Ladbergens Neuzugänge sind taufrisch und sporthallengereift

Von Andreas Teipel

(27.07.18) Vergleicht man die Punkte ihrer Karrieren mit einer Schullaufbahn, dann hat der TSV Ladbergen seinen Kader nochmal mit einem I-Dötzchen und einem Abiturienten abgerundet. Diese Woche vermeldete der Handball-Landesligist Jan Malte Minnerup (18 Jahre) und Thomas Cervenka (36 Jahre) als letzte Neuzugänge für die kommende Spielzeit. Und macht zugleich eine tüchtige Ansage im Hinblick auf die eigenen Saisonziele.

Beginnen wir mit Cervenka ... Alter vor Schönheit, also. Der TSV hatte plötzlich Handlungsbedarf, weil mit Lasse Kock kurzfristig ein Rückraumspieler studienbedingt seinen Abgang mitteilte. Zudem entpuppt sich die Daumenverletzung von Julian Schröer, ebenfalls Rückraumspieler, als hartnäckig. Im März wurde er operiert, ausgeheilt ist das Ganze aber noch nicht. Schröer wird somit für weitere Wochen ausfallen. Bei der Suche nach Ersatz tauchte plötzlich Cervenkas Name auf, der zuletzt mit der SG Sendenhorst aus der Liga äußerst unglücklich abgestiegen war.

Da sich in Sendenhorst fast alle Leistungsträger anderweitig orientierten, war kaum davon auszugehen, das Cervenka bleiben würde, der ebenfalls als tragende Figur galt. Tatsächlich war er auf der Suche nach einem attraktiven Angebot für die letzten ein, zwei Jahre seiner Karriere. Das mit Ladbergen passte da besonders gut, weil auch der Bezug zu Neutrainer Holger Kaiser gegeben war. Cervenka nämlich spielte als Jugendlicher in Ahlen, als Kaiser dort mit der ersten Mannschaft Zweitliga-Handball spielte. "Auch das Restpaket hat Thomas überzeugt, und auch Kaiser war angetan", so Sportleiter Stefan Ferlemann, "da Thomas im Rückraum und am Kreis spielen kann und außerdem ein guter Abwehrmann ist, ist er für uns eine ideal Ergänzung."

Eines der begehrtesten Talente

Was der eine an Erfahrung mitbringt, das ergänzt der andere mit jugendlicher Frische und Talent. Minnerup ist sicher eines der gefragtesten Talente im nördlichen Münsterland, dass in die Senioren-Abteilung aufsteigt. Aus der Jugenspielgemeinschaft der Ibbenbürener SV und des HC Ibbenbüren war er bereits in der abgelaufenen Saison für beide Teams am Start. Vor allem zuletzt für die ISV trat er hier und da sogar schon als torhungriger Spieler mit Ich-geh-voran-Mentalität auf. Dass Minnerup in Brochterbeck wohnt begünstigte die Entscheidung; ohne sein überzeugendes Auftreten beim Probetraining wäre hier aber wohl nichts passiert. Und - oh Freude: Auch Minnerup kommt aus dem Rückraum. Dieses Loch wäre also geflickt. Mehr als notdürftig.

Zackige Ansage

Die Vorbereitung läuft also in vollem Konkurrenzkampf. Den konditionellen Teil hat das Team auch schon weitgehend hinter sich, jetzt geht es an die spielerischen Hausaufgaben. "Jeder wird um seinen Platz kämpfen, denn auch unsere eigenen A-Jugendlichen geben Vollgas", weiß Ferlemann. Dennoch ist er überzeugt, dass der TSV Ladbergen seinen Platz weit oben in der Nahrungkette der Liga finden wird. Endlich wieder nach der missratenen Vorsaison, die nach dem Abstieg aus der Verbandsliga im Abstiegsstrudel zu entgleisen drohte. Tat sich aber nicht. 

Und so ist Ladbergen sensibilisiert für den Konkurrenzkampf. Ferlemann: "Vize-Meister TuS Brockhagen hat sich, wie man hört, deutlich verstärkt und gilt als der Topfavorit. Doch gleich dahinter kommen drei Mannschaften, die ebenfalls ein großes Potenzial aufweisen. Das ist der TV Friesen Telgte, Westfalia Kinderhaus und eben wir."