Münsterlandklasse - Anschwitzen

Wird am Wochenende wohl im Rückraum aushelfen müssen: Adler-Hüne Tim Dierks. Foto: Greshake.

"Talentierte Einzelspieler ohne Rhythmus"


Von Dominik Sowada

(03.03.23) Die Wochen der Wahrheit stehen an für die Handball-Mannschaften im Münsterland-Kreis. Wohin geht die Reise für die einzelnen Teams und wer muss seinen Kurs noch korrigieren? All das werden die Mannschaften in den nächsten Wochen herausfinden. Der neue Spieltag hat dabei einige ungleiche Duelle in petto und ein Hauch von Sensation liegt in der Luft.

Der Tabellenführer aus Steinfurt hat die Schwarz-Weißen aus Havixbeck zu Besuch und möchte sich nach dem 26:26-Unentschieden in Recke rehabilitieren. Auch der Tabellen-Zweite aus Kinderhaus empfängt sein Pendant aus dem Tabellenkeller. Der Tabellen-13. aus Kattenvenne/Lengerich ist zu Gast und wird seine Visitenkarte beim Favoriten abgeben. Natürlich ist auch wieder ein Münster-Derby dabei: Der BSV Roxel empfängt ersatzgeschwächte Adler. 

Klassischer Fussballer - Typ: Peter Crouch

Unser Anschwitzer ist der Liga mittlerweile bestens bekannt. Sein ehemaliger Trainer Conrad Klöcker bezeichnete ihn einst als "den Langen". Adler-Kreisläufer Tim Dierks begann das Handballspielen erst relativ spät. "Ich bin erst so mit 15/16 angefangen Handball zu spielen. Vorher war ich der klassische Fussballer. So wie Peter Croch: Groß und dünn. Erst in der Pubertät kam dann Masse dazu." Der gebürtige Gütersloher besitzt mit seinen 1.98 Meter Handballer-Gardemaß. 

Nachdem er seine Jugend beim TV Isselhorst/TuS Brockhagen verbacht hatte, ging es zum Studium nach Münster. Über den Hochschulsport fand er dann zu den Adlern und sammelte dort seine ersten Senioren-Erfahrungen. Nach einem Auslandssemester in Kolumbien und seinem Master in Dänemark stand dem BWLer "die Welt offen. Da habe ich dann abgewägt, was für mich der Wohlfühl-Ort ist. Da bin ich immer wieder auf Münster gestoßen und zurückgekommen." Natürlich ging er direkt zurück zu den Adlern. "Wir haben hier auch eine gute Mannschaft, sind aber so ein bisschen talentierte Einzelspieler ohne Rhythmus."

Aber nicht nur auf dem Platz dreht sich beim "Langen" viel um Handball, so hat Dierks immer wieder die Idee einer Spielgemeinschaft im Stadtbereich Münster vor Augen. "Die Basketballer und Volleyballerinnen haben es ja vorgemacht. Preußen ist auch wieder im Aufwind, nur eine Handball-Mannschaft fehlt hier. Das Talent in der Stadt ist absolut vorhanden und man könnte mit Sicherheit richtig was reißen hier", gab Dierks zu Bedenken. 

Anschwitzen, der 18. Spieltag

SGH Steinfurt (1.) - SV SW Havixbeck II (14.) (Samstag, 17 Uhr)

Ungleicher kann ein Duell in der Münsterlandklasse aktuell gar nicht sein. Der Tabellenführer empfängt den Tabellenletzten. Noch ist die SGH ohne Niederlage, doch am letzten Wochenende wäre es fast soweit gewesen. Gegen den TuS Recke glich Amin Amine erst kurz vor Schluss für seine Farben zum 26:26-Unentschieden aus. Bei den Habichten ist der personelle Aderlass vor der Saison einfach zu groß gewesen. 

Dierks-Tipp: 39:21. "Steinfurt will Wiedergutmachung vom letzten Wochenende. 40 Gegentore sind mir aber zu hart." 
HEIMSPIEL-Tipp: 40:18. Steinfurt wird sich rehabilitieren und keinen Zweifel am Sieger lassen.

SC Westfalia Kinderhaus II (2.) - HSG Kattenvenne/Lengerich III (13.) (Samstag, 17Uhr)

Das Derby in der vergangenen Woche gewann die Westfalia deutlich mit 40:18 gegen die HSG Gremmendorf. Mit den Kattenvennerichern kommt nun ein Kellerkind zur Schlüter-Sieben. Doch die Kinderhauser sind gewarnt, von den letzten drei Spielen verlor die HSG lediglich zu Hause gegen Sparta. In Kattenvenne gewann die Westfalia mit 29:19. 

Dierks-Tipp: 35:26. "Kinderhaus muss, Kattenvenne will. Westfalia wird das aber runterperformen."
HEIMSPIEL-Tipp: 35:22. Kattenvenne hält eine Halbzeit gut mit, doch die Westfalia ist im Tempospiel eiskalt.

TV Vreden II (5.) - Eintracht Mettingen (11.) (Samstag, 17.45 Uhr)

Eine dicke 38:27-Schlappe hagelte es am vergangenen Spieltag für den TV Vreden beim SC Hörstel. Hörstel schob sich in der Tabelle dadurch am TV vorbei. Das wollen die Vredener natürlich vergessen machen und weiter oben dran bleiben. Die Eintracht aus Mettingen hingegen kämpft Woche für Woche um Punkte im Abstiegskampf. Vor allem auswärts klappte es zu häufig nicht mit dem Punktgewinne. Das wird die Schnieters-Sieben am Samstag ändern wollen. Im Hinspiel siegte die Eintracht deutlich mit 25:17, das sollte Mut bringen.

Dierks-Tipp: 27:23. "Mettingen kann ich nicht einschätzen. Ganz, ganz schwierig. Vreden wird das zu Hause machen."
HEIMSPIEL-Tipp: 31:24. Vreden ist zu Hause stark und knackt meist die 30 Tore. Da kann Mettingen nicht mithalten.

TSV Ladbergen II (7.) - SC Hörstel (4.) (Samstag, 18 Uhr)

Nach einem spielfreiem Wochenende greift der TSV Ladbergen II wieder in das Geschehen der Liga ein. Zu Gast ist der SC Hörstel, welcher nach dem deutlichen Sieg gegen den TV Vreden auch auswärts punkten will. Dass das in Ladbergen nicht immer so einfach ist, sollte ligaweit bekannt sein. Das Hinspiel verlor der TSV ohne die geliebte Backe mit 23:19. Zu Hause soll jetzt ein Sieg her.

Dierks-Tipp: 25:30. "Harz und herzlich. Ladbergen ist fit und ausgeruht. Die männlichste Mannschaft der Liga wird es machen."
HEIMSPIEL-Tipp: 28:24. Die Harz-Thematik entscheidet das Spiel.

BSV Roxel (10.) - Adler Münster (8.) (Samstag, 19 Uhr)

Personell sieht es bei den Adlern am Wochenende schlecht aus. Eine Krankheitswelle hat ordentlich zugeschlagen und macht die halbe Adler-Truppe spielunfähig. Dem Verlegungsantrag hatte der BSV seinerseits nicht zugestimmt und so reißt die Schrand-Sieben mit einem Auswechselspieler nach Roxel. Anschwitzer Dierks glaubt aber trotzdem an seine Truppe, auch weil das Hinspiel mit 38:31 gewonnen wurde. 

Dierks-Tipp: 27:32. "Wir hätten gerne verlegt, da wir einen Corona-Ausbruch haben. Wir fahren wohl mit acht Leuten hin. Trotzdem bringen wir das Ding über die Ziellinie."
HEIMSPIEL-Tipp: 24:30. Die Adler kämpfen mit kleinem Kader und holen die ersten Punkte nach sieglosen Wochen.

HSG Gremmendorf/Angelmodde (12.) - TuS Recke (9.) (Sonntag, 16.15 Uhr)

Ein Debüt zum Vergessen erlebte Jeremy Hamdorf am letzten Wochenende. "Es lief alles schief, was hätte schief laufen können", bilanzierte der neue HSG-Coach. Auch sein Gegenüber Nils Wallus war enttäuscht aufgrund des 26:26-Unentschieden gegen den Spitzenreiter, denn lange lag sein Team vorne und verlor erst hinten raus den Kopf. Recke wird den Drive aus der letzten Woche gerne mitnehmen und den Punkt vergolden. Das Hinspiel entschied der TuS klar für sich und wies die HSG mit 34:23 in die Schranken. 

Dierks-Tipp: 23:30. "Die Umbruchphase von Gremmendorf braucht noch ein bisschen. Recke steht zur richtigen Zeit in der richtigen Halle."
HEIMSPIEL-Tipp: 20:27. Gremmendorf findet einfach keinen Rhythmus durch zu häufig wechselndes Personal.

DJK GW Nottuln (6.) - Sparta Münster II (3.) (Sonntag, 17.15 Uhr)

Sechs Siege in Folge verbuchte die Zweite von Sparta zuletzt und mischt weiter ganz oben mit in der Tabelle. Doch auch die Grün-Weißen aus Nottuln haben seit dem Jahreswechsel stark performed. Von den letzten fünf Partien wurden vier gewonnen. Nur dem SC Hörstel mussten sie sich geschlagen geben. Zu Hause ist Nottuln die ganze Saison schon eine Macht und wird versuchen Sparta die fünfte Saisonniederlage beizubringen.

Dierks-Tipp: 28:29. "Zwei unangenehme Gegner, die sich aufreiben. Sparta macht aber Druck auf Platz 2."
HEIMSPIEL-Tipp: 24:28. Sparta hat einfach einen Lauf und wird auch die schwierige Auswärtshürde nehmen.