Für das Wochenende ist dennoch klar: Die Laurenz-Elf wird als Tabellenfünfter als Favorit in die Partie gehen. 

Heimspiel-Tipp: Rheine gewinnt in einem spannenden Match mit 3:2.