Nach dem Derby ist vor dem Derby

Von Malte Greshake

(24.09.21) Das gleiche Schicksal, das die erste Bezirksligastaffel des Münsterlandes bald ereilt, lässt sich natürlich auch über diese Liga sagen: Wenn am Wochenende der vierte Spieltag abgeschlossen ist, sind wir schon viel weiter, als wir das im vergangenen Jahr waren. Deshalb lohnt sich auch in der Bezirksliga 2 ein Blick auf das, was bisher so abging. Denn auch in dieser Staffel zeichnet sich bereits eine ganz leichte Tendenz ab. 

Die zweite Mannschaft des ASV Senden ist nämlich bisher das einzige Team, dass alle seine Spiele gewinnen konnte. Auch wenn die Truppe von Alexander Seitz bisher natürlich auch erst zwei Begegnungen hinter sich gebracht hat, sehen viele Trainer der Liga den ASV am Ende ganz oben. Hinter Senden lauern derzeit Eintracht Coesfeld, Telgte II und die HSG Preußen Borussia Münster. Alle drei Teams konnten bisher zwei Sieg einfahren, musste sich aber auch jeweils mit einer Niederlage zurechtfinden.

Auf die Preußen kommt es, nachdem schon am vergangenen Wochenende das Nachbarschaftsduell gegen Westfalia Kinderhaus II stattgefunden hat, zum nächsten Derby mit dem BSV Roxel. "Bei uns ist es im Moment ein bisschen schwierig", sagt HSG-Coach Dominik Sowada. "Wir haben viele Kranke, aber es ist zum Glück kein Corona dabei. Es ist ja auch mal wieder schön, eine ganz normale Krankheit zu haben." Recht hat er. Und nimmt sich dann sogar noch Zeit, mit uns den kommenden Spieltag zu tippen. Ehrenmann.

Anschwitzen, der 4. Spieltag

TV Friesen Telgte II - DJK Coesfeld (Samstag, 18.30 Uhr)
Da hatte Telgtes Coach Sebastian Seitz im Brüderduell gegen Alexander am vergangenen Spieltag das Nachsehen: Beim ASV Senden II verloren die Telgter ganz knapp mit 26:27. Wir hoffen, dass die Brüder trotzdem danach noch mit Bier und Schnitzel zusammensitzen konnten. Die Coesfelder hingegen fuhren zuletzt beim deutlichen 26:16 gegen Roxel den schon zweiten Saisonsieg ein. Auch für Bodo Dreger war das wohl keine alltägliche Nummer, weil der neue Trainer der Eintracht ja jahrelang in Roxel tätig war. Vielleicht ist an diesem kommenden Wochenende dann ja auch mal ganz angenehm, wenn dieses Spiel von keiner besonderen Geschichte begleitet wird. 
Sowada: Das wird ein interessantes Spiel: Telgte gewinnt knapp mit 25:23.
Heimspiel-Tipp: Da müssen wir natürlich dagegenhalten. Aber ein knappes Ding wird es tatsächlich: 25:26.

Westfalia Kinderhaus II - HSG Ascheberg/Drensteinfurt (Samstag, 19 Uhr)
"Drei Nackenschläge für Kinderhaus" betitelten wir es zuletzt: Was war das für ein gebrauchter Tag für die Westfalia bei der 19:23-Derbyniederlage gegen Preußen/Borussia. Eine dreifache zeitgleiche Zeitstrafe, eine rote Karte und ein ganz üble Verletzung von Eduard Utkin: All das war irgendwann zu viel für die Mannschaft von Sven Schlüter. Der Coach wies aber auch daraufhin, dass die Zweite sich derzeit noch in einem Lernprozess befindet. Gegen die HSG Ascheberg/Drensteinfurt kann Schlüters Truppe nun den nächsten Schritt gehen. Ascheberg befindet nach dem 29:27-Auftaktsieg zurzeit auf einem kleinen Abwärtstrend: Zwei Niederlagen gab es nämlich seitdem für das Team von Heinz Huhnhold.
Sowada: Das wird ebenfalls ein knappes Spiel, mit drei, vier Toren Unterschied - wenn überhaupt: 27:23.
Heimspiel-Tipp: Es endet 25:25: Ein gefühlter Sieg für die HSG.

BSV Roxel - HSG Preußen/Borussia (Samstag, 19 Uhr)
Oh weh. Die Handballer des BSV Roxel sind in dieser Spielzeit noch gar nicht richtig in Fahrt gekommen. Am vergangenen Spieltag unterlag die Truppe von Uli Erhardt Eintracht Coesfeld mit 16:26. Aber bevor sich jetzt hier Panik breit macht: Die Roxeler standen ja auch erst zweimal in der Halle. Vielleicht kommt da das knackige Derby gegen die HSG Preußen/Borussia Münster gerade recht. So ein Nachbarschaftsduell fördert ja meist eigene Gesetze zutage. Es könnte für den BSV also die Möglichkeit sein, einen Aufwärtstrend einzuleiten.
Sowada: Wir werden wieder eine gute Deckung stellen und Roxel macht so maximal 22 Dinger: 22:26.
Heimspiel-Tipp: Waldemar Lau erwischt einen Sahnetag und wirft elf Tore: 25:31.

HSG Gremmendorf/Angelmodde - ASV Senden II (Sonntag, 16.15 Uhr)
In unserem Teamcheck wollte wollte Sendens Coach Alexander Seitz das Wort 'Aufstieg' ja nicht in den Mund nehmen. "Ins obere Drittel wollen wir aber auf jeden Fall kommen, damit man hinterher nicht den Druck hat", meinte der Trainer. Bisher befindet er sich mit seiner Mannschaft schon einmal auf einem guten Weg dahin. Für die HSG Gremmendorf/Angelmodde war es hingegen ein durchwachsender Beginn: Die Auswahl von Lukas Kempken hatte bisher alles dabei: Ein Unentschieden, eine Niederlage und jetzt der Sieg gegen Ascheberg/Drensteinfurt. Der Anfang ist also gemacht, obwohl es vielleicht nun sogar gegen Senden eine richtungsweisende Partie ist.
Sowada: Senden ist der Favorit und gewinnt deutlich: 19:25.
Heimspiel-Tipp: Gremmendorf/Angelmodde verlangt Senden alles ab. Trotzdem: 22:23.