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TSC Münster-Gievenbeck

Pritscher Linus Peikenkamp (Nr. 2) peilt Mittelblocker Hans Stuckenbrock in dieser Saison in der Regionalliga an. Foto: Papke

Noch sieglos aber glücklich


Von Luca Adolph

(02.11.22) Nach mehreren Anläufen hat die Reserve des TSC Münster-Gievenbeck den Sprung in die Regionalliga geschafft. In der Vergangenheit scheiterte die Mannschaft oft knapp daran. Seit dieser Saison geht sie dort aber an den Start, weil der Ex-Regionalligist VC Minden mit ihnen noch den Platz getauscht hat. Für die neue Liga drehte der Oberliga-Vizemeister an seinen Stellschrauben. Schließlich wollte er nichts dem Zufall überlassen und hier ordentlich mithalten.

Fünf Partien wurden von den Gievenbeckern bereits absolviert. Gewonnen haben sie dabei noch nie. Das heißt aber keineswegs, dass sie in der Regionalliga nicht Schritt halten können. Oft war es knapp und in den Vorjahren bewies der TSC, über seine Kontrahenten hinwegfegen zu können. Aufgrund der corona-bedingten Aufstiegsregelung hatte er nur das Pech, dass es für die Regionalliga nie ganz langte. Nach der abgebrochenen Spielzeit fehlte den Münsteranern ein müder Punkt, um es in die Regionalliga zu packen. Als knapper Zweiter hinter dem Meister TuS Iserlohn wären sie normalerweise nicht hochgegangen. Zum Glück hat der VC Minden von Gievenbecks Aufstiegsträumen aber noch Wind bekommen.

Win-win für Minden und TSC

Da dem VC aufgrund seines schmalen Kaders und weiteren Anfahrtsfahrten die Regionalliga zu viel Aufwand war, ging er runter in der Oberliga. Also öffnete sich für den TSC doch noch eine Tür, um in NRWs höchster Liga Volleyball zu spielen. "Minden hat dafür nie ein Dankeschön bekommen. Eigentlich ein Unding von uns. Letztlich war es aber auch eine Win-Win-Situation", scherzt Zuspieler Linus Peikenkamp und erklärt weiter die Beweggründe hinter dem Aufstieg: "Für uns war ausschlaggebend, dass wir alle voll Bock auf die Herausforderung hatten. Der Zock in der Regionalliga ist einfach deutlich attraktiver. Außerdem halten wir die Lücke zur 1. Herren, die in die 2. Bundesliga aufgestiegen ist, dadurch möglichst klein. Für unsere Jugendspieler ist das ein deutlich besseres Sprungbrett."

Mit Fridolin Steinriede (2002er Jahrgang) und Dominik Rutke (2004er) stecken beim TSC zwei Jungspunde in den Startlöchern, die schon in der Ersten bei den orderbase Volleys mittrainieren. Daneben erfreut sich die eingeschweißte Truppe an einer bunten Mischung. Damit konnte sie auch die bundesliga-erfahrene Johanna Paetz für die Trainerposition gewinnen: "Ich habe erstmal geguckt, was auf mich zukommt. Für mich war nur klar, dass es mich packen muss. Nachdem mich Hans (Stuckenbrock, Mittelblocker, Anm. d. Red.) das x.-mal kontaktiert hat, habe ich zwei Probetrainings gegeben. Schnell war klar, dass es eine echt motivierte Truppe ist, mit der man viel Spaß haben kann. Die Entscheidung ist mir danach leicht gefallen."

Knallharte Abstiegsrunde

Mit dem 0:3 gegen die klar favorisierte SG Coesfeld beendete der Regionalliga-Neuling die Hinrunde auf dem letzten Platz. Bloß ein Zähler wurde beim Auftakt mit dem 2:3 gegen die Zwote vom FCJ Köln klar gemacht. Trotz 2:0-Führung gab sich der TSC noch knapp in der Overtime geschlagen. Spielerisch hatte die Truppe an ihren bisherigen Leistung aber wenig zu nörgeln. Immerhin gilt es mit Moers und Essen, auch bundesliga-erfahrenen Teams die Stirn zu bieten. Am bittersten schmeckte jedoch die 1:3-Pleite gegen den Meckenheimer SV, weil es möglich war, ihn sogar zu stoppen. Wie Paetz verrät, hätten am dritten Spieltag nur ein paar Prozente zu einem weiteren Satzgewinn gefehlt: "Individuelle Fehler, die Dir als Aufsteiger passieren dürfen und eine Aufschlagsserie haben den Unterschied gemacht. Wir haben uns zwar keine weiteren Satzbälle erspielt, uns aber zu keiner Zeit aufgegeben. Das macht Hoffnung für die weiteren Aufgaben."

Die Niederlage gegen Meckenheim wiegt dennoch besonders schwer, denn im Falle der fast sicheren Abstiegsrunde gehen für den Vorletzten aus Meckenheim und den TSC nur ihre beiden Aufeinandertreffen in die Wertung ein. Da Germania Windeck noch vor der Saison zurückgezogen hatte, nehmen auch nur die letzten beiden aus Gievenbecks Vorrunde an der Abstiegsrunde teil. In der anderen Gruppe sind hingegen vier Mannschaften im Kampf um den Klassenerhalt dabei. Bei mehr Überkreuzspielen hätte der TSC damit einen Nachteil, da er viermal und die Teams aus der anderen Vorrunde nur zweimal antreten müssten. Umso stärker ist daher das Rückspiel mit den Meckenheimern am 3. Dezember gewichtet. Die ersten Punkte für die Abstiegsrunde wären jedenfalls überaus wichtig.

Der TSC wäre jedoch nicht der TSC hätte er sich nicht bewusst, die knackige Aufgabe in der Regionalliga gesucht. Vor allem im Kopf profitierte die Mannschaft schon jetzt davon. Peikenkamp klärt auf und freut sich über den weiteren Saisonverlauf: "Die Mentalität in der Oberliga war eher so eine 'wir-müssen-gewinnen-Mentalität'. Da hat man den Frust oft gemerkt, wenn wir mal nicht gewonnen haben. Die Einstellung haben wir jetzt überhaupt nicht. Wir gucken eher, was geht und wenn wir dann mal gewinnen, wäre es richtig geil. Das setzt uns deutlich weniger unter Druck. An den Ergebnissen sieht man das zwar noch nicht, an der Leistung aber auf jeden Fall. Allein die Erkenntnis, dass man gegen alle irgendwie mitspielen kann, hat uns schon sehr viel Mut gemacht. Und mit Jojo haben wir darüber hinaus einen echt guten Fang gemacht."

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