So eben kann sich Janik Neumann noch vom Ball trennen, ehe er vom Neuenkirchener Block abgeräumt wird.

"Wollt ihr mich verar...?"


von Christian Lehmann

(01.03.19) So in etwa einmal pro Jahr, verrät Manuel Öhmann, kommt es vor, dass er nach allen Regeln der Kunst ausrastet, wenn seine Jungs sich nicht an das halten, was abgesprochen ist. Am Donnerstagabend beim Spiel gegen die SG Sendenhorst war es dann soweit. Beim Stand von 7:6 für sein Team nahm der Trainer des SuS Neuenkirchen ein Timeout und raunzte seine Spieler an: "Wollt ihr mich verar...?" Die Ansage saß, danach riss sich der Ligaprimus am Riemen und brachte den Zweier letztlich locker-flockig per 32:16 (15:8) in trockene Tücher.

Dennoch hatte Öhmann nach der Partie Redebedarf: "Ich musste die Jungs auf den Boden holen. Die Art und Weise hat mir überhaupt nicht gefallen. Wir haben nur Mist gebaut. Das war überheblich und gruselig. Ich kenne das überhaupt nicht von meinen Jungs. Dass man an einem Donnerstagabend nicht auf den Punkt konzentriert sein kann, ist nachvollziehbar. Trotzdem müssen wir das souveräner gestalten. Vielleicht war das für uns ja ein Wachrüttler zur richtigen Zeit." 

Fünf-Tore-Lauf

Nach ordentlichem Start und 7:1-Führung stellten die Sendenhorster auf eine 5-1-Deckung um und nahmen Neuenkirchens Spielmacher Felix Boolke an die kurze Leine. Plötzlich lief nix mehr beim SuS, die SGS kam mit einem Fünf-Tore-Lauf wieder ran. Öhmann zürnte, nahm Anpassungen vor - und konnte sich schon zur Pause wieder einigermaßen entspannt zurücklehnen. Im zweiten Durchgang legten die Hausherren dann wieder ihre gewohnte Dominanz im Umschaltspiel und im Eins-gegen-Eins an den Tag und entschieden die Partie klar für sich. Dennoch war der Trainer mit dem Auftritt nicht einverstanden. Das einzige, was ihm gefallen hatte, war die hundertprozentige Quote von Michael Knocke von der Siebenmeterlinie.

Frank Stob-Schlögl konnte einen Tag vor seinem 50. Geburtstag nichts mehr die gute Laune verderben. Vergleich mit dem desaströsen Auftritt gegen die ISV vor rund einer Woche hatte sein Team allerdings auch eine deutliche Leistungssteigerung gezeigt - und das nicht nur in den fünf famosen Minuten zwischen der 13. und 18. "In der Konstellation war es für uns fast unmöglich, etwas mitzunehmen", sagte der Trainer. Mit Steffen Linnemann, Michel Korten und Fabio Corona hatte er drei Jungs aus der Zweiten mit zum Spiel nach Neuenkirchen gekommen. "Wir wollten uns nicht abschlachten lassen und haben viel richtig gemacht. Schade, dass das Ergebnis das so nicht wiedergibt. Neuenkirchen ist für mich die beste Mannschaft der Bezirksliga." Hätte sein Team nicht im zweiten Durchgang siebenmal Latte oder Pfosten getroffen, hätte sich das Ergebnis auch eher im Rahmen gehalten.

 

SuS Neuenkirchen - SG Sendenhorst     32:16 (15:8)
Neuenkirchen:
M. Bohle, Cosse - M. Boolke (7), Bütergerds (6), Tebbe, Achterkamp (je 5), Knocke (5/4), Engbers (4), F. Boolke, Beermann, Holling, Holtrgräwe
Sendenhorst: Ritter – Smykalla (6), Neumann (5/1), Timmes, Westmeier (je 2), Demiri (1), Göbhausen, Königsmann, Korten, Corona, Linnemann

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