Als wäre er nie weg gewesen

Von Fabian Renger

(16.10.20) Alexander Deiters könne man ganz gut gebrauchen, sagte SuS Neuenkirchen-Coach Nelson da Costa seinerzeit, als wir die Rückkehr von Deiters zum Haarweg vermeldeten. Ist das so? "Grundsätzlich würde ich ihm da schon zustimmen", sagt Deiters heute mit einem Lachen auf den Lippen. In der Saison 2011/12 kickten da Costa und er für ein Jahr gemeinsam im SuS-Trikot. Jetzt sind sie beide wieder vereint. Da Costa neben, Deiters weiterhin auf dem Platz.

Dort soll er so ein bisschen den Laden zusammenhalten, hieß es damals auch. Das passt: Hinter Oldie Emanuel Beckmann-Smith kommen in der Alters-Rangordnung nur noch Julian Knocke und Robin Krümpel vor Deiters. Der ist erst 27 Jahre jung. Oder alt? Fakt ist: Der SuS ist ein außerordentlich junger Haufen in dieser Spielzeit. "Was nicht schlecht sein muss, wenn man nicht so vorbelastet ist vom Seniorenfußball", findet Deiters. "Wenn man zum Beispiel einen Fynn Onken sieht. Der pöhlt einfach drauf los."

Mit Mario Götze gekickt

Jugendliche Unbekümmert hier, erfahrene Bedachtheit dort. Erfahrung, über die Deiters definitiv verfügt. Den gebürtigen Rheinenser (SF Gellendorf, FC Eintracht Rheine) verschlug es einst in der Jugend kurzzeitig zum BVB. In der U17 und U19 spielte er Bundesliga. Der bekannteste Mitspieler war Mario Götze. Der ist jetzt in Eindhoven. In Neuenkirchen hat's Deiters schöner, wie wir finden. Sieht er genauso. "Auch wenn ich selten in Eindhoven bin...", sagt er lachend. Nach der Zeit bei den Borussen ging er zum SuS, hernach zog es ihn studienbedingt zurück nach Dortmund. Über Stationen beim ASC Dortmund und beim Kirchhörder SC fand er nun den Weg zurück an den Offlumer See. Das Studium ist beendet, Deiters arbeitet inzwischen als Maschinenbau-Ingenieur in der Region.

Auf dem Acker ist der Rechtsfuß als Außenverteidiger eingeplant, wenn der Schuh drückt, hilft er auch im Abwehrzentrum aus. Viermal war er bisher dabei, 222 Einsatzminuten weist die Statistik aus. Deiters ist zufrieden. "Ich denke, wenn man acht Jahre Fußball gespielt hat, sollten die ganz einfachen Fehler nicht mehr passieren", meint er. Seine eigene Fehlerquote sei aktuell relativ gering. Auch davon abgesehen fühle er sich pudelwohl. "Das Einleben ist relativ einfach gewesen", sagt Deiters. Mit Beckmann-Smith oder Knocke zockte er bereits bei seinem ersten SuS-Engagement zusammen. Man kannte sich vorher. Als wäre Deiters nie weg gewesen.

Zur Feier des Tages darf er nun mit uns anschwitzen. Schöne Grüße an Nicolas Ostenkötter von der spielfreien SpVgg Vreden an dieser Stelle. Wir beide trennten uns in der Vorwoche 5:5. Deiters habe das Tippen übrigens nicht drauf. Da sei er katastrophal. Abwarten...

Anschwitzen

Oberliga Westfalen, der 9. Spieltag

FC Eintracht Rheine - ASC Dortmund (So., 15 Uhr)
Erst die Vorlage für Maximilian Podehl, anschließend eine eigene Hütte. Dann der Schock: Dortmunds Kapitän Kevin Brümmer verletzte sich schwer. Wie bei den RN zu lesen ist, wurden Schienbeinkopf und Außenmeniskus lädiert. Die genaue Diagnose steht zwar noch aus, aber was so gut wie klar ist: Für Brümmer ist das Kalenderjahr 2020 als Fußballer wahrscheinlich beendet. Da rückte der dritte Sieg in Serie - das 3:2 über die SG Wattenscheid - erstmal in den Hintergrund. Vielleicht besteht ja genau hier die Chance, dass sich die Rheinenser nach dem 4:0-Erfolg in Herne endgültig freischwimmen.
Deiters: 2:1
Heimspiel-Tipp: 1:2

Preußen Münster II - SV Schermbeck (So., 15 Uhr)
Niemand bietet weniger als der SV Schermbeck. Erst fünfmal liefen die Gäste auf, auch das für Donnerstag geplante Spiel gegen den Holzwickeder SC (Kreis Unna) fiel flach. Obendrein ist die Mannschaft von Coach Sleiman Salha noch sieglos. Gegen Finnentrop verbaselte die Truppe eine Führung und verschoss einen Foulelfmeter -  später sogar in Überzahl. Das 1:1 war zu wenig. Das vierte Remis in 2020/21. Das Aufbauspiel war phasenweise zu fehlerhaft, die Präzision im letzten Drittel fehlte. Die Tordifferenz von 6:8 spricht Bände. Das ist nicht sonderlich furchteinflößend. Die Adlerträger verloren derweil in Paderborn - wieder war das eine Pleite aus der Kategorie 'hätte nicht sein müssen'.
Deiters: 1:0
Heimspiel-Tipp: Schermbeck kann Unentschieden. 0:0

Westfalenliga, 7. Spieltag

TuS Hiltrup - 1. FC Gievenbeck (So., 15 Uhr)
Bei den Spielen des FCG machen wir uns häufig auf der Homepage der 49ers schlau, was Trainer Florian Reckels so zu berichten hat. Heute werfen wir mal den Blick in die TuS-Vereinsmedien. Dort gibt's in der Stadionzeitung unter anderem einen Willkommensgruß von Sportleiter Raul Prieto und eine Kurzvorstellung von Witali Ganske, aber wir empfehlen vor allem den Blick auf Seite 11 zu den Steckbriefen. Bastian Gaube antwortet auf die Frage 'Welchen Beruf würdest du ausüben, wenn du finanziell nicht davon abhängig wärst?' tatsächlich mit "Sportjournalist". Wie dürfen wir das denn bitte verstehen?!?! Wir suchen übrigens immer fähige Praktikanten.;-) Auch Olli Jannings Steckbrief ist sehr unterhaltsam. Nach dem fünften Weizen verliere er die Zeit - und wie er sich selbst in drei Worten beschreiben würde: Fußball und Bier. Oooookay.
Deiters: Ein Spiel mit Qualität. 1:1
Heimspiel-Tipp: 0:2

Westfalia Kinderhaus - SV Mesum (So., 15 Uhr)
Zeit für schlechte Überleitungen. Als beide im Dezember 2019 letztmals aufeinander trafen, herrschte in Mesum trüber Nebel. Sie spielten trotzdem. Nebel ist ein gutes Stichwort, denn für Westfalias Coach Marcel Pielage fühlen sich die Mannschaftsaufstellungen derzeit so ein bisschen an, wie im Nebel herum zu stochern. Gegen den VfL Senden sprang sein Team am Donnerstagabend dem Pokalaus nur knapp von der Schippe. Personell geht seine Mannschaft momentan mega am Stock. Jonas Kreutzer und Whitson fielen vorm Senden-Match aus, sind für Sonntag eventuell fraglich. Sandro Pietsch musste angeschlagen ausgewechselt werden, sieht auch wohl  nicht gut aus. "Ich muss ständig auf den Positionen rotieren", grantelte Pielage. Dazu muss zwischen den Systemen wechseln. Im Training lässt sich derzeit auch nicht so viel einstudieren. Schwere Zeiten. Und jetzt kommt mit Mesum eine Mannschaft, die zuletzt Selbstbewusstsein getankt hat.
Deiters: Mesum ist immer für ein Unentschieden gut. 2:2.
Heimspiel-Tipp: Mesum ist sogar für einen Sieg gut. 2:3.

TuS Tengern - Bor. Emsdetten (So., 15 Uhr)
Beim TuS fehlte gegen Mesum laut Coach Stefan Studtrucker "Gier und Wille". Keine guten Merkmale im Abstiegskampf. Jetzt kommen die zuletzt coronabedingt pausierenden Emsdettener zu Besuch. Beide Teams krebsen mit vier Zählern unten herum. Was den Borussen Mut macht: Jan Kortevoß gab nach langer Verletzung sein Comeback und ballerte die Reserve unter der Woche zum Kreisliga A-Spitzenspiel-Erfolg gegen die SF Gellendorf. "Korte" butzte dreimal. Es gibt ja wenige (eigentlich ganz schön viele) Leute, denen ich auf dem Feld nicht begegnen wollen würde - Kortevoß ist so jemand. Obwohl er eigentlich ein ganz umgänglicher Bursche ist.
Deiters: 1:2
Heimspiel-Tipp: 1:3

SuS Neuenkirchen - VfB Fichte Bielefeld (So., 15 Uhr)
"Alles in allem ist es nicht schlecht, dass wir erst ein Spiel verloren haben. So richtig zufrieden bin ich mit der ganzen Sache aber auch nicht", verweist Deiters auf die drei Unentschieden. Der eine oder andere Punkt mehr sei drin gewesen. Gegen Lünen sei das 2:2 zu wenig gewesen, das 1:1 in Erkenschwick war trotz zweifacher Überzahl ärgerlich, nur mit dem Punkt gegen Delbrück ist der Defensivakteur zurückblickend einverstanden. "So stehen wir zwischen Wand und Tapete", sagt Deiters. Der 2:1-Erfolg gegen Marl aus der Vorwoche eröffnet nun aber die Möglichkeit, sich mit einer Serie oben festzubeißen. Gegen das Schlusslicht aus Bielefeld zählen für Deiters daher auch nur drei Zähler.
Deiters: 3:0
Heimspiel-Tipp: 4:0