Münsterlandliga - Anschwitzen

Meistertrainer Dennis Lampe kam Ibbenbürens gute Abwehr teuer zu stehen. Foto: Teipel.

Meister Lampes lustige Streiche


Von Nils Uhlig

(04.05.23) Für die Überschrift haben wir ganz tief im Bücherregal gestöbert! Denn dieses Anschwitzen ist auch eine Huldigung an Münsterlandliga-Meister SGH Ibbenbüren II. Trainer Dennis Lampe und sein Team hoppelten in dieser Saison von Sieg zu Sieg, bis sie irgendwann selbst an ihre Chance auf eine Top-Platzierung glaubten. Dabei half der Strafenkatalog und eine alte Sportler-Weißheit.

"Im Angriff gewinnt man Spiele, in der Abwehr Meisterschaften!" Dieser Slogan hat sich mal wieder bewahrheitet, denn die SGH Ibbenbüren II stellt die beste Defensive der Liga und krönte sich am vergangenen Wochenende vorzeitig zum Meister. Ein kleiner Kniff kam dem Trainerteam teuer zu stehen, motivierte die Mannschaft aber enorm. "Das müssen wir nächstes Jahr runtersetzen, sonst wird das zu teuer", lacht Dennis Lampe, denn er und sein Trainerkollege Nils Vorndieck müssen jedes Mal eine Kiste Bier spendieren, wenn das Team weniger als 25 Gegentore kassiert. Und das war in den bisherigen 24 Spielen bereits 13 Mal der Fall. Einer der seinen Teil dazu beitrug war Fusionszugang Bernd Walhorn. "In der Vorbereitung war der noch gar nicht so gut, aber in der Saison hat er super verteidigt und das fast ohne Strafen zu bekommen, obwohl er fast jedes Spiel durchgehend in der Abwehr zum Einsatz kam", staunte Lampe nicht schlecht über die Entwicklung. Auf der anderen Seite steht aber auch nur ein einziges Tor, auf Walhorns Arbeitszettel. "Er hat eine Angriffs-Allergie und läuft selbst im Training fast nie über die Mittellinie", lacht Lampe über seinen Abwehrspezi.

Aufstiegsoption wird auf Mallorca abgewogen

Vor der Saison setzte sich das Team zusammen und verständigte sich auf den Klassenerhalt als Ziel. "Ich hatte mit Hiltrup, Sparta und Sendenhorst noch andere Teams weiter oben auf dem Zettel", sagte der SGH-Coach, der sich immer mehr einen Spaß aus dem beibehalten des minimal möglichen Saisonziels machte. "Zur Halbserie haben wir erstmals gedacht, dass vielleicht auch eine Top-Platzierung drin sein könnte", war Ibbenbüren im Winter bereits an der Tabellenspitze und gab diese nur noch für eine Woche ab. Dass man im Saisonendspurt noch Alternativen wie Keeper Dominic Schnetgöke und den A-Jugendlichen Fabian Winter hatte, die sich exzellent einfügten, während andere Teams nach der langen Saison Probleme hatten, war sicherlich auch ein Erfolgsgarant. Das soll die Leistung aber keinesfalls schmälern, sondern eher verdeutlichen, wie gut der Zusammenhalt im neu fusionierten Verein bereits funktioniert.

Wenn die eigene erste Mannschaft den Klassenerhalt in der Verbandsliga schafft, steht die Tür zur Landesliga für den Meister also offen. "Ob wir hoch gehen, steht noch in den Sternen", will Lampe aber erstmal abwarten, was die erste Mannschaft macht und dann sehen, welcher Kader überhaupt zur Verfügung steht. "Das lassen wir uns auf der Insel mal durch den Kopf gehen", schmunzelt er und freut sich bereits auf die Abschlussfahrt nach Mallorca, für die extra das letzte Saisonspiel vorverlegt wurde. Egal in welcher Liga Meister Lampe und sein Team in der kommenden Saison an den Start gehen, eins scheint klar: Mit ihren Streichen werden sie den einen oder anderen Gegner ärgern und am Ende besser dastehen, als gedacht.

 

Anschwitzen, der 24. Spieltag

Friesen Telgte - DjK Everswinkel (Samstag, 18 Uhr)
Im absoluten Topspiel des 24. Spieltags trifft der Zweite auf den Dritten. Dabei geht es nicht nur um eine gute Abschlussplatzierung, sondern um den möglichen Aufstieg. Denn zwei Teams aus der Münsterlandliga gehen hoch in die Landesliga. Deswegen ist dieses Duell bereits eine Art Endspiel um den Aufstieg. Die Friesen haben Heim- und Ohne-Harz-Vorteil. Das schmeckt den Everswinklern zwar nicht, aber sie wollen trotzdem nochmal alles reinwerfen. Das Hinspiel endete Unentschieden.
Lampe-Tipp: 33:30. "Telgte macht es, weil kein Harz am Ball ist", legt sich der SGH-Coach fest.
HEIMSPIEL-Tipp: 36:34. Tore mit beiden Teams sind normalerweise torreich. Telgte wird den Heimvorteil nutzen.

Eintracht Hiltrup - HF Reckenfeld (Samstag, 18.30 Uhr)
Vier Endspiele hat die Eintracht vor der Brust und kann sich eigentlich keine Niederlage mehr leisten, wenn die Klasse gehalten werden soll. Durch die bittere Heimniederlage gegen Sparta vor zwei Wochen hat sich das Team von Michael Stork unter Zugzwang gebracht. Etwas besser aber längst nicht gerettet, stehen die Handballfreunde da. Drei Punkte Vorsprung hat Reckenfeld auf den Kontrahenten, aber auch ein Spiel mehr. Eine Niederlage würde die Lage auch in Greven wieder prekär werden lassen.
Lampe-Tipp: 31:27. "Zuhause und mit dem besseren Torwart gewinnt Hiltrup", setzt Lampe auf die Eintracht.
HEIMSPIEL-Tipp: 26:27. Reckenfeld hat am Ende die besseren Nerven und gewinnt mit dem Schlusspfiff.

SG Sendenhorst - SC Nordwalde (Samstag, 19.15 Uhr)
Die SG hat den Klassenerhalt zwar geschafft, doch der geschundene Kader konnte zuletzt zweimal nicht über 60 Minuten mithalten. Kadertechnisch wird sich wohl bis Saisonende nicht mehr viel tun, deswegen müssen die verbliebenen Sendenhorster besonders im Angriff zulegen. Denn mit dem SCN kommt ein Team, dass noch einen Sieg braucht. Nach zwei Last-Second-Siegen und zwei Punkten am grünen Tisch ist die Brügge-Sieben fast am Ziel.
Lampe-Tipp: 25:23. "Die SG ist ein Stück cleverer, als Nordwalde", glaubt der Meistertrainer.
HEIMSPIEL-Tipp: 23:24. Zweimal hat es schon geklappt und aller guten Dinge sind drei. Der SCN hält mit dem dritten Sieg in den Schlusssekunden die Klasse.

SGH Ibbenbüren II - TV Emsdetten III (Samstag, 19.30 Uhr)
Der Meister spielt ein letztes Mal zuhause und darf sich für eine außerordentlich gute Saison feiern lassen. Auch gegen Emsdetten III soll nochmal ein Sieg her und wenn es nach den Spielern geht, dann auch mit unter 25 Gegentoren. Ob Emsdetten da mitspielt. Die Dritte zeigte sich mit einem treffsicheren Lennart Dörtelmann zuletzt wieder deutlich verbessert. Vielleicht zieht das Team seine Motivation am Samstag daraus, den Meister schlagen zu können.
Lampe-Tipp: 30:25. "Wir müssen mindestens 25 Gegentore kriegen", will Lampe keine weitere Kiste bezahlen.
HEIMSPIEL-Tipp: 28:24. "Emsdetten spielt gut mit, doch der Meister ist eine Nummer zu groß und lässt natürlich keine 25 Tore zu.

HSG Ascheberg/Drensteinfurt - HSG Kattenvenne/Lengerich II (Sonntag, 18 Uhr)
Schlusslicht Ascheberg hatte ohne Alex Kramm gegen dessen Team Sparta Münster keine Schnitte. Auch an diesem Sonntag wird der zukünftige Coach fehlen, da sein Team zeitgleich spielt. Damt ist vor allem die Deckung geschwächt. Die Hausherren werden versuchen das Tempo so gut es geht rauszunehmen, denn genau das Gegenteil ist der Plan der Kattenvennericher. Die wollen nach den Punktabzügen am grünen Tisch nochmal zeigen, dass sie sportlich deutlich besser dastehen würden.
Lampe-Tipp: 25:30. "Kattenvenne ist zu schnell für Ascheberg", ist sich Lampe sicher.
HEIMSPIEL-Tipp: 22:32. Die Gäste werden auch ohne Harz ihr Tempospiel aufziehen. Das geht zu schnell für Ascheberg.

HSG Preußen/Borussia - ASV Senden II (Sonntag, 18 Uhr)
Ein Aufwärtstrend ist bei den Preußen erkennbar. Doch die Gegner mit Ibbenbüren und  nun Senden II undankbar. Hält der Trend an, kann die HSG die Gäste aber ordentlich ärgern und hoffen, dass Senden an den eigenen Nerven scheitert, denn mit einem Sieg wäre der Abstand auf einen eventuell zum Aufstieg reichenden dritten Platz nur noch zwei Punkte. Ohne die unnötige Niederlage in Havixbeck wäre die ASV-Reserve noch dicker in der Verlosung. Doch die Zweite wäre ohnehin darauf angewiesen, dass das Verbandsliga-Team die Dreier-Relegation gewinnt und damit die Klasse hält.
Lampe-Tipp: 29:28. "Man muss auch mal auf den Außenseiter tippen. Es wird auf jeden Fall knapp", glaubt Ibbenbürens Trainer.
HEIMSPIEL-Tipp: 26:30. Sendens junge Wilde sind ein kleines bisschen zu schnell für die HSG, die ihre Punkte in den letzten drei Spielen holen muss.

SW Havixbeck - Sparta Münster (Sonntag, 18 Uhr)
Nach dem überraschenden Erfolg gegen Senden II zog Havixbeck gegen Everswinkel wieder den Kürzeren und kassierte 47 Gegentore. Gegen Sparta muss die Defensive besser stehen. Bei noch drei Spielen muss Havixbeck sechs Punkte holen, um die Chance auf den Klassenerhalt am Leben zu halten. Sparta hingegen kann Havixbeck jetzt schon nicht mehr einholen. Trotzdem wollen die Münsteraner noch einen Sicherheitspunkt holen, um hundertprozentig sicherzugehen.
Lampe-Tipp: 33:30. "Ich glaube irgendwie, Havixbeck schafft das noch", setzt Lampe auf einen Sieg der Habichte und den Klassenerhalt.
HEIMSPIEL-Tipp: 28:30. Sparta sichert sich den sicheren Klassenerhalt durch eine Steigerung in den letzten Wochen. Besonders der deutliche Derbysieg gegen Hiltrup gab Aufwind.