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VCO Münster

Marc d'Andrea (re.) schlüpfte zu Saisonbeginn beim VCO Münster in die Trainerrolle und begleitet nun Spielerinnen wie Sina Siebert auf dem Weg, der ganz nach oben führen soll. Foto: Werner Kiermeier

Im Zeichen der Jugend


Von Luca Adolph

(06.12.22) Wer von euch wollte schon immer wie bei Schloss Einstein wohnen? Sina Siebert vertröstet euch und erzählt, im Internat vom VCO Münster sei es gar nicht so. Das Leben am Bundesstützpunkt ist zwar ein Traum, den so manche jugendliche Spielerin lebt – primär allerdings wenn es um die sportliche Perspektive geht. In Kooperation mit dem Pascal-Gymnasium machen die Drittliga-Mädels dort ihr Abitur und trainieren mehr und minder auf Erstliga-Niveau.

Siebenmal die Woche schuften die jungen Damen vom VCO für ein großes Ziel: Irgendwann mal in der 1. Bundesliga spielen. Drei einstündige Krafteinheiten gefolgt von jeweils einer halben Stunde Technik stehen dafür auf dem Programm. Zwei Schulungen am Ball wie zwei wöchentliche Komplextrainings werden oben drauf gepackt. Für die Spielerinnen kein einfaches Unterfangen, aber wie Siebert wollen sie ja schließlich alle oben landen: "Ich möchte das, was mir absolut Spaß bereitet, irgendwann zum Beruf machen. Das ist manchmal anstrengend, aber deswegen bin ich hier."

Siebert startet durch

Seitdem die Außenangreiferin vierzehn ist, spielt sie für den VCO. Nach ihren Anfängen beim DjK Sümmern kam sie über den VV Schwerte und die WVV-Sichtung in die Münsteraner Volleyball-Hochburg. In dieser Saison machte die 16-Jährige einen gewaltigen Sprung und holte sich schon sechs MVP-Auszeichnungen!! Abseits des Feldes wohnt sie mit etwa der Hälfte des 17-köpfigen Teams im Internat. Hier ist es schon etwas anders als in diesem Schloss-Einstein-Format. "Die Serie mochte ich noch nie, war mir zu gespielt. Abends auf dem Flur ist es bei uns manchmal schon etwas laut. Dafür ist das Mittagessen ganz gut und mittlerweile habe ich mich eingelebt", sagt die gebürtige Mendenerin.

Eingewöhnt hat sich mittlerweile auch VCO-Übungsleiter Marc d'Andrea. Gut, er war vergangene Saison schon Co-Trainer des Teams und damit ohnehin bestens im Bild. Zeitgleich war er jedoch als Landestrainer Beach unterwegs. Und das eigentlich hauptamtlich. Justin Wolff war damals noch Head-Coach vom VCO, verließ allerdings den Stützpunkt, als die Stelle des Nachwuchs-Bundestrainers frei wurde. Schon etwas länger suchte man anschließend nach einem Ersatz und fand ihn im Mann aus Hamm.

Von der Interims- zur Dauerlösung

Ursprünglich war d'Andrea als Übergangslösung gedacht. Der 34-Jährige sprang erst in die Bresche, nimmt nun aber gerne und langfristig auf der VCO-Bank Platz. "Es kam etwas plötzlich. Die Arbeit im Sand hat mir auch viel Spaß gemacht und ich kann ihr durch die Nähe der beiden Sportarten immer noch nachgehen", sagt der ehemalige Volleyballer vom VfL Wolbeck. Seine Erfahrungen aus dem Sand lassen sich übrigens auch hervorragend auf die Halle übertragen. d'Andrea hat da so seine Gedanken: "Beachvolleyball ist eine Individualsport, aber ich glaube, man muss jede Athletin individuell betrachten. Das kann man auch für die Halle sagen und ich versuche, die Spielerinnen komplett auszubilden."

Für die Anfänge ließ der Coach daher die Basics pauken. Dankebälle, Feldzuspiele und Angriffe aus High Balls standen hierbei auf dem Programm. Die Standards scheinen mittlerweile zu sitzen, immerhin gewann die Nachwuchsmannschaft zuletzt ihr drittes Spiel und zwang den TV Hörde im Tie-Break in die Knie. Siebert wurde hier wieder MVP und kann d'Andreas Volleyball-Verstand einiges abgewinnen: "Er macht es echt gut und begleitet uns alle individuell. Außerdem gibt er uns auch viele Emotionen mit, die uns auf dem Feld weiterbringen."

In der abgelaufenen Spielzeit schlug der VCO noch in der 2. Bundesliga auf. Diese Saison geht er eine Liga drunter an den Start. Ob es in der kommenden Saison wieder nach oben geht, steht noch nicht ganz fest. Der VCO muss es wollen und auch der Verband mitspielen. Zur Zeit schlagen etwa zehn Junioren-Nationalspielerinnen bei der Internatsmannschaft auf. Sie möchten wie Siebert den VCO als Sprungbrett nutzen. "Irgendwann möchte ich in der 1. Liga spielen und vielleicht auch mal ins Ausland gehen. Ob es für Olympia reicht, sei mal dahingestellt. Ich habe ja noch Zeit, mich bis dahin zu entwickeln", stellt sie fest.

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