Echte Experten für Sportstätten

BAD LAER. Wer kennt sie nicht, die leuchtend blaue Laufbahn des Berliner Olympiastadions. Auf eben dieser Bahn sprintete Usain Bolt im Jahre 2009 bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft zu seinen Weltrekorden über 100 m und 200 m. Und ließ sich anschließend mit seiner unverkennbaren Jubelpose von begeisterten Zuschauern feiern. Bolt hat mittlerweile seine Karriere als Sprinter beendet, doch seine Rekorde bestehen noch heute und auch das blaue Geläuf ziert weiterhin das Olympiastadion der Deutschen Hauptstadt. Und an dieser Stelle kommt das neueste Mitglied unseres Team Heimspiel ins Spiel.

Das Insititut für Sportstättenprüfung, kurz ISP, überprüfte nämlich im Vorfeld der Leichtathletik EM 2018 die Beschaffenheit dieser markanten und erfolgsträchtigen Laufbahn. Doch nicht nur in den großen Arenen dieser Welt sieht das ISP nach dem Rechten: "Wir prüfen von der Grundschulturnhalle über den Kunstrasenplatz bis zur Kunststoff-Laufbahn alles, worauf Sport getrieben wird", so der stellvertretende Institutsleiter Dominik Fischer. Geschäftsführer Dennis Frank ist Mitglied in zahlreichen Normungsausschüssen und Fachgremien. Somit ist das ISP immer auf dem neuesten Stand und kann unmittelbar auf aktuellste Entwicklungen reagieren. "Letztes Jahr kam zum Beispiel  eine große Mikroplastik-Diskussion um Granulate im Kunstrasen auf. Das wird Vereinen auch in Zukunft noch Sorgen bereiten sagt Fischer.

Sicherheit und Funktionalität im Fokus

Bei den Prüfungen werden je nach Bodenbelag und Zweck der Sportstätte unterschiedliche Kriterien berücksichtigt. Grundsätzlich lässt sich jedoch sagen, dass es im Wesentlichen um die Sicherheit und die Funktionalität geht. Stark vereinfacht: Wenn der Ball nicht mehr auf dem Kunstrasen rollt oder springt, dann wird es wohl Zeit für eine Erneuerung des Belags. Ebenso, wenn die Plätze uneben oder zu hart werden, da somit das Verletzungsrisiko für die Sportler immens steigt. Auch im Bereich der Kreuzbandrisse, die eine besonders lange Pause nach sich ziehen.

Für die Handballer, die sich Woche für Woche in den Sporthallen tummeln und dabei nicht selten unliebsame Bekanntschaft mit dem Hallenboden machen, dürfte der Begriff des Kraftabbaus von Interesse sein. "Da schauen wir, wieviel Energie der Boden im Falle eines Sturzes aufnimmt", erklärt Fischer. Wer aus einer Höhe von 1,50 Meter rücklinks auf dem Hallenboden landet, wird dabei vermutlich nicht unmittelbar an das ISP denken. Doch im Nachhinein wird er froh sein, wenn das ISP den Belag kurz zuvor für gut befunden hat.

Das ISP und das Team Heimspiel

Eine Frage stellt sich natürlich noch. Wie wird ein weltweit agierendes Unternehmen auf Heimspiel-online aufmerksam? Momentan ist das Institut noch in Bad Laer, in der Nähe von Osnabrück, beheimatet. Doch voraussichtlich im August steht ein Umzug nach Münster-Wolbeck an, wo ein neues Institutsgebäude errichtet wurde. "Wir wollen uns im lokalen Sport bekannt machen und die Vereine unterstützen. Denn viele wissen gar nicht, dass es uns gibt und welche Prüfungen man durchführen lassen kann", verrät der stellvertretende Institutsleiter. Und für den lokalen Sport ist Heimspiel-online natürlich eine ausgezeichnete Plattform.

Einen guten Tipp für alle Kicker, deren Motto jetzt nicht unbedingt "Hacke, Spitze, eins, zwei, drei" ist, hat Fischer auch parat. Es gibt bessere Methoden, als metertiefe Löcher in den eigenen Rasen zu graben und zu treten, um den Gästen den Spielfluss zu rauben. "Wenn ich eine Mannschaft habe, die nicht so technisch versiert ist, kann ich einen ganz stumpfen Kunstrasen einbauen", so Fischer. Oder eben auch gegenteilig ein schnelles Geläuf für ein mit Edeltechnikern gespicktes Team. Kunstrasen lässt sich wunderbar den eigenen Bedürfnissen anpassen. Und das Institut für Sportstättenprüfung steht gern mit Rat und Tat zu Seite, wenn es um Bodenbeläge zum sportlichen Zwecke geht.