Querpass

Christian Maaß nimmt im Handballkreis MSL die Meldungen der Mannschaften entgegen. Foto: Teipel

Wildcard-Regelung: Stichtag 20. Mai


Von Andreas Teipel

(20.04.20) Zugegeben: Es ist verführerisch, gleich loszulegen und zu rechnen, wer jetzt alles dank der Wildcard-Regelung aufsteigen wird. Wild bedeutet aber noch lange nicht ungezügelt. Denn wer diese Option ziehen wird, ist noch lange nicht geklärt. Und: Es gibt auch hier Fristen und Regeln. Automatisch passiert da erstmal gar nichts. "Die Wildcard ist kein MUSS, sondern ein KANN", betont auch Christian Maaß, TK-Vorsitzender im Handballkreis Münsterland.

Wie gesagt: Die Wildcard ist eine Möglichkeit, die jetzt jeder Verein intern für sich ausloten muss. Hier gilt es zu prüfen, ob die vorgesehene Mannschaft überhaupt imstande wäre, eine Klasse höher zu bestehen. Ist es vielleicht sogar kontraproduktiv, sich mit den Stärksten zu messen und am Ende gar Woche für Woche die Grenzen aufgezeigt zu bekommen? Der Spaß am Handball ergibt sich schließlich nicht allein aus der Klassenzugehörigkeit. So hat beispielsweise der TB Burgsteinfurt bereits angekündigt, freiwillig die Bezirksliga aus sportlichen Gesichtspunkten nach unten verlassen. 

Und auch wenn es sportlich eine Klasse höher passabel laufen würde, ist ja auch in den folgenden beiden Spielzeiten mit vermehrtem Abstieg zu rechnen. Denkbar wäre zum Beispiel, um allen Aufsteigern gerecht zu werden, eine fünfte Landesliga-Staffel einzurichten. Nur müsste die anschließend innerhalb von zwei Jahren wieder auf vier Staffeln gestaucht werden. Ein Rauf und wieder Runter muss da nicht unbedingt erstrebenswert und mittelfristig vorteilhaft sein.

Stichtag 20. Mai: Der Verband gibt also eine maximale Bedenkzeit vor. Bis zum 20. Mai muss jeder Verein "zwingend" alle seine Senioren-Mannschaften per Meldebogen gemeldet haben, um am Spielbetrieb teilzunehmen. Erst dann wird sich klar sagen lassen, wer in welcher Liga spielt. Und wie sich der Umgang mit der Wildcard tatsächlich auswirkt.