2. Bundesliga

Frederic Stüber (l.) setzte sehenswert einen direkten Freiwurf in den Kasten. Punkte gab's am Ende trotzdem keine. Foto: Steinigeweg

34 Treffer reichen nicht zum Sieg


Von Jan Steinigeweg

(04.04.21) Nichts war es mit dem zweiten Auswärtssieg der Saison. Auch gegen den Dessau-Roßlauer HV warf der TV Emsdetten wieder über dreißig Tore, doch zu einem Sieg in fremder Halle langte es auch heute nicht. Denn vor dem eigenen Kasten schaffte es das Team von Peter Portengen zu selten, die Hausherren in Schach zu halten. Beide Teams gingen ein hohes Tempo, legten das Spiel breit an und waren die komplette Partie auf Augenhöhe unterwegs, doch letztlich machte dann HV-Keeper Julian Malek den Unterschied, der im zweiten Durchgang die entscheidenden Bälle entschärfte. So unterlag der TVE mit 34:36 (20:21) in der Dessauer Anhalt-Arena.

Die Handschrift von Portengen war auch heute wieder klar bei den Detteneren zu erkennen. Das Tempo war von Beginn an in der Partie und auch die Hausherren waren gewillt, Vollgas zu geben. Aus einfachen Kreuzbewegungen im Rückraum ging der HV immer wieder mit Feuer auf die Nahtstellen der TVE-Deckung, die nicht so aggressiv wie gegen Rimpar deckte und so oft einen Schritt zu spät kam. Das nutzte Dessau-Roßlau immer wieder geschickt aus und setzte so häufig als finalen Passempfänger Rechtsaußen Jan Zahradnicek in Szene, der mehrfach recht unbedrängt abschloss. Und traf wie ein Uhrwerk, denn alle seine acht Versuche landeten sicher im TVE-Gehäuse.

Wenig Abwehr, viel Tempo

Und auch der TVE kam aus dem Positionsspiel sowohl über Sven Weßeling aus dem Rückraum als auch über Tomas Urban auf Außen immer wieder zu guten Abschlüssen inklusive Torerfolg, denn auch der HV zeigte sich in der Deckung nicht sattelfest. Wenig Abwehr und viel Tempo führten dann auch dazu, dass es zur Pause bereits 20:21 aus Sicht der Gäste stand. Zur Erinnerung: Das Hinspiel endete nach 60 Minuten mit 25:23 für den TVE. Dass die Dettener zu diesem Zeitpunkt nur mit einem Tor in Rückstand lagen, verdankten sie Kapitän Frederic Stüber, der bei einem verwandelten direkten Freiwurf nach dem Halbzeitpfiff den Ball leicht abgefälscht an den rechten Innenpfosten setzte. Das sieht man auch nicht alle Tage!

Und auch weiter blieb es temporeich und eng. Zehn Minuten vor dem Ende setzten sich die Hausherren durch einen Treffer von Tim Bielzer erstmals beim 32:29 auf drei Treffer ab. Zweimal parierte hier zuvor Malek stark gegen Weßeling. Aber trotz einer anschließenden Unterzahl kämpften sich die Dettener wieder auf eine  Treffer heran. Paul Kolk traf über außen zum 34:35 (56.). In den letzte vier Minuten sollte nur noch ein weitere Treffer fallen. Im Zeitspiel setzte Weßeling einen erst zurückgepfiffenen Freiwurf als letzten Emsdettener Abschluss knapp über den Kasten.

Und die letzten fast eineinhalb Minuten der Partie hielten sich dann die Hausherren im Angriff auf und verstrickten sich immer wieder in Zweikämpfen, lange ohne dass die Unparteiischen ein Zeitspiel anzeigten. Als dies dann doch geschah, murmelte Vincent Sohmann den Ball zum 34:36-Entstand in den Kasten. Quasi mit dem Schlusspfiff.   

Tore für Dessau-Roßlau: Zahradnicek (8), Löser (6), Hrstka (5), Sohmann (4/3), Persson (4), Scheithauer (4), Seidler (3), Bielzer (1), Danneberg (1),

Tore für den TVE: Weßeling (8/2), Kolk (6), Urban (4), Schliedermann (4), Holzner (3), Stüber (3), Jansen (2), Kress (2), Terhaer (1), Nowatzki (1)