Münsterlandliga - Anschwitzen

Phil Kruse will mit Everswinkel ganz oben angreifen. Foto: Teipel.

Links wie rechts


Von Nils Uhlig

(12.01.23) Das wäre schön - und bei Phil Kruse vom DjK Everswinkel ist es tatsächlich so. Leider verteilt sich das bei ihm auf zwei verschiedene Sportarten. Mit seiner rechten Klebe kann er in der Münsterlandliga trotzdem überzeugen und will mit seinem Team am Wochenende den Spitzenreiter stürzen. Da haben wir natürlich mal nachgefragt, wie das klappen soll.

"Wir stehen gut da und die Stimmung im Team ist sehr gut. Ich bin zufrieden", sagt der Everswinkler Kapitän. Der Landesliga-Absteiger hat vor der Saison bewusst kein Saisonziel ausgegeben, da der Kader extrem schmal bemessen ist. So darf sich kein Leistungsträger verletzen. Das war bis jetzt, bis auf kleinere Blessuren auch der Fall und so stehen die Chancen auf den direkten Wiederaufstieg gar nicht mal so schlecht. Und für die kommende Saison laufen bereits Gespräche mit möglichen Neuzugängen. Spruchreif ist aber noch nichts. "Zu null Punkte wäre natürlich besser, aber das ist Meckern auf hohem Niveau", freut sich Kruse über 18:4-Punkte. Das reicht, da Everswinkel ein Spiel weniger absolviert hat, aktuell nur zu Platz 3. Doch der Angriff auf die Spitze folgt schließlich an diesem Wochenende.

"Ziel ist es wieder in der Landesliga zu spielen."

"Bei uns wird es die erste Niederlage geben, weil wir zuhause spielen und mehr wollen", setzt der Elektroniker gegen Spitzenreiter Ibbenbüren II auf den Heimvorteil. Doch selbst zuhause muss die Schwartz-Sieben nicht nur gut spielen, um die SGH zu besiegen, sondern ihr riesiges Potential endlich über 60 Minuten abrufen. Auch wenn kein Saisonziel formuliert wurde, ist die Mannschaft nach der guten Performance in 2022 heiß auf die Landesliga-Rückkehr. "Ziel ist es wieder in der Landesliga zu spielen, ob es schon dieses Jahr was wird, müssen wir sehen", wäre der Nichtaufstieg laut dem 24-Jährigen kein Beinbruch.

Apropos Beinbruch! Den holt sich Kruse hoffentlich nicht beim Kicken, denn da wechselt er von rechts auf links. Denn sein rechter Fuß hilft hier nur beim Laufen, gegen den großen Ball treten kann "Fil" damit nicht wirklich. Dafür ist der Linke umso stärker. Seltsame Kombi. Warum kann er dann nicht auch mit links werfen? "Gute Frage", weiß Kruse da auch nicht so recht weiter. Vielleicht hat einfach ein Jugendtrainer die Chance verpasst ihn umzuschulen. Denn wir wissen ja, als Linkshänder spielt man immer zwei Ligen höher ;) So muss sich Kruse vorläufig mit der Münsterlandliga zufrieden geben und hier sein Team als Kapitän anführen. Da passt es gut, dass er als Teamplayer immer den besser postierten Nebenmann sucht. Das er es aber auch selbst kann, zeigte er gegen Havixbeck, als er in 40 Minuten Spielzeit satte 14 Mal einnetzte. Also Obacht Ibbenbüren, der Mann hat was vor!


Anschwitzen, der 13. Spieltag

HF Reckenfeld - SW Havixbeck (Samstag, 18 Uhr)
Die Handballfreunde sind zuhause noch immer ungeschlagen. Sieg, Unentschieden, Sieg, Unentschieden, Sieg. Wenn es so weiter geht, ist gegen Havixbeck also ein Unentschieden drin. Doch Reckenfeld will mehr um möglichst früh aus der Abstiegszone rauszukommen. Mittendrin ist dort SW Havixbeck. Die Habichte hatten es nach dem Landesliga-Abstieg nicht leicht. Eine ganze erste Sieben verabschiedete sich und von den verbliebenen fehlten auch noch einige an den ersten Spieltagen. Jetzt ist der Kader zwar soweit komplett, doch richtig rund will es einfach nicht laufen und so müssen auch mal bei einem Spiel wie in Reckenfeld Punkte her.
Kruse-Tipp: 29:27. "Ein ausgeglichenes Spiel. Am Ende setzt sich Reckenfeld durch", setzt Kruse auf den Heimvorteil.
HEIMSPIEL-Tipp: 35:30. Havixbeck bleibt lange dran, kann das Tempo der Handballfreunde aber nicht bis zum Ende mitgehen.

HSG Kattenvenne/Lengerich II - Friesen Telgte (Samstag, 18 Uhr)
Die HSG spielte nach nicht optimalem Saisonstart zuletzt deutlich besser. Einzig beim Spiel in Hiltrup lief nicht viel zusammen. Mit 8:12-Punkten ist man aber absolut im Soll und würde Stand jetzt wohl die Klasse halten, wenn nicht auch die Erste in Abstiegsgefahr schweben würde. Daran kann die Zweite aber eh nichts machen, also heißt es weiter punkten. Am Wochenende wird das gegen Spitzenteam Telgte aber richtig schwer. Die breit aufgestellte Seitz-Sieben ist ein Kandidat für den Aufstieg, obwohl das Team noch sehr jung ist.
Kruse-Tipp: 24:32. "Telgte ist einfach abgezockter und mit dem hohen Tempo wird es Kattenvenne schwer haben", tippt der Elektroniker auf die Friesen.
HEIMSPIEL-Tipp: 28:33. Die HSG spielt gut mit, aber Telgte ist ein Stück weiter und gewinnt souverän.

DjK Everswinkel - SGH Ibbenbüren II (Samstag, 19 Uhr)
Dritter gegen Erster - ein absoluter Leckerbissen der Münsterlandliga und das Topspiel des Spieltags. DjK ist nach Minuspunkten sogar Zweiter und will diesen Platz nach dem Wochenende mindestens einnehmen und Tabellenführer Ibbenbüren endlich die erste Niederlage beibringen. Das Team von Dennis Lampe spielte in 2022 richtig stark und hat den angestrebten Klassenerhalt längst geschafft. Je mehr Siege aufs Konto kommen, desto weniger will man aber auch verlieren und so hat es sich die SGH-Zweite als Topteam gemütlich gemacht. Gegen Everswinkel müssen sie aber mal wieder einen raushauen, wenn die Ungeschlagen-Serie weitergehen soll.
Kruse-Tipp: 32:30. "Zuhause mit unseren Fans im Rücken haben wir knapp die Nase vorn", glaubt der Kapitän natürlich an einen Sieg.
HEIMSPIEL-Tipp: 30:30. Ein Spiel auf Augenhöhe in dem Kleinigkeiten entscheidend sind, geht am Ende Unentschieden aus.

Sparta Münster - HSG Preußen/Borussia (Samstag, 19.15 Uhr)
Bei den Stadtis sind sich Sparta und Preußen/Borussia aus dem Weg gegangen. Diese Woche gehts im Derby um wichtige Punkte in der Liga. Während die Preußen nach einem Top-Saisonstart zuletzt abbauten, wählte Sparta den Weg andersrum, fand aber immer besser zu seinem Spiel. Nach einer Siegesserie setzte es zuletzt aber auch wieder drei Niederlagen. Somit sind beide Teams nicht wirklich gut drauf, hatten nun aber die Winterpause um neue Kräfte zu sammeln. Wer kommt da wohl besser aus dem Winterschlaf?
Kruse-Tipp: 27:27. "Beide Mannschaften sind auf dem selben Niveau", sagt Kruse ein gerechtes Unentschieden im Münster-Derby voraus.
HEIMSPIEL-Tipp: 26:28. Beide Teams schenken sich nichts, doch am Ende hat die HSG knapp die Nase vorn.

SG Sendenhorst - Eintracht Hiltrup (Samstag, 19.15 Uhr)
"Hauptsache gewonnen!" atmete SG-Coach Uwe Landau nach dem Sieg vor der Pause gegen Sparta auf. Sendenhorst hatte arge Personalprobleme und deswegen erst neun Spiele. Mit 9:9-Punkten steht man eigentlich jenseits von Gut und Böse, doch die Nachholpartien müssen dann eben auch genauso ausgeglichen bestritten werden. Der inzwischen vollere Kader gibt aber Anlass zur Hoffnung. Die kann auch Hiltrup gebrauchen. Die Eintrachtler stehen mit 8:16-Punkten schon etwas unter Druck, um nicht durchgereicht zu werden. Jetzt muss am besten eine Siegesserie her, um das Punktekonto schnell wieder positiver darzustellen.
Kruse-Tipp: 28:26. "Hiltrup schafft es nicht den guten Rückraum der SG in den Griff zu bekommen", glaubt der DjK-Kapitän an einen Sieg von Schittek und Co.
HEIMSPIEL-Tipp: 33:27. Die Sendenhorster sind endlich mit gutem Kader unterwegs und werden das Heimspiel für sich entscheiden.

ASV Senden II - TV Emsdetten III (Sonntag, 16 Uhr)
Vor der Saison war Senden II hoch eingeschätzt worden. Nach ganz schwachem Saisonstart musste man sich fast Sorgen machen. Doch, was die Seitz-Sieben drauf hat, zeigte sie ab Spieltag sechs. Nun ist mit 13:11-Punkten alles wieder im Lot und der Blick richter sich eher nach oben, als nach unten. Anders bei Emsdetten III. Nach gutem Saisonstart war man in vielen Spielen zwar auf Augenhöhe, vergaß aber die Punkte mitzunehmen. 7:13-Punkte sind die Folge. Die Dörtelmann-Sieben ist aber immer in der Lage zu punkten, das bewiesen sie gegen Sendenhorst, als sie dann doch noch nach langer Punktepause siegten.
Kruse-Tipp: 29:25. "Senden ist nach schwachem Start in Fahrt gekommen", setzt Kruse auf einen Heimerfolg des ASV.
HEIMSPIEL-Tipp: 28:27. Emsdetten ist dran, aber Senden hat aktuell auch das nötige Glück und fährt den nächsten Zweier ein.

SC Nordwalde - HSG Ascheberg/Drensteinfurt (Sonntag, 17.15 Uhr)
Der Trend spricht in diesem Duell für das Schlusslicht aus Ascheberg. Denn die HSG holte kurz vor Weihnachten endlich den ersten Saisonsieg. Der SCN hingegen holte im Dezember nur 1:5-Punkte und verspielte so erstmal den Sprung auf Platz 4. Mit 12:12-Punkten ist bei der Brügge-Sieben aber alles in Ordnung und die junge Truppe hat ohnehin so viel Potential, dass es in den nächsten Jahren nur aufwärts gehen kann. Die HSG darf man aber keinesfalls unterschätzen, sonst gibts ein böses Erwachen.
Kruse-Tipp: 31:25. "Nordwalde ist zuhause zu stark für Ascheberg. Die bekommen den schnellen SCN-Mittelmann nicht in den Griff", sagt der 24-Jährige voraus.
HEIMSPIEL-Tipp: 35:27. Nordwalde ist einfach einen Tick zu schnell für die HSG und wird das Spiel so für sich entscheiden.