Tag mit Erinnerungswert für FCG-Keeper Eschhaus

Von Andreas Teipel

(19.02.18) Seinen Weg in die Kabine wählte Nico Eschhaus nach dem Pausenpfiff abseitig der üblichen Route. Statt mitten durch die Zuschauer, schlich Gievenbecks Torwart bedröppelt über einen Seitenweg vom Kunstrasen davon. Verständlich, denn nach den zwei üblen Patzern, die er verschuldet und seine Mannschaft mit 0:2 ins Hintertreffen gebracht hatte, hätte sich wohl jeder das Bad in der Menge gespart. "Ohne diese beiden Fehler von Nico hätten wir heute wohl 1:0 gewonnen", meinte denn auch FC-Trainer Benny Heeke nach der 1:2-Niederlage gegen SuS Stadtlohn. Das könne Nico aber ab, weiß Heeke um die stabile Psyche seines Keepers.

Erwartet hatten die Zuschauer wohl eine ganz andere Partie. Nach acht kapitalen Abgängen in der Winterpause rechneten viele wohl mit einem klar dominierenden Gastgeber und Tabellenführer Gievenbeck, der einen Gegner bespielte, der sich in der Auflösung befände. Falsch gedacht. Stadtlohn lebt noch. Viel mehr muss man sich wohl noch um die Verfassung des FCG sorgen. Von Beginn an knirschten die Aktionen des Tabellenführers. Könnten Fehler und Patzer auch in der gegnerischen Hälfte mit Tore quittiert werden, so hätte Gievenbeck zur Pause höher hinten gelegen. 

Stadtlohn witterte das und verblüffte mit drei Offensivkräften, die auf Fehler in der FC-Abwehr lauerten. Eschhaus lieferte ihn. Wie schon Minuten zuvor riskierte Eschhaus einen Zweikampf mit Stadtlohns Cihan Bolat. Der Ball versprang, landete drei Meter weiter bei Niklas Hilgemann, der legte zurück zu Bolat und der hatte nun freie Bahn, das leere Tor zu treffen - 1:0. Kann passieren, möchte man meinen. Kann auch zweimal passieren, mag man fürchten. Und tatsächlich: Das 0:2 war die Folge eines Abwurfs von Eschhaus direkt in den Fuß von SuS-Kapitän Hilgemann. Der konnte kaum glauben, was da passierte, fing sich jedoch, sah das leere Tor vor und vollstreckte. Die Pause hatte Gievenbeck jetzt bitter nötig.

Stadtlohn gerät in Unterzahl

Und sie half dem Heeke-Team tatsächlich in die Spur zurückzufinden und fast sogar noch das Schlimmste zu verhindern. Gievenbeck wirkte jetzt weniger verhalten, geistig wacher. Angetrieben vom lautstarken Maxi Franke wuchs der Mut, erst recht nachdem Tristan Niemann nach einer Flanke von Nils Heubrock in der 54. Minute zum Anschluss einköpfte. 

Nun wurden auch die Aktionen von David Lauretta effektiver. Und als dann Stadtlohns Stephan Hartmann in der 72. Spielminute Yasin Altun mittig vorm Straufraum gegen das Schienbein trat, Rot sah und Gievenbeck einen Freistoß erhielt - ja, da sah es fast so aus, als könne der FCG das Spiel tatsächlich noch drehen. Doch der Freistoß von Jannik Balz ließ nur die Querlatte erbeben (siehe Video). Das war sie denn auch, die letzte echte Torchance zum Ausgleich. Die Liga hingegen schaut nun auf, denn: Der SuS Stadtlohn ist noch lange nicht tot und der FC Gievenbeck noch lange nicht Meister.

1. FC Gievenbeck - SuS Stadtlohn     1:2 (0:1)
0:1 Bolat (21.), 0:2 Hilgemann (41.),
1:2 Niemann (54.)