Westfalenliga 1
Henrottes folgenschwerer Einsatz
Von Fabian Renger
(25.04.22) Jens Henrotte hat einen anstrengenden Sonntag hinter sich. Mittags stand er 90 Minuten für die Reserve des TuS Hiltrup auf dem Feld. Mit 4:3 gewann die abstiegsbedrohte Zweitvertretung ihr Auswärtsspiel beim SV Herbern II. Henrotte erzielte sogar einen Treffer. Anstoß war um 13 Uhr. Anschließend peitschte er - gemeinsam mit Erik Jensen - aus Herbern (Ascheberg) gen Norden Richtung Emsdetten. Sie sollten bei der personalgeplagten Ersten des TuS Hiltrup aushelfen, sich im Auswärtsspiel bei Borussia Emsdetten zumindest auf die Bank setzen. Nach 70 Minuten kam Henrotte tatsächlich für Julian Sammerl ins Spiel. Es war ein folgenschwerer Einsatz.
Denn was niemand auf dem Schirm hatte: Henrotte sah in Herbern die fünfte Gelbe Karte. Er hätte also gar nicht bei der Ersten in Emsdetten aushelfen dürfen, er war schlicht und ergreifend gesperrt. Aus dem 3:2-Sieg der Borussen wurde so am Montag nachträglich ein 2:0-Erfolg am grünen Tisch. Klassischer Fall von doof gelaufen für den TuS....
"Das haben wir selbst nicht bemerkt, wir hatten Henrotte bereits vorm Spiel bei uns im Spielbericht eingetragen", erklärt Hiltrups Sportlicher Leiter Raul Prieto auf unsere Nachfrage. Zu dem Zeitpunkt der Eintragung war alles okay, Henrotte galt noch als spielberechtigt. Noch lief das Spiel der Reserve ja, noch war die fünfte Gelbe nirgends hinterlegt, noch konnte im DFBnet kein Alarmzeichen angehen. Dann war die Aufstellung freigegeben, das Spiel in Emsdetten gestartet, das Spiel in in Herbern beendet, Henrottes fünfte Gelbe wurde offiziell - und so führte eines im Nachhinein blöderweise zum anderen.
"Sehr unglücklich, aber es ist halt passiert. Niemand hat es bei uns registriert", sagt Prieto. Und na ja, ob jetzt aus einem 2:3 ein 0:2 wird - das ist jetzt zumindest ergebnistechnisch kein all zu großes Drama. Skurril ist's trotzdem. Die Kilometer hätte sich Henrotte jedenfalls sparen können. Der TuS bekommt laut Angaben von Westfalenliga-Staffelleiter Hans-Dieter Schnippe obendrein noch eine Geldstrafe aufgebrummt. Einen solchen Fall hätte er noch nie gehabt, merkte Schnippe zudem noch an.