Molitor wird befördert

von Fabian Renger

(20.11.20) Helge Wolff ist zufrieden. Höchstzufrieden. "Da haben wir genau den Richtigen", sagt Borussia Emsdettens Sportlicher Leiter am Freitagmittag. Er hat die Nachfolge von Roland Westers geregelt. Steffen Molitor wird befördert. Seit diesem Sommer ist Molitor Coach der A-Liga-Reserve am Teekotten, im kommenden Sommer wird er Trainer der Ersten. Sein jetziger Co Alexander Meß wird ihm auch dort zur Hand gehen.

"Die beiden sind heiß und wollen den nächsten Schritt machen", erklärt Wolff. "Die Zweite hat einen Sprung nach vorne gemacht: Fußballerisch und taktisch. Das liest sich auch am Tabellenplatz ab." Die Zwote ist Tabellenführer, gewann sechs ihrer acht Ligaspiele, spielte einmal Remis und verlor bloß in einem Match. Ein gutes Bewerbungsschreiben.

Wolff schätzt Molitors "akribische Art"

Natürlich drängt sich die Frage auf: War das alles von der langen Hand geplant? "Steffen war von Anfang an ein Thema", sagt Wolff. "Bei Borussia ist das so: Wenn man einen guten Trainer hat, kommt er mit in die engere Auswahl. Er hat mich total überzeugt mit seiner akribischen Art, wie er arbeitet und wie er auch auf Gespräche vorbereitet ist. Er ist auch gut vernetzt in der Region."

Molitor coachte bis zum Ende der vergangenen Saison GW Rheine, davor war u.a. für die A-Junioren des FC Eintracht Rheine in der Westfalenliga tätig. "Es war immer mein Ziel, in diesem Bereich zu arbeiten", sagt er heute. "Dass es geklappt hat, freut mich, weil ich mir über Jahre Mühe gegeben habe, das zu packen." Natürlich sei es schon ein Sprung, von der Westfalenliga hoch in die Westfalenliga, das ist kein kleiner Step. Respekt habe er, sagt Molitor. Aber:"Ich traue mir das auf jeden Fall zu und habe Lust darauf."

"Wir konnten einiges bewegen"

Zweifelsohne ist die Beförderung eine Wertschätzung seiner Arbeit. Die Zweite verlor einige Stammkräfte wie beispielsweise Torjäger Paul Teupe, es war ein enormer Umbruch, den Molitor zu bewältigen hatte - und bis dato erfolgreich auch erfolgreich managte. "Wir haben der Truppe eine klare Handschrift verpasst. Ich glaube, das war mit ausschlaggebend, dass wir in der kurzen Zeit unter schwierigen Bedingungen einiges bewegen konnten", sagt Molitor.

Ob in der Ersten nun auch ein ebensolcher Umbruch bevorsteht? Möglich wäre das. "Ich werde mit jedem Spieler sprechen und dann wird man sehen, wo wir was machen müssen und wo nicht", sagt Molitor. "Wir werden da mit Hochdruck rangehen", ergänzt Wolff. Übrigens gilt das auch für die Nachfolge Molitors in der Zweitvertretung. Der Sportliche Leiter hofft auf eine zügige Lösung, befindet sich aber hier ebenfalls noch in Gesprächen und kann noch keinen Vollzug melden.

Molitor denkt langfristig

Molitor, erst 33 Jahre jung, hat derweil auch vor, den Teekotten jetzt etwas länger anzusteuern: "Eigentlich war ich überall, wo ich war - abgesehen von GW Rheine - immer lange. Es war auch mein Ziel, nicht nur ein Jahr für Borussia zu arbeiten."