Landesliga 2 - Anschwitzen

WSU-Ass Henry Brümmer hofft auf einen Einsatz gegen Loxten. Foto: Uhlig

Zu gestraft für einen Spitznamen


Von Nils Uhlig

(20.01.22) Der erste Spieltag der Rückrunde steht in der Landesliga 2 an. Vier Spiele stehen aktuell noch auf unserem Zettel. Auch die Warendorfer SU ist nach dem spielfreien Dezember wieder in den Spielbetrieb eingestiegen. Grund genug, um mal bei Rückraummann Henry Brümmer nachzuhaken, wie er die bisherige Performance seines Teams sieht. Also los geht's mit dem Anschwitzen des 12. Spieltag!

Als Journalist fragt man gerne mal bei Spielern nach Spitznamen. Oft sind damit lustige Geschichten verbunden und der Text schreibt sich auch flüssiger, wenn man nicht immer den vollen Namen ausschreiben muss. Bei Henry Brümmer von der WSU haben wir da kein Glück. "Einen Spitznamen habe ich nicht wirklich. Es werden zwar immer wieder welche in den Raum geworfen, aber durchgesetzt hat sich noch keiner", sagt der 20-Jährige. Ein Skandal im Amateursport! Da haben wir natürlich direkt bei Trainer Stefan Hamsen nachgefragt, was da los ist. "Henry ist als fanatischer Schalker schon gestraft genug", lacht der Coach, der es beim großen Ball selbst mit den aktuell erfolgreichen Kölnern hält. 

Abrutschen auf einen Abstiegsplatz mit positiver Bilanz möglich

Durch die Spielverlegungen der Warendorfer ergibt sich für das Wochenende ein äußerst skurilles Szenario. Denn die Gastgeber stehen zwar mit 9:5-Punkten eigentlich super da, doch sie fallen bei einer Niederlage auf einen Abstiegsplatz zurück. Wie das möglich ist? In der Tabelle zählen erstmal die Pluspunkte. Bei fünf Absteigern und den weniger gespielten Spielen steht die WSU nur einen Punkt vor ihren Gästen aus Loxten, die selbst 8:12 Punkte erspielt haben. "Das ist aber gar nicht in den Köpfen", sagt Brümmer, der die bisherige Saison als äußerst positiv einstuft. Seine Mannschaft fokussiere sich einzig auf die eigene Leistung und wolle an die guten Eindrücke der bisherigen Saison anknüpfen. "Ich sehe uns gut gerüstet für den weiteren Saisonverlauf", berichtet Brümmer, dass Trainer Hamsen mit der Mannschaft im Dezember auch ohne Spiele an der Kondition und dem Spielsystem gefeilt habe. 

Das Knie muss halten

Brümmer selbst kommt in dieser Saison meist von der Bank. Der Jugendwart, der schon immer in seinem Heimatverein aktiv ist und mit seinem besten Kumpel Moritz Grothues in einer Mannschaft spielt, sieht in seinem Spiel Verbesserungspotenzial. "Vor allem an meiner Abwehrarbeit und Sprungkraft muss ich noch arbeiten", sagt der bullige Rückraumspieler, der besonders gerne per Schlagwurf abzieht. Sein Kreuzbandriss vor knapp drei Jahren warf ihn allerdings auch deutlich zurück und da kamen die Corona-Pausen natürlich auch ungelegen, um wieder richtig fit zu werden.

Jetzt macht auch noch das andere Knie Probleme, hofft er am Sonntag überhaupt dabei zu sein. Selbst wenn der BWL-Student nicht mitspielen kann, wird er sich die Feierlichkeiten nach einem möglichen Sieg nicht entgehen lassen. Schließlich ist die WSU eine eingeschworene Gemeinschaft mit zahlreichen Freundschaften auch außerhalb der Sporthalle. Ob dann bei dem einen oder anderen Kaltgetränk doch mal ein neuer Spitzname gefunden wird, der bleibt? Wir halten euch auf dem Laufenden und geben Vorschläge unserer Leser gerne in die Mannschaft. Denn wenn's schon sportlich bei den Schalkern nicht so läuft, sollte man die Fans doch nicht einfach so ausschließen..

 

Anschwitzen, 12. Spieltag

Spvg. Hesselteich – SG Neuenkirchen-Varensell (Anwurf Freitag 19.30 Uhr)

Spiel eins für die Spvg. nach der Entlassung von Trainer Dennis Laumann. Ob Nachfolger Yannick Ruschhaupt den Turnaround mit der talentierten Mannschaft hinbekommt, ist die spannende Frage. Das Hinspiel war der einzige Saisonerfolg der Gastgeber, als Jannik Fromme in letzter Sekunde der Siegtreffer gelang. Allerdings haben sich die Gäste seitdem deutlich verbessert und können mit vollem Kader in der Liga mithalten. Es wird also vermutlich erneut ein enges Spiel. Wenn Hesselteich allerdings zum achten Mal in Folge verliert, können sie mit der Planung für die Bezirksliga beginnen. Es ist also ein Do-or-Die-Spiel für die Hausherren.

Brümmer-Tipp: 33:31. "Ich sehe Hesselteich stärker, als es der Tabellenstand aussagt. Allerdings haben sie in dieser Saison noch keine wirklich gute Leistung gezeigt. Mit neuem Trainer geht vielleicht ein Ruck durch die Mannschaft", glaubt Brümmer an den ersten Heimsieg des Letzten.

HEIMSPIEL-Tipp: 28:31. Hesselteich startet gut in die Partie, die bisherige Saison hat jedoch gezeigt, dass die Mannschaft bei Rückschlägen schnell ihre Linie verliert und unruhig wird. Neuenkirchen macht den abgeklärteren Eindruck.

 

TSG Altenhagen-Heepen II – TSV Schloß Neuhaus (Anwurf Samstag 19.30 Uhr)

Der Spitzenreiter zieht weiter einsam seine Kreise. Müssen hat bereits fünf Punkte Rückstand und so ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis der Verbandsliga-Aufstieg für die Heepener feststeht. Das könnte sich allerdings noch länger hinauszögern, denn Schloß Neuhaus würde das Spiel gerne verlegen. Noch steht die Bestätigung allerdings aus. Findet das Spiel statt und Schloß Neuhaus tritt komplett an, dürfen wir ein enges Spiel erwarten.

Brümmer-Tipp: 29:27. "Beim TSV kommt es immer auf die Besetzung an. Sind alle dabei, traue ich ihnen zu den Spitzenreiter zu ärgern. Auf Grund des Heimvorteils tippe ich trotzdem auf die TSG", sagt der Warendorfer Rückraumspieler.

HEIMSPIEL-Tipp: 28:24. Altenhagen ist spielerisch die stärkste Mannschaft der Liga und steht zurecht ganz oben. Gegen die körperliche Stärke des TSV haben aber auch sie zunächst Probleme.

 

TuS Müssen-Billinghausen – TSV Hillentrup (Anwurf Samstag 20 Uhr)

Das Lipperland-Derby ist traditionell heiß umkämpft. Der TuS ist allerdings klarer Favorit, schließlich ist der Tabellenzweite zuhause ungeschlagen und tritt in heimischer Halle sehr souverän auf. Hillentrup hingegen schwächelte zuletzt ein wenig und will das Derby nutzen, um wieder in die Spur zu kommen. Den Gästen könnten allerdings erneut wichtige Spieler ausfallen, sodass die Aufgabe ungleich schwerer wird, als im Hinspiel, das Hillentrup noch für sich entschied. Die Vorzeichen haben sich allerdings geändert, so wird Tell Brüggemeier den TSV nach der Saison Richtung Oberligist Rödinghausen verlassen und auch weitere Spieler werden wie man hört den TSV verlassen. So fehlt eventuell der letzte Biss, um das Derby erfolgreich zu gestalten.

Brümmer-Tipp: 27:22. "Müssen ist zuhause sehr unangenehm", weiß Brümmer aus eigener Erfahrung. "Sie spielen eine gute Abwehr und können dadurch den Rückraum von Hillentrup in Schach halten."

HEIMSPIEL-Tipp: 32:23. Das wird eine klare Angelegenheit. Die Gastgeber sind gut drauf und der TSV muss den Abwärtstrend woanders stoppen.

 

Warendorfer SU – SF Loxten II (Anwurf Sonntag 18 Uhr) 

Im Hinspiel behielt Warendorf klar die Oberhand. Bereits zur Halbzeit führte die Mannschaft von Stefan Hamsen deutlich mit 13:6, allerdings kam Loxten nochmal gefährlich nah, ehe eine dreifache Zeitstrafe die Aufholjagd beendete. Warendorf nutzte das Selbstvertrauen zu einer positiven Hinrunde. Loxten brauchte einige Wochen, um in Fahrt zu kommen. Zuletzt gab es aber immer öfter positve Spielergebnisse und so ist die Oberliga-Reserve nur noch einen Pluspunkt hinter der WSU.

Brümmer-Tipp: 28:24. "Loxtens Spielanlage hat sich seit dem Hinspiel klar verbessert, aber wir haben den Heimvorteil. Bringen wir unser Können aufs Feld, werden wir das Spiel zu unseren Gunsten entscheiden", ist sich Brümmer sicher.

HEIMSPIEL-Tipp: 24:22. Der Gewinner des Spiels bleibt über dem Strich der Abstiegszone. Warendorf ist zuhause stärker, weil Loxten ohne Harz die Durchschlagskraft fehlt.