Querpass

Jens Grote, Ansgar Gillmann und Martin Böttcher (v.l.) bilden den Vorstand des neu gegründeten Vereins. Foto: HV 2020 Münster

Die Kräfte sollen gebündelt werden


Von Jan Steinigeweg

(13.12.20) Der HV 2020 Münster ist gestern aus dem Ei geschlüpft. In Kooperation gründeten sechs Münsteraner Handballvereine einen eigenständigen Verein, der den Handballsport in Münster konstant im Jugendbereich auf ein hohes Level hieven soll. Bereits seit September 2019 kursierte diese Idee in den Köpfen der Verantwortlichen des BSV Roxel, Concordia Albachten, HSG Gremmendorf-Angelmodde, Sparta Münster, TSC Gievenbeck und Westfalia Kinderhaus. Gestern wurde sie nun auch im Vereinsheim von BW Aasee offiziell zu Papier gebracht. In den einzelnen Vereinen läuft die Jugendarbeit parallel ganz normal weiter. Komplett soll diese auch künftig nicht unter dem Dach des neuen Vereins laufen.   

"Wir möchten den Talenten aus Münster einen leistungsorientierten Verein anbieten, der kreisübergreifend spielt. Und dafür haben wir viel positiven Zuspruch bekommen", beschreibt der 1. Vorsitzende Ansgar Gillmann. Vertreten wird er im Vorstand von Martin Böttcher und Jens Grote. Gemeinsam werde es angestrebt, dauerhaft in Münster Jugendmannschaften zu stellen, die in der Verbands- und Oberliga vertreten sind. Dadurch sollen Abwanderungen der Münsteraner Talente verhindert werden, die ansonsten oft den Weg nach Ahlen oder auch Emsdetten einschlagen. Die einzelnen Münsteraner Vereine haben dies zuletzt nicht geschafft. Doch durch die Bündelung talentierter Jugendlicher im neuen Verein soll genau das in den nächsten Jahren in Angriff genommen werden.

C-Jugend in der kommenden Saison

Auch Eltern würden zukünftig entlastet, da keine weiten Fahrten mehr anstünden, um den Nachwuchs mehrfach die Woche zum Training zu fahren. Alles bliebe im Münsteraner Stadtgebiet. Den Anfang soll dabei eine männliche C-Jugend machen, die nach Möglichkeit bereits in der kommenden Saison aktiv am Spielbetrieb teilnehmen wird. Doch durch die coronabedingte Trainings- und Spielpause müssen die Verantwortlichen schauen, wie viele Kinder letztlich wirklich für diese Mannschaft zur Verfügung stehen. Laut aktuellem Stand müsste bis Ende Januar eine Meldung für den überkreislichen Spielbetrieb vorgenommen werden. Da sich Trainer und Spieler aktuell nicht sehen können, steht dann vermutlich Mitte Januar die erste Inventur beim HV an.

Und auch weitere Jugendmannschaften bis zur A-Jugend sollen folgen. Dabei will der HV 2020 zukünftig nicht nur im männlichen Bereich mitmischen. "In unseren Überlegungen kommt auch der Bereich der Mädchen vor", verrät Gillmann. Doch alles müsse jetzt erstmal Schritt für Schritt angegangen werden. So ist auch noch offen, was genau passiert, wenn die jungen Spieler den Jugendbereich durchlaufen haben. Denkbar wäre es, dass auch im Anschluss im Seniorenbereich eine Mannschaft des HV 2020 Münster auf die Beine gestellt werden könnte. Doch das ist aktuell noch Zukunftsmusik. Erstmal geht es jetzt daran, den Verein ins Register eintragen zu lassen und auch bei den Handballverbänden zu melden. Der erste kleine Schritt ist jetzt mit der Gründung schon mal gegangen.