Die Ochsentour hat sich gelohnt

Von Fabian Renger

(13.04.19) "Das war eine ganz angenehme Tour und die Rückfahrt ging schnell um." Roland Westers und seine Männer von Borussia Emsdetten hatten das ganz große Los gezogen und reisten freitagabends etwas mehr als anderthalb Stunden zum Delbrücker SC. Zeit für Besichtigungen beispielsweise des schiefen Turms von Delbrück hatten die Dettener aber keine, sie mussten ein Westfalenliga-Spiel gewinnen. Das schafften sie. 4:1 (1:0) siegten die Gäste - und trotdem glänzten sie nicht immer.

Denn der DSC erwischte die Borussen auf dem völlig falschen Fuß: Offensivakteur Lukas Cramer wurde nicht ins Angriffszentrum beordert, sondern in die Verteidigung. So fütterten die Gastgeber, nicht wie von den Borussen erwartet, Cramer mit langen Bällen, sondern lösten die Aufgabe von hinten heraus vorwiegend mit spielerischen Mitteln. Borussias Matchplan war damit erst einmal für die Tonne.

Auf einmal fluppt's

Nach rund 20 Minuten stellten die Borussen sich dann auf die neuen Verhältnisse ein. Statt der tieferen Grundordnung gingen sie nun immer wieder vorne drauf und eroberten mehr und mehr die Bälle - und kamen zu Gelegenheiten. Während Marcus Meinigmann erst noch Pech hatte (20.), machte es Marco Pereira Ferreira wenig drauf besser. Peter Lakenbrink verlängerte eine Flanke auf Kalle Hoffmann, der leitete an Pereira Ferreira weiter. Dieser vollendete - 0:1 (38.). "Die erste Hälfte war ordentlich, aber nicht überragend", resümierte Westers.

Es war der erste von insgesamt drei Streichen Pereira Ferreiras. Denn nach 71 Minuten legte er das 2:0 nach. In den Minuten zuvor allerdings bekleckerten sich die Dettener nicht gerade mit Ruhm. Zumindest in den Augen von Konterfetischisten. Ihre permanenten Angriffszüge spielten die Borussen nicht gut aus: Mal war der Pass zu ungenau, mal ging's in unnötig kompizierte Dribblings. "Wir haben alle Fehler gemacht, die man im Konterspiel machen konnte", kommentierte Westers.

Wiedenhöft gut in Form

Seine Jungs konnten sich obendrein beim eigenen Schnapper Nils Wiedenhöft bedanken, der zwei gefährliche Kopfbälle von Kramer und Mattis Klomfass hervorragend entschärfte. Da die Borussen dann Zoltan Patakis Anschlusstor (77.) postwendend mit Kalle Hoffmanns 3:1 (81.) beantworteten, war die Sache flott gelaufen. Und in der Nachspielzeit durfte schließlich noch einmal Pereira Ferreira das machen, was er eh momentan am liebsten tut: Traumtore schießen. Sein 4:1 sah fein aus und fiel mit dem Schlusspfiff (90+2).

Delbrücker SC - Borussia Emsdetten 1:4 (0:1)
0:1 Pereira Ferreira (38.), 0:2 Pereira Ferreira (71.)
1:2 Pataki (77.), 1:3 Hoffmann (81.)
1:4 Pereira Ferreira (90+2.)