So langsam wird's unheimlich ...

von Justus Heinisch

(18.09.17)  Seit dem ersten April holte der TV Emsdetten 25 von 32 möglichen Punkten. Drei Punkte davon nahm der TVE aus dem vergangenen Doppelspieltags-Wochenende mit. Nachdem sich die Sieben von Daniel Kubes am Freitag in Hildesheim mit einem Unentschieden zufrieden geben musste (28:28), brachte sie am Sonntag die Emshalle dank eines 31:30 (11:14)-Derbysieges über Hamm zum Beben.

Der Westfalen-Schlager beinhaltete wirklich alle Zutaten, die ein Derby so richtig schmackhaft machen. Wechselnde Führungen, unfassbare Treffer, eine elektrisierende Atmosphäre und ein denkbar knappes Ergebnis. So geriet sogar Kubes ins Schwärmen: "Es war einfach ein perfektes Derby für die Fans und Zuschauer."

Kubes adelt seine Truppe

Anwurf, Chance Hamm - vergeben. Dirk Holzner versucht's auf der anderen Seite - Felix Storbeck fährt seine Tentakeln aus. Und da waren gerade mal 39 Sekunden gespielt. Direkt war klar: Das wird 'ne enge Kiste. Zunächst lief für den TVE alles nach Plan. Die Hausherren starteten gut in die Partie und setzten sich langsam ab (9:5/14.). Kurz darauf erhöhte Marten Franke auf 11:7 (20.). "Die ersten 15 Minuten waren das Beste, was ich jemals von uns gesehen habe", packte Kubes gleich mal ein richtig fettes Lob aus.

Aber dann kriegte Detten auf einmal gar nix mehr auf die Kette. Hamm drehte die Partie zur Pause mit einem starken 7:0-Lauf (14:11 für den ASV). Denn Georg Pöhle fing sich in jener Phase eine Zwei-Minute-Strafe ein. Kubes meinte: "Dann musste ich umstellen und wir haben vorne die Tore nicht mehr gemacht." Storbeck, der ASV-Keeper, erwischte des Weiteren einen echten Sahnetag.

Adams mit dem goldenen Tor

Es brauchte gut zehn Minuten in Durchgang zwei, ehe der TVE wieder in Führung ging (20:19). Aber schon wieder entpuppten sich die Gäste als kampfstark - 20:23 (43.). Nach und nach kam Detten wieder ran (24:24), bis das Spiel ein einziges hin und her wurde. Beide Teams spielten nun mit offenem Visier und wollten unbedingt den Sieg. Hamm legte vor, Emsdetten zog nach. So glich dann auch Georg Pöhle in der 27. Minute aus (30:30). 40 Sekunden vor Schluss startete die Kubes-Sieben den nächsten Angriff. Jasper Adams kam zu Wurf und die Murmel flog schnurstracks in den Kasten von Storbeck. Einen Angriff startete Hamm noch, aber das TVE-Bollwerk hielt stand. Und dann erklang die erlösende Schlusssirene. Kubes resümierte: "Das war wirklich Kampf pur. Es war vielleicht nicht hocklassig, aber intensiv."

"Sind auf einem guten Weg"

Für Kubes sind die neun Punkte, der dritte Platz und die weiße Weste "schön" - nicht mehr und nicht weniger: "Ich gucke ungerne auf die Tabelle. Wir können nicht beeinflussen was war, sondern nur, was wir jetzt in der Woche und am Freitag machen." Aber auch der Tscheche ist absolut zufrieden mit dem Saisonstart: "Vor allem die Art und Weise, wie wir spielen, hat mich gefreut. Es macht Spaß, dabei zu sein. Wir sind auf einem guten Weg."

TV Emsdetten - ASV Hamm-Westfalen     31:30 (11:14)
TVE: Madert, Ferjan - Holzner (7/3), Krings (7), Pöhle (6), Adams (4), Franke (3), Terhaer (2), Dräger, Kropp (alle 1), Wesseling, Kolk, Hübner