Landesliga 2 - Anschwitzen

Bastian Endler (l.) hat sich neu erfunden. Foto: Uhlig

Das eigene Spiel verändert


Von Nils Uhlig

(26.03.22) Am 18. Spieltag der Landesliga 2 gibt es immerhin drei Spiele. Dafür gab es Donnerstag noch zwei Nachholpartien und dort konnte besonders der TSV Hillentrup überzeugen, der einen Zwölf-Tore-Sieg gegen den Tabellenzweiten aus Warendorf einfuhr. Grund genug, um mal bei Bastian Endler nachzufragen, wie es beim TSV weitergeht. Schließlich brodelt die Gerüchteküche gewaltig.

Der TSV steht aktuell auf Platz vier der Tabelle und eben jenen Platz zwei der Warendorfer SU noch im Visier. Nach Minuspunkten sind beide Teams gleichauf, allerdings hat der TSV noch zwei Spiele weniger absolviert. "Wir geben einfach jedes Spiel unser Bestes um zu gewinnen. Da ist es ziemlich egal, wieviele Spiele wir oder die anderen hatten", will der flinke Endler am Saisonende gucken, zu was es reicht. Der Kader der Hillentruper ist zwar arg gebeutelt, dennoch ist ein Aufwärtstrend bei der Kühn-Sieben deutlich erkennbar. "Eine entspanntere personelle Lage wird es wohl bis Saisonende nicht mehr geben", bedauert "Basti". 

Von Außen auf die Spielmacher-Position

Durch den knappen Kader hat sich auch die Rolle des Mannes mit dem auffälligen Bart verändert. Eigentlich ist Endler gelernter Außen und machte seine Sache dort auch hervorragend. Doch mangels Alternativen muss er inzwischen auf der Spielmacher-Position ran. "Einerseits ist das Spiel auf den Positionen natürlich grundverschieden, anderseits, Handball bleibt Handball", sagt der neue Mittelmann und zeigt in den Spielen, dass er sein Team bereits lenken kann.

Auch defensiv gab es eine neue Rolle. Eigentlich spielte man in Hillentrup immer mit einer 6:0-Deckung. Seit der Rückserie versucht sich Endler als Vorgezogener im 5:1-Verbund und macht das so gut, dass die Warendorfer am Donnerstag einen Fehler nach dem anderen produzierten und riesige Probleme hatten. 

Sportlich auf einem guten Weg

Was die Gerüchte angeht, so hört man immer wieder, dass sich die Mannschaft aus Hillentrup nach der Saison auflösen könnte. Zahlreiche Spieler des ohnehin kleinen Kaders verlassen das Team nach der Saison. Unter anderem gehen Linkshänder und Toptorschütze Tell Brüggemeier und Rückraumspieler Mats Bönnemann. Das macht den Abstiegskampf natürlich für alle Konkurrenten noch unberechenbarer. Denn sollte es zum Rückzug kommen, würde Platz acht für den Klassenerhalt reichen. "Gerüchte werde ich weder bestätigen noch widerlegen", hält sich aber auch Endler bedeckt und so müssen alle Teams das Saisonende abwarten und weiter Platz sieben anpeilen, um das große Ziel zu erreichen. Endler und der TSV Hillentrup sind zumindest sportlich auf einem guten Weg für ein weiteres Jahr in der Landesliga.


Anschwitzen, der 18. Spieltag

SC Everswinkel – EGB Bielefeld (Anwurf Samstag 19 Uhr)
Wenn der Sechste gegen den Siebten spielt, geht es selten um viel. In der Landesliga 2 ist man mit dieser Annahme aber ganz verkehrt. Denn selbst der Tabellenzweite aus Warendorf ist noch nicht zu hundertprozent sicher. So spielen alle Teams noch um den Klassenerhalt und das Duell in Everswinkel könnte für beide Teams richtungsweisenden Charakter haben. Das Hinspiel verlief bereits denkbar knapp und auch dieses Mal dürfte es ein spannendes Hauen und Stechen um die wichtigen Punkte geben.
Endler-Tipp: 24:25. "Das Hinspiel war auch so knapp, dieses Mal gewinnt EGB", tippt Endler
HEIMSPIEL-Tipp: 20:20. Es hilft zwar keiner Mannschaft, aber wir tippen trotzdem auf ein gerechtes Unentschieden.

SG Neuenkirchen-Varensell – TSV Hillentrup (Anwurf Sonntag 17.30 Uhr)
Die SG hätte am Donnerstag einen riesen Schritt machen können, doch im zweiten Durchgang in Everswinkel lief gar nichts mehr zusammen. Zuhause gegen Hillentrup müssen jetzt wieder Punkte eingefahren werden, sonst ist man bei 20 Minuspunkten schon fast weg vom Fenster. Die Gäste überzeugten am Donnerstag mit einem deutlichen Heimsieg gegen Warendorf und haben sich zum Ziel gesetzt die WSU noch von Platz zwei zu verdrängen. Zunächst gilt es aber auch für den TSV Punkte gegen den Abstieg zu sammeln. Es wird viel davon abhängen, ob die Kühn-Sieben bereit ist, sich auf das harzfreie Spiel einzulassen.
Endler-Tipp: 26:27. "Weil wir auch ohne Patte punkten können, gewinnen wir knapp", hofft der Vorgezogene auf einen Auswärtssieg.
HEIMSPIEL-Tipp: 28:26. Hillentrup kommt zwar zuletzt besser in Fahrt, aber auch vor dem TSV macht das Phänomen nicht halt, dass man ohne Harz schlechter verteidigt.

Warendorfer SU – TuS Müssen-Billinghausen (Anwurf Sonntag 18 Uhr)
Das hatte sich Stefan Hamsen anders vorgestellt. Bei der weitesten Auswärtsfahrt der Saison gab es für die WSU richtig auf die Mütze. Besonders die Deutlichkeit der Niederlage überraschte dabei. Im Heimspiel muss das Team schnell wieder in die Spur finden, soll es nicht doch nochmal eng werden. Müssen-Billinghausen hat in Warendorf die nächste Chance das eigene Auswärts-Phlegma abzulegen. Denn die zuhause weiter verlustpunktfreien TuSler, gewannen auswärts erst ein einziges Mal. Es wirkt fast so als wären verschiedene Mannschaften auf dem Feld. Und ohne Harz sinkt die Lust gleich doppelt. So gab es auch in Neuenkirchen bereits eine Reise.
Endler-Tipp: 33:20. "Weil Müssen ohne Patte nicht punktet", tippt Endler auf eine deutliche Niederlage des Lokalrivalen.
HEIMSPIEL-Tipp: 28:25. Ganz so deutlich wird es nicht. Aber wenn Müssen seine Einstellung zu Auswärtsspielen nicht grundlegend ändert, ist sogar der Klassenerhalt in Gefahr.