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orderbase Volleys Münster

Luca Brirup (am Ball) wird von Zuspieler Moritz Lembeck (Nr. 6) schick freigespielt, sodass er gegen Mondorfs Mittelblocker Hendrik Düsterwald mal eben eine Etage drübersteht. Foto: Papke

David unterliegt Goliat


Von Luca Adolph

(04.10.22) Nach ihrem gewaltigen Aufstieg in die 2. Bundesliga Nord haben die orderbase Volleys Münster noch einen draufgesetzt und sind mal eben ins WVV-Pokalfinale vorgeprescht. Nur wartete hier mit dem TuS Mondorf der amtierende Zweitliga-Meister auf sie und zog immer dann an, wenn die Gievenbecker gerade dran waren, sich einen Satz zu erspielen. Bis es ans Eingemachte ging, lag der Aufsteiger in zwei knappen Sätzen in Front, bekam die ungewohnte Molten-Murmel dann nur nicht mehr nach vorn. Mondorf spielte hierbei seine Klasse aus und packte beim 0:3 (15:25, 22:25, 22:25) stets die nötigen Prozente drauf.

Was wäre es nur für ein Träumchen gewesen, wenn sich die orderbase Volleys nach der Aufstiegssaison jetzt noch die Kirsche obendraufgesetzt hätten. Nach über zwanzig Jahren beendeten sie vergangene Spielzeit die ewig lange Durststrecke und beförderten Münsters Volleyballmänner zurück in die Bundesliga. Das Bonusspiel mit dem Erstligisten SWD powervolleys Düren blieb ihnen in der Qualifikation für den DVV-Pokal aber verwehrt, weil abgezockte Mondorfer einfach eine Etage über ihnen attackierten und selbst das Ticket lösten. "Normalerweise macht zwischen uns und den Spitzenteams das Tempo den Unterschied. Das war es heute aber nicht. Mondorf war auf einer anderen Aktionshöhe unterwegs und hat uns in beiden engen Sätzen mit den Aufschlägen noch das Genick gebrochen", resümierte Volleys-Coach Kai Annacker.

Münster schnuppert am Satzerfolg

Als Mondorfs Nico Wegner zum 12:17 unters Netz servierte, war Münsters Drittliga-Meister gerade dabei, im zweiten Satz davonzupesen. Saftige Aufschläge wie die von Pritscher Moritz Lembeck hatten den Underdog bis hierhin getragen. Zudem stellte das Team in der Block-Defense nun eine Wand. Dann packte Manuel Harms aber schamlos seinen Hammer aus und kachelte den TuS mit acht Assen wieder in Front. Gievenbecks Annahmeriegel hielt nicht stand und so komplettierten die Gäste ihren 25:22-Run. "Sie haben wirklich gut Sprung aufgeschlagen. Da haben wir sicher ein Übungsdefizit, weil uns dieser Druck einfach im Training fehlt. In der Annahme habe ich versucht, die Bilder zu verändern, aber Mondorf ist dafür zu routiniert", erkannte Annacker an.

In Neustrelitz waren die gastierenden Niederkasseler noch am Samstag über fünf Sätze gegangen. Davon merkte man ihnen dennoch nicht allzu viel an. Im ersten Durchgang fegten sie mit 25:15 klar über ihren Ligakonkurrenten hinweg und machten stets den Anschein, in engen Situationen noch nachlegen zu können. "Es war nicht so einfach für uns. Nach den fünf Sätzen waren wir gut zehn Stunden unterwegs und haben uns nur kurz erholt. Wir wussten, dass Münster eine sehr enthusiastische und dynamische Mannschaft hat und haben versucht, ruhig zu bleiben. Dann haben wir die Qualität, im Laufe des Spiels besser zu werden. Das funktioniert nicht immer, heute aber schon. Ich bin stolz, dass die Jungs so ein Comeback hingelegt haben", sagte Mondorfs griechischer Übungsleiter Anastasios Vlasakidis nach dem Spiel.

Hinten raus noch zu grün

Mit der deftigen Aufholjagd schienen die Gäste erstmal die Verhältnisse zu klären. Nicht aber für Außen-Peitsche Aaron Zumdick, der sich die Pille nun mehrfach bis unter die Decke anwarf und Gievenbeck bis auf 6:0 nach vorne brachte. Vlasakidis reagierte hierauf und besserte die Annahme nun mit dem eingewechselten Fabian Jeff Kaiser auf. Am Netz feuerte Nils Becker außerdem mächtig los und so spielte sich Mondorf wieder in den Rausch. Fred Nagel & Kollegen blockten sich gegen Ende noch mal zurück, wehrten sich beim 22:25 aber zu spät dagegen und mussten sich somit mit 0:3 geschlagen geben. "Mondorf ist der verdiente Sieger. Am Ende machen wir noch mal ganz komische Fehler und das häuft sich im Moment gerade in der Crunchtime. Für einen Aufsteiger ist das aber völlig okay. Phasenweise haben wir uns spielerisch wirklich gut verkauft", sagte Annacker abschließend.

Wie schon beim nordischen Auftakt daheim gegen den Kieler TV (1:3) und in Warnemünde beim 0:3 mit dem SV gingen die orderbase Volleys nun auch im Pokalfinale leer aus. Im Kampf um den Klassenerhalt stellten die Gievenbecker jedoch schon jetzt unter Beweis, dass sie für die 2. Liga bereit sind. In Bocholt schnürten sie den Sack nämlich zu und gewannen mit 3:1 zuletzt über TuB. Knüpfen sie weiter daran an, kann der Liganeunte vielleicht schon gegen Lindow-Gransee (2.) oder sodann in Hamburg (11.) nachlegen. Das Pokalendspiel war jedenfalls noch nicht die Partie, in der es um den ganzen Kuchen ging.

orderbase Volleys Münster – TuS Mondorf     0:3 (15:25, 22:25, 22:25)

Starting-Six Münster: Lembeck, Kotte, Brirup, Exner, Zumdick, Nagel.
Libero: Winkler.

Starting-Six Mondorf: Funk, Harms, Danielowski, Becker, Wegner, Reuss.
Libero: Bevers.

Nach dem Kraftakt in Neustrelitz (3:2) machte Mondorf nur zwei Tage später die orderbase Volleys frisch und klärte sich hiermit wohlverdient das Ticket fürs DVV-Pokalachtelfinale. Foto: Papke

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