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Westfalenliga 1

Jendrik Witt (l.) bejubelt seinen Treffer zum 1:0 für Westfalia Kinderhaus gegen Spitzenreiter Erkenschwick. Foto: Wietzorek

Pizza als Belohnung für Jendrik Witt und Co.


Von Jakob Hehn

(17.11.22) Nach dem 4:2-Coup gegen die SpVgg Erkenschwick zeigte sich Holger Möllers, Trainer des SC Westfalia Kinderhaus, spendabel. "Ich habe den Jungs Pizza nach dem Training versprochen", verriet uns der Übungsleiter. Nach der jüngsten sportlichen Durststrecke des nun Tabellen-Neunten schmeckten also nicht nur die drei Bonuspunkte köstlich. Den Überraschungssieg leitete Jendrik Witt mit seinem Treffer zum 1:0 ein. Der Youngster spielt gerade sein zweites Seniorenjahr. 

Vor zwei Jahren kam der 20-Jährige aus der Jugend des 1. FC Gievenbeck und ist in dieser Saison ein fester Bestandteil der Westfalia-Elf. Der Sieg war für ihn keine Überraschung. In der vergangenen Spielzeit hatten die Kinderhauser zwar ihr Auswärtsspiel bei Erkenschwick mit 3:5 verloren, dabei aber zur Pause mit 3:1 geführt. Drei Toren in einer Halbzeit gegen den Spitzenreiter war also nichts Neues für die Westfalia. Wir haben mit Jendrik Witt über den Coup und seinen Torjubel gesprochen. 

Jendrik, vor der Partie gegen Erkenschwick hattet ihr fünf Ligaspiele in Serie nicht gewonnen. Warum habt ihr denn jetzt ausgerechnet gegen den Tabellenführer überzeugen können?
Witt: Ja, die letzten Spiele waren wir nicht so in Form. Gerade gegen Hamm hätte es deutlich besser aussehen können. Da kam uns so ein Gegner wie Erkenschwick genau recht. Beim Tabellenführer, der gefühlt fast alles gewonnen hat, konnten wir dann frei aufspielen. Der Trainer hat dazu noch die richtigen Ansagen vor dem Spiel gemacht und uns gut vorbereitet.

In den sechs Heimspielen davor habt ihr nur fünf Tore geschossen, gegen Erkenschwick gleich vier. Was lief denn offensiv anders?
Witt:
Ich glaube, dass das hat wenig mit den anderen Spielen zu tun. Wir waren alle sehr heiß auf diese Partie. Es wurde schon angekündigt, dass viele Zuschauer da sein werden, da hatte dann jeder einzelne natürlich Bock. Schon unter der Woche hat man gemerkt, dass jeder unbedingt von Anfang an spielen wollte. Das hat sich dann auch auf dem Platz gezeigt. Die Tore waren extrem gut herausgespielt und jeder hat auch im Sinne des Teams gearbeitet. Es war jetzt nicht so, dass jeder unbedingt sein Tor schießen wollte. Wir haben die Spielzüge eben vernünftig zu Ende gespielt. Da hat sich auch gezeigt, wie einfach es auch gehen kann. In den vorigen Spielen war es oft so, dass der letzte Pass nicht ankam. Das hat am Sonntag einfach perfekt gepasst.

Was war denn euer Matchplan?
Witt:
Klar, wir hätten sagen können: Wir gehen das jetzt mit 'ner Fünferkette an und lauern auf Konter. Wir wollten aber frei aufspielen und direkt vorne anlaufen. Wir wollten zeigen, dass wir bissig sind und uns nicht hinten reinstellen wollen. Wir hatten ja nichts zu verlieren. Von Anfang an wollten wir Gas geben und ganz normal mitspielen.

Das hat ja offensichtlich geklappt. Musstest du dich erstmal kneifen, als ihr 3:0 geführt habt?
Witt:
Ne, nicht wirklich. Es hat mich nicht überrascht, weil wir auch im Hinspiel in der vergangene Saison in Erkenschwick eine ähnlich gute Leistung gezeigt haben. Da sind wir nämlich mit 3:1 in die Pause gegangen. Deswegen war ich von Anfang an davon überzeugt, dass hier was zu holen war. Es hat mich aber natürlich gefreut, dass ich mich gleich dreimal mit meinen Mitspielern in der ersten Halbzeit zusammen freuen konnte. Das hat mich sehr an letztes Jahr erinnert.

Was euch der Coach in der Halbzeit für den zweiten Durchgang mitgegeben?
Witt:
Die Ansprache war eigentlich perfekt. Er hat uns mitgegeben, dass wir weiter so spielen sollen, als würde es 0:0 stehen. Das war in der zweiten Halbzeit immer im Kopf und ausschlaggebend dafür, dass wir  genauso weiter gemacht haben. Hätte er uns jetzt in den Himmel gelobt, hätte das Spiel durchaus anders ausgehen können. Wir sollten weiter auf das nächste Tor spielen. Sein lauter, pushender Ton hat uns allen gut getan. 

War das auch der Grund, warum ihr nach dem 3:1 nicht eingebrochen seid?
Witt:
Also, das Gegentor ist schon sehr früh gefallen. Uns war aber als Mannschaft sofort bewusst, dass dieses Spiel niemals verloren werden darf. Wir waren die ersten 50 Minuten nämlich klar besser. Unsere Mentalität war an diesem Tag sehr gut, die Zweikampfführung hat auch gepasst. Das hat uns dann im Spiel gehalten. Dadurch sind wir auch zu weiteren Torchancen gekommen.

Glaubst du, dass für euch der Bann jetzt gebrochen ist?
Witt:
Das würde ich schon sagen. Auch die vergangenen Wochen waren jetzt nicht schlecht - das Spiel gegen Hamm mal rausgenommen. Wir hatten immer wieder Phasen und Spielszenen, an die man anknüpfen konnte, nur haben die Ergebnisse halt nicht gestimmt. Die Spiele waren ja auch immer sehr knapp. Der Sieg gegen Erkenschwick kam jetzt genau richtig. Es kann jetzt nur bergauf gehen und die ganze Mannschaft wird sich durch den Sieg jetzt auch noch mehr pushen.

Wie dwurde er Sieg nach dem Spiel gefeiert?
Witt:
Erstmal haben wir mit den Fans auf dem Platz noch gefeiert. Die Unterstützung war echt gut. Jeder gewonnene Zweikampf wurde bejubelt. Genau das macht in so einem Spiel halt den Unterschied. Danach haben wir noch gemeinsam gegessen, ein bisschen Stimmung gemacht und dann den Abend ausklingen lassen.

Gab's die versprochene Pizza gestern beim Training?
Witt:
Ja. Die Woche davor gab's aber auch schon Pizza. Da wurde dann aber noch festgelegt, dass wir nochmal Pizza nach dem Training bekommen, wenn wir gegen Erkenschwick gewinnen.

Für euch geht's nach der Feiertags-Pause nach Haltern. Können wir da mit einer ähnlichen Leistung rechnen? Der Gegner steht in der Tabelle hinter euch...
Witt:
Auf jeden Fall. Wir gehen mit sehr viel Selbstvertrauen in die Partie. Haltern ist allerdings auch 'ne starke Truppe, die es nicht zu unterschätzen gilt. Konzentrieren wir uns aber wie am Wochenende nur auf unser Spiel, werden wir auch da die drei Punkte einfahren.

Noch zu dir. Wie sieht deine sportliche Zukunft aus? Gibt's da schon Pläne?
Witt:
Pläne, wo man mal hin will, gibt es immer. Unter der Saison mache ich mir aber keine Gedanken darüber. Ich konzentrieren mich auf dieses Jahr, aber Großes anzukündigen gibt es eh nicht. Alles, was in der Zukunft kommt, wird sich dann zeigen, die Saison ist ja noch in vollem Gange. Ich kann nur sagen, dass ich momentan bei Kinderhaus spiele. 

Tragen dein Zwillingsbruder Fabian und du eigentlich bewusst Fußballschuhe in unterschiedlichen Farben?
Witt: (lacht) Indirekt ist es schon so, dass wir den Spielern und den Trainern damit einen Gefallen tun wollen - aber eigentlich sprechen wir uns da nie ab. Es gab mal 'ne Zeit in der U19, da hatten wir beide weiße Schuhe. Das hat sich dann aber auch schnell wieder geändert.

Nach deinem 1:0 hast du einen Masken-Jubel gemacht. Hatte der eine Bedeutung?
Witt:
Ich hatte mir vor paar Monaten Spiele aus der Premier League angeguckt und dann hatte ich den da mal zufällig gesehen. Den Jubel habe ich mir dann aufgehoben. Den wollte ich dann nachmachen, wenn ich ein Tor schieße. An dem Tag hatten alle ihre eigenen Jubel. Paul Wietzorek hat irgendwie 'nen Purzelbaum gemacht, ich habe aber keine Ahnung, warum. Und Paul Ritter hat mit seinen Fingern irgendeinen Buchstaben geformt. Da weiß ich aber auch nicht den Hintergrund.

Airton mimte nach dem 4:1 übrigens den Pistolero und formte anschließend mit den Händen ein Herz. Kreativ sind'se ja, die Kinderhauser. Wenn die Möllers-Elf auch in den nächsten Wochen so performt wie am Sonntag, sehen wir bis Weihnachten womöglich noch ein paar swagge Torjubel.



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2    Germ. Hauenhorst 24    78:25 63  
3    SG Sendenhorst 24    72:20 62  
4    VfB Alstätte 24    64:19 62  
5    FC Nordwalde 23    72:22 58  

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